Rezension

Am Anfang etwas langsam, aber dann...

Steelheart - Brandon Sanderson

Steelheart
von Brandon Sanderson

Bewertet mit 4 Sternen

Ich muss gestehen, dass SciFi mir eigentlich nicht so wirklich liegt. Mein Interesse für dieses Buch wurde jedoch geweckt, als es zunächst in der englischen und später auch in der deutschen Version fast ausschließlich positive Bewertungen bekam.
Ich bin also ein bisschen blind in das Buch hineingegangen und habe mal probiert, ob es mir gefällt.
Anfangs hatte ich tatsächlich ein paar Probleme, mich in die Geschichte hinein zu finden. Der Autor zeigte mir eine Szene mit dem Protagonisten David, die zehn Jahre vor der eigentlichen Handlung stattfand. Dann schmiss er mich in eine (für mich) völlig veränderte und unbekannte Welt, in der grausame Wesen, Epics genannt, herrschen. Wie gesagt, am Anfang hatte ich so meine Probleme, mich zurecht zu finden.
Mit der Zeit lernte ich ein bisschen was über David: Seit dem Tod seines Vaters, der von einem mächtigen Epic ermordet wurde, hatte David diese Wesen studiert und einiges an Wissen angehäuft. Nun versucht er sich verzweifelt einer Gruppe Rebellen anzuschließen, um seine Rache an Steelheart, dem Mörder seines Vaters, zu bekommen.
Erst nach ca 150 Seiten fing die Geschichte langsam an, mir besser zu gefallen und ich hatte endlich Spaß am Weiterlesen. Bis dahin hatte es sich für mich etwas gezogen. Nach dieser Eingewöhnungsphase wurde mir David aber richtig sympathisch. Anfangs fand ich ihn noch ziemlich substanzlos, doch nach und nach entwickelte er Charakter und bestimmte Eigenheiten, über die ich immer schmunzeln konnte.
Bei den Rächern, der erwähnten Rebellengruppe, befindet sich auch Megan. Sie ist ungefähr im gleichen Alter wie David und sehr kampferprobt, was dieser natürlich anziehend findet. Darüber hinaus behandelt sie David allerdings meistens abweisend, ohne dass dieser sich erklären kann, weshalb.
Als die Geschichte endlich an Fahrt aufnahm, hat sie mir richtig gut gefallen. Es gab viele Enthüllungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte und die das Ganze noch spannender machten. Auch an Action mangelte es absolut nicht. Was ich besonders mochte ist, dass die Gruppe im einen Moment einen Plan fasst, womit das Kapitel endet. Und das nächste Kapitel setzt dann einige Tage später ein, wenn die Mission startet. So blieben unnötige Zwischenpassagen und Langeweile Mangelware.
Auch alle anderen Charaktere, die in der Geschichte auftauchen, sind tolle Figuren. Jeder hat seine Eigenheiten und ist auf seine Art und Weise sympathisch und liebenswert.
Die Idee, die hinter dem Buch steckt, war wirklich toll und für mich auch etwas Neues. Jeder Epic hat eine besondere Fähigkeit, die es so nur einmal gibt. Manche können Illusionen erzeugen, manche produzieren Strom und so weiter… Doch eins haben sie gemeinsam: alle Epics sind durch und durch böse. Oder?
Das Ende war wirklich nervenaufreibend und spannend. Und ich will den zweiten Teil, jetzt sofort!

Fazit:

Der Anfang war für mich gewöhnungsbedürftig, da ich normalerweise einfach nicht viel in diesem Genre lese. Aber letztendlich hat es sich doch gelohnt. Davids Geschichte konnte mich wirklich mitreißen und an vielen Stellen habe ich superschnell gelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie unser Held aus einer ausweglos erscheinenden Situation entkommen kann. Für Fans des Genres ist das Buch sowieso zu empfehlen, aber auch Leser wie ich, die SciFi sonst nicht so zugewandt sind, sollten ruhig mal einen Blick riskieren.