Rezension

Welches ist das richtige Kind?!

Eisige Schwestern
von S. K. Tremayne

Bewertet mit 4 Sternen

# erster Satz #

Unsere Stühle stehen zwei Meter voneinander entfernt.

 

13 Monate ist es mittlerweile her. Vor 13 Monaten starb Lydia. Die Zwillingsschwester von Kirstie. Und noch immer leiden Kirstie und ihre Eltern jeden Tag. Lydia wird schmerzlich vermisst. Und besonders für die kleine Kirstie ist der schwere Verlust kaum zu überwinden. Sie hat einen Teil von sich verloren. Die „eisigen Schwestern“ glichen sich bis auf die letzte Haarsträhne. Umso geschockter ist die Mutter, Sarah, als ihre Tochter plötzlich behauptet, dass sie nicht Kirstie sei, sondern ihre Schwester, Lydia. Haben die Eltern das falsche Kind zu Grabe getragen? Welches Kind lebt nun schon 13 Monate einsam in ihrem Zimmer? Sarahs Ehemann, Angus, möchte von Sarahs Ängsten und Vermutungen nichts wissen. Er beschäftigt sich nur noch mit dem Umzug auf die einsame schottische Insel, die er vor kurzem geerbt hat. Der Wegzug aus London soll ein Neustart für die Familie sein, den alle so dringend benötigen. Aber wer wird mit Sarah und Angus auf die Insel ziehen? Kirstie oder Lydia?

 

# Zitat #

Ich bin Lydia. Nicht Kirstie. Kirstie ist tot. Eine von uns ist tot. Wir sind tot. Ich bin am Leben. Ich bin Lydia. Wie konntest du dich so täuschen, Mama? Wie?

 

Der Psychoterror begann bei dieser Geschichte schon in meinem Kopf: Bereits ziemlich am Anfang kommt das oben genannte Zitat zur Sprache. Wenn sich eineiige Zwillinge so ähneln, dass nicht mal ihre Eltern sie auseinander halten können. Wie weiß man dann, wer wirklich vor einem sitzt?

Diese Problematik zieht sich durch den Thriller. Die Eltern des verbliebenen Zwillings haben zusätzlich noch Probleme in der Ehe, das Vertrauen in den Partner ist angeknackst und Missverständnisse sind vorprogrammiert. Jeder kämpft gegen seine eigenen Dämonen und so manövriert sich die junge Familie selbst immer mehr in Abseits.

Es werden Geheimnisse, Vermutungen angesprochen, aber nicht ausgesprochen. So bleibt vieles nebulös und undurchsichtig. Unerwartete Wendungen und kleine subtile Gruselmomente hielten die Spannung trotz fehlender Action hoch.