Rezension

Wer auf gut ausgearbeitete Kriminalromane mit detaillierten Ermittlungen steht, sollte hier definitiv zugreifen.

Der dreizehnte Mann -

Der dreizehnte Mann
von Florian Schwiecker

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem mich ja schon der erste Kriminalroman von Florian Schwiecker und Michael Tsokos sehr begeistern konnte, war ich sehr gespannt auf den zweiten Fall für Rocco Eberhardt und Justus Jarmer.
Ich möchte hiermit aufs deutlichste darauf hinweisen, dass es sich um einen Justiz-Krimi handelt und man es überwiegend mit Ermittlungen zu tun bekommt.
Ich mag den Schreibstil der beiden nach wie vor sehr gern. Und auch hier konnten sie mich damit auf jeder Ebene fesseln und begeistern.
Wie schon im letzten Band konnte mich auch hier Rocco Eberhardt mit am meisten begeistern. Richtig gut fand ich, dass die Ermittler hier auch etwas mehr Tiefe erreichen und man etwas mehr aus ihrem Privatleben erfährt.
Die Nebencharaktere fand ich sehr gut gezeichnet. Sie waren greifbar und stets gut spürbar, zudem authentisch in ihren Handlungen und Gedankengängen.
Der Einstieg fiel mir wieder sehr leicht.
Dieser Krimi strotzt keinesfalls vor Action und Blut vergießen.
Dafür ist die Spannung eher unterschwellig spürbar. Hier befassen sie sich mit einer Thematik, die von Schmerz, Leid und Angst gezeichnet ist. Ich muss sagen, dass mir das wirklich zu schaffen gemacht hat. Zumal es in unserer heutigen Gesellschaft kein Einzelfall ist und man immer wieder damit konfrontiert wird.
Hier wird sich mit Missbrauch in jeglicher Form befasst und das haben die beiden Autoren in meinen Augen großartig aufgegriffen und ausgearbeitet.
Dabei kommt die Brisanz, die Hilflosigkeit und Tragik angesichts der Thematik unglaublich gut zur Geltung.
Es wird jedoch auch aufgezeigt, welche perfide Abgründe sich hier auftun und dass danach nichts mehr ist, wie es war.
Es verändert, verankert sich in dir und du bist diesem schutzlos ausgeliefert.
Was eine gewisse Wut Verzweiflung und Hilflosigkeit heraufbeschwört.
Auch wenn ich diesen Fall nicht ganz so spannend, wie den ersten Fall fand, so konnte er mich dennoch begeistern.
Denn die beiden Autoren binden auch hier wieder gekonnt Twists ein, die ich so nicht erwartet habe.
Die mich erschüttert haben und ein Stück weit nachdenklich gestimmt haben.
Ich bin gespannt, was mich im dritten Band erwarten wird.
Wer auf gut ausgearbeitete Kriminalromane mit detaillierten Ermittlungen steht, sollte hier definitiv zugreifen.
Denn daneben wird mit viel Emotionalität und tiefgreifenden Auswirkung gepunktet.

Fazit:
Auch mit ihrem zweiten Justiz-Krimi rund um Rocco Eberhardt und Justus Jarmer konnten mich Florian Schwiecker und Michael Tsokos wieder unglaublich begeistern.
Herausragende Ermittlungsarbeit, verbunden mit einer sehr sensiblen und schmerzhaften Thematik, werden Gefilde erreicht, die schmerzhaft berühren und nachdenklich stimmen.
Wer auf gut ausgearbeitete Kriminalromane mit detaillierten Ermittlungen steht, sollte hier definitiv zugreifen.