Rezension

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Steelheart - Brandon Sanderson

Steelheart
von Brandon Sanderson

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin nicht zwingend der allergrößte Fan von Brandon Sanderson und muss gestehen, dass "Steelheart" und ich alles andere als einen guten Start hatten, denn leider hatte ich mit der Geschichte zunächst große Schwierigkeiten, sodass ich das Buch erst einmal abgebrochen und hinterher, mit etwas Abstand, noch einmal von vorne angefangen habe.

Man kann nicht leugnen, dass der Autor ein unfassbares Talent besitzt und mit Worten mehr als gut umgehen kann, allerdings sind mir besonders die ersten einhundert Seiten schwer gefallen und es hat lange gedauert, bis ich mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Dies liegt vor allem an der Detailverliebtheit, die Brandon Sanderson in seinen Büchern an den Tag legt. Sowas kann man sicherlich mögen, mir waren viele Beschreibungen allerdings leider viel zu ausschweifend. Dennoch hat er hier eine Geschichte geschaffen, die man nur schwer umgehen kann, denn der Autor kann nicht nur sehr gut mit Wörtern umgehen, sondern hat auch die Figuren, besonders David, gut ausgearbeitet und Schauplätze geschaffen, die es in sich haben.

Wer Geschichten mit Superhelden mag, wird die Geschichte wohl ohne weiteres direkt lieben, wer mit diesen allerdings nicht allzu viel anfangen kann, der wird es hierbei schwer haben. Ich habe Superhelden bislang meistens neutral gegenüber gestanden, allerdings hätte ich mir hier gewünscht, wenn diese weniger Klischees besessen hätten. Hier hat mir Sanderson das ein oder andere Mal leider zu dick aufgetragen. Dennoch ist die Geschichte durchaus unterhaltsam und auch teilweise spannend, wenn man sich denn erst einmal darauf eingelassen hat. 

Interessant ist hierbei allerdings, dass die Superhelden in diesem Fall die Bösen sind und die Weltherrschaft übernehmen und somit auch die Menschen unterdrücken möchten. Obwohl diese geradezu als chancenlos gelten, gibt es dennoch vereinzelte Menschen, die sich gegen diese stellen möchten. Darunter gehört unter anderem David, den man im Laufe der Geschichte gut kennen lernt, da "Steelheart" aus seiner Sicht erzählt wird. Dessen Vater wurde vor einiger Zeit von einem Epic namens Steelheart ermordet und seitdem schwört David Rache. Er schließt sich somit einigen anderen Untergrundkämpfern an, um sich u.a an Steelheart zu rächen.

Dies klingt zwar alles gut und vor allem auch spannend, allerdings muss ich sagen, dass ich bis zum Schluss auf den ganz großen Kracher und auf das gewisse Etwas gewartet habe. Dies habe ich leider bis zum Ende hin vermisst, sodass ich die Geschichte mit einiger Enttäuschung beendet habe. Dennoch habe ich noch so viele unbeantwortete Fragen, sodass ich den zweiten Band "Firefight" definitiv lesen möchte. Dazu hoffe ich, dass die weiteren Bände gleichzeitig auch etwas weniger ausschweifend beschrieben und dafür spannender gestaltet werden.

Das Cover gefällt mir sehr, sehr gut und ist ein absoluter Hingucker, den ich mir im Regal immer wieder gerne anschaue. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und war der Grund, weshalb ich der Geschichte überhaupt eine Chance gegeben habe.

Insgesamt ist "Steelheart" ein netter Auftakt der "Reckoners"-Reihe, der zwar einige Schwächen besitzt, mich aber durchaus auch unterhalten konnte. Ich bin bereits auf den zweiten Band "Firefight" gespannt und hoffe, dass ich mit dem Band dann vielleicht noch etwas mehr Spaß haben werde. Empfehlenswert!