Rezension

Weniger emotional als erhofft

Eins - Sarah Crossan

Eins
von Sarah Crossan

Inhalt:
Es geht um die siamesischen Zwillinge Grace und Tippi, die jeweils einen Oberkörper haben, aber sich einen Unterleib teilen.

Sie sind im Teenageralter und sie müssen fortan auf eine öffentliche Schule gehen, weil die finanzielle Unterstützung der Gönner für den Privatunterricht  aufgebraucht ist.

Für die beiden eine Herausforderung, wissen sie doch nicht, wie ihre Umgebung auf sie reagiert, sie können es sich aber denken.

Mitten in ihr eigentlich recht geordnetes Leben platzt die Nachricht, dass es einem Zwilling nicht so gut geht...

Meine Eindrücke:

Das Buch ist in knappen Sätzen geschrieben. Diese sind in Spalten gesetzt, sodass sich das Buch sehr schnell durchlesen lässt. Die Seiten sind im Prinzip nur halb genutzt und daher ist das Buch dicker als es „nötig“ erscheint.
Dieser flott lesbare Stil begleitet uns durch den Schulalltag der beiden. Anders als erwartet finden sie sofort Anschluss in der Schule. Die Hänseleien begrenzen sich auf ein Minimum.
Der Schreibstil ist genau so unaufgeregt, wie die beiden Zwillinge selbst. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Grace.

Mir persönlich hat etwas der emotionale Tiefgang gefehlt. Das Ende ist im Anbetracht der Anfangsgegebenheiten recht vorhersehbar und hätte einzig durch überraschende Wendungen, oder einen dramatischeren Erzählstil bestechen können.

Nichts desto trotz muss man der Autorin zugute halten, dass sie dieses sensible Thema in keinster Weise reißerisch ausgeschlachtet hat.

Im Gegenteil, da war noch dramatische Luft nach oben. Somit fehlt mir etwas die Ballance aus Tiefgang und Drama und die Story bleibt etwas seicht.

Wie dem auch sei. Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Das Thema ist nicht schlecht, jedoch auch nicht über die Maßen ungewöhnlich geschrieben.

Ich habe mich unterhalten gefühlt, aber das letzte Fünkchen zum Top Titel hat eindeutig gefehlt, daher bekommt dieses Buch von mir 4 Sterne.