Rezension

EISKALT UND GUT!

Eisige Schwestern
von S. K. Tremayne

Mein Buch sieht ziemlich ramponiert aus. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Es war überall dabei. Ob im Schwimmbad, in der Sauna oder im Fitness; die "Eisigen Schwestern" waren dabei.
Zum Inhalt
Lydia und Kirstie waren Zwillinge und unzertrennlich. Als Lydia einen Sturz vom Balkon nicht überlebte,mutierte Kirstie zur Einzelgängerin. Keiner wollte mit ihr was zu tun haben. Der Umzug von London auf eine Insel bei den Hebriden war für Kirstie wenig hilfreich. Sie wurde immer sonderbarer.
Dann eröffnete sie ihrer Mutter Sarah: "Ich bin nicht Kirstie! Ihr habt den falschen Zwilling beerdigt!"
Sarah kam mir immer ziemlich labil vor. Erst dachte ich, der Umzug auf die Insel würde ihre Seele heilen. Das runtergekommene Haus am Leuchtturm hatte ihr und ihrem Mann Angus viel Arbeit und Geld gekostet. Die Ablenkung war ihnen beiden willkommen. Doch, auch Angus und Sarah werden immer sonderbarer .....
Ich fand die Art, wie sie miteinander umgingen, einfach nur kalt! Sie hatten beide Geheimnisse voreinander. Nie wurde offen ein Problem angesprochen. Sarah hatte Angus lange nicht erzählt, dass eigentlich Kirstie beerdigt wurde. Vieles sprach dafür, dass Kirstie die Wahrheit gesagt hatte. Vieles jedoch auch dagegen .....
Ich habe mich oft darüber geärgert, dass Sarah nie ehrlich zu Kirstie ( oder Lydia?) gesprochen hatte. Die Ängste der Kleinen wurden von ihr immer schön geredet. Obwohl sie mitbekam, wie gemein man mit Kirstie in der Schule umging, hatte sie erst spät reagiert. Fast zu spät .....
Dann erzählt Kiersti ihrer Mutter, was Angus mit Lydia gemacht hatte ....
Angus kam mir auch ziemlich undurchsichtig vor. Ich fragte mich immer, was er wohl verbirgt. Sarah hatte oft Angst vor ihm ......
Das aggressive Verhalten kostete ihm seinen Job in London ......
Meine Meinung

Dieser Thriller ist einfach nur genial. Das düstere Inselleben in dem maroden Haus, passt zu der Geschichte wie die Faust auf´s Auge.
Ich kann wirklich nicht behaupten, dass mir die Hauptprotagonisten sympathisch waren. Irgendwie könnte man bei deren Verhalten den Glauben an Familie verlieren. Die Eltern schienen sich nicht sicher zu sein, welches von ihren Mädchen sie beerdigt haben. Kirstie erweckte den Eindruck, als ob sie den Verstand verloren hätte. Sarah ist eine fragwürdige Mutter, in meinen Augen. Angus einfach nur ein komischer Kauz. Die beiden geben ein seltsames Ehepaar ab.
Mysteriöse Dinge passieren. Und der Wind treibt sein Unwesen auf der Insel ......

Fazit

Als Teenager hatte mir Agatha Christie mit ihren Büchern einen kalten Schauer über den Rücken gejagt.
Ein paar Jahrzehnte später hat mir S. K. Tremayne Gänsehaut beschert. Dieser gut ausgeklügelte Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen.
Die Charaktere in diesem Buch passen exakt zum Cover. Ein Zwillingspärchen mit roten Kleidern. Vor ihnen das Meer und der Leuchtturm. Es schein kalt zu sein. EISIG! Und .... warum ist eine Schwester so durchsichtig abgebildet? Warum ist die gesamte Familie irgendwie so eisig?
Ich weiß es ... Ihr noch nicht .....

Danke S. K. TREMAYNE!

Eine absolute Empfehlung und 5 Sterne