Rezension

Jeder hat eine Schwäche...

Steelheart - Brandon Sanderson

Steelheart
von Brandon Sanderson

Inhalt:

Als David 8 Jahre alt war, wurde sein Vater von Steelheart ermordet, einem Epic. 10 Jahre später regieren die Epics, Menschen mit Superkräften, über die Welt und unterdrücken alle, die keine besonderen Kräfte besitzen. David will das ändern, und er will vor allem Rache für den Tod seines Vaters. Deshalb schließt er sich der einzig existierenden Widerstandsbewegung an, den Rächern, und überredet sie, einen Anschlag auf Steelheart vorzubereiten. Dumm nur, dass Steelheart dafür bekannt ist, unverwundbar zu sein…

Meine Meinung:

Wow, wow, wow! Eigentlich komme ich mir immer dumm vor, wenn ich ein Buch uneingeschränkt in den Himmel lobe und keinen einzigen Kritikpunkt finde, aber bei diesem Buch kann ich einfach nicht anders, es hat mich restlos überzeugt. Zu Anfang war ich noch etwas skeptisch, ob eine Superhelden-Geschichte als Buch funktioniert und ob ich die richtige Leserin für so etwas bin, aber es hat sich schon nach ein paar Seiten herausgestellt, dass ich mir darüber keine Gedanken machen muss: Das Buch ist einfach der Wahnsinn!

Allein schon die Idee finde ich sehr interessant: Die Geschichte spielt in nicht allzu ferner Zukunft, in der manche Menschen durch ein bestimmtes Ereignis Superheldenkräfte bekommen haben. Das blöde ist nur, dass scheinbar alle, die diese Kräfte haben, abgrundtief böse sind und so ziemlich den gesamten Rest der Menschheit unterdrücken. Diese Idee allein ist ja schon sehr interessant, aber was der Autor daraus macht ist noch viel besser: Er spinnt die Idee weiter, sodass eine ganze Welt entsteht, mit unheimlich vielen Details. Jeder Epic hat seine eigenen Kräfte und Schwächen, einen eigenen coolen Namen (wie Steelheart oder Nightwielder) und ist einfach einzigartig. Was das angeht hat der Autor unheimlich viel Kreativität bewiesen.

Auch die Atmosphäre hat mich überzeugt. Das Ganze spielt im Chicago der Zukunft, das mittlerweile Newcago heißt. Da Steelheart dort alles in Stahl verwandelt hat und ein anderer Epic für ewige Dunkelheit sorgt, ist es dort immer eintönig und düster, und das kann man sich richtig gut vorstellen. Für mich war es beim Lesen sogar teilweise ziemlich bedrückend, denn man stellt sich dann vor, wie die Menschen dort leben, und das ist sicher alles andere als schön.

Dieses Bedrückende wird vor allem durch die Charaktere wieder aufgelockert. Den Protagonisten David finde ich super, er ist erst 18 und damit eigentlich noch ziemlich hilflos, doch er hat auch schon viel erlebt und wird durch seinen Wunsch nach Rache stark angetrieben. Außerdem hat er eine Schwäche für Metaphern, allerdings eher kein Talent dafür, was in merkwürdigen Wort-Kreationen endet, die einfach lustig sind:) Die anderen Charaktere, also vor allem die Rächer, sind auch toll. Das ist eine fünfköpfige Gruppe, und jeder ist einzigartig und wächst einem während des Lesens ans Herz.

Der Schreibstil des Autors ist schließlich auch noch richtig gut. Er schreibt so, dass man die Action die ganze Zeit über spürt, dass man sich alles richtig gut vorstellen kann, dass einem die Figuren ans Herz wachsen und dass man dabei auch noch immer wissen will, wie es weitergeht. Echt toll!

Fazit:

Ich glaube, man merkt, dass ich ziemlich begeistert bin. Ich kann „Steelheart“ einfach nur uneingeschränkt allen empfehlen, die gerne ein Buch lesen wollen, dass einen packt und nicht mehr loslässt und das bis oben hin voller Action ist. Ich freue mich schon unheimlich auf die Fortsetzung!!!