Rezension

Wo sind die Helden?

Steelheart - Brandon Sanderson

Steelheart
von Brandon Sanderson

Inhalt: Selbst der stärkste Gegner ist verwundbar - du musst nur wissen, wo Als David sechs ist, zerstört eine gewaltige Explosion die Welt, die er kannte. Einige der Überlebenden erlangen Superkräfte, die sie dazu nutzen, sich die übrigen untertan zu machen. Als David acht ist, muss er miterleben, wie einer dieser Superhelden, ein gewisser Steelheart, seinen Vater ermordet. Von da an kennt David nur ein Ziel: herauszufinden, warum sein Vater sterben musste. Und ihn zu rächen. Er schließt sich einer Untergrundbewegung an, die die Herrschaft der scheinbar unbesiegbaren Superhelden bekämpft. David ahnt, dass sogar der mächtige Steelheart eine Schwachstelle hat. Er muss sie nur entdecken. Doch das bunt zusammengewürfelte Grüppchen der Widerstandskämpfer muss sich erst zusammenraufen. Und nicht jeder billigt Davids Plan, Jagd auf Steelheart zu machen  (Quelle: lovelybooks)

Inhalt und Idee: Wir lieben sie: Superhelden, wie Spiderman, Batman, Captain America oder Iron Man. Männer, die Tag für Tag unter uns leben und bei Bedarf ihre schicken Kostüme anziehen und uns vor den bösen Schurken retten. Aber was wäre, wenn es keine Helden gäbe? Was wäre, wenn die Bösen mit allen Kräften ausgestattet sind und ganze Städte unter ihre Herrschaft reißen? Das erfahrt ihr in Brandon Sandersons Dystopie Steelheart.

In Davids Welt, im Chicago der Zukunft, hat ein Epic namens Steelheart (der nebenbei auch noch Davids Vater auf dem Gewissen hat) die Macht übernommen. Seit der Komet Calamity am Himmel erschienen ist, scheinen manche Menschen unterschiedliche Superkräfte zu bekommen, die sie ausnahmelos zu bösen Zwecken einsetzen. Es ist eine Welt, in der die Superhelden nicht die Guten sind sondern die Bösen, eine Welt, in der die Menschen noch vergeblich auf die Helden hoffen oder sich schon mit ihrem Schicksal abgefunden haben, denn die mächtigsten Epics scheinen unbesiegbar. David will Rache an Steelheart. Und dafür macht er sich auf die Suche nach denen, die ihm bei der Rache helfen können: Nach den Rächern. Denn die scheinen die einzigen zu sein, die etwas gegen die Epics unternehmen wollen.

Personen: David, die Hauptperson der Geschichte, ist 18 Jahre alt und ziemlich Epic-besessen, seit sein Vater von Steelheart getötet wurde. Seitdem sammelt er alles über die einzelnen Epics, was er in Erfahrung bringen kann und weiß unglaublich viel über sie, weshalb ihn einige der Rächer scherzhaft als einen Nerd bezeichnen. Aber das ist er gar nicht. David ist cool. Wirklich. Er war mir sofort sehr sympathisch. Er hat eine sehr offene und direkte Art, wird aber nie unhöflich. Er ist sehr stark und verfolgt seine Ziele mit großem Ehrgeiz. Dabei ist er aber nicht so verbissen, dass er nichts mehr um sich herum wahr nimmt sondern hinterfragt auch vieles und achtet auf andere. Alles in allem ist er also der perfekte Protagonist, an dem ich einfach nichts auszusetzen habe. Denn so oft er sich unbedacht in eine Situation bringt, so oft er egoistisch handelt, genauso oft merkt er es auch und hinterfragt sein Verhalten.

Die Mitglieder der Rächer sind neben den Epics so gut wie die einzigen, über die man mehr erfährt. Die Rächerzelle ist sehr klein und besteht neben David nur aus 5 anderen Personen. Sie alle sind in ihrer Art sehr unterschiedlich, lustig und absolut liebenswürdig. Keiner von ihnen hat mich während des Lesens genervt.

Die Epics wiederrum betrachten wir meistens nur aus der Ferne. Aber trotzdem werden sie so unglaublich real, da David so viel über sie weiß. So werden sie zu unglaublich erschreckenden und unfassbar bösen Charakteren, die man einfach nur hassen muss. Aber genau so etwas braucht ein Buch, wie Steelheart eben auch.

Kritik: Endlich kommt mit Steelheart auch mal ein Buch, das perfekt geeignet ist für Jungs. Nicht, dass ich ein Junge wäre oder nur auf solche Bücher stehen würde aber es ist eben auch mal erfrischend nicht immer alles aus der nachdenklichen Mädchen-Perspektive zu lesen sondern auch mal wieder den Draufgänger zu haben. Aber liebe Mädels, lasst euch nicht abschrecken denn auch David hat Gefühle, ob ihr es glaubt oder nicht. Also müssen wir glücklicherweise nicht auf Liebe verzichten und nur etwas über Kämpfe und Co. lesen.

Das Buch ist sehr actionreich, was mir super gut gefallen hat. Wenn man einen Kampf gegen eine Horde von Epics führt, ist natürlich klar, dass sie sich nicht mit Worten besänftigen lassen. Deshalb hat man wirklich von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich viel Spannung und auch viele unerwartete Wendungen. Denn ständig erfährt man wieder Neues und es gibt Dinge, die entpuppen sich plötzlich als etwas ganz anderes. So wurde man beim Lesen immer und immer wieder überrascht und es wurde nie langweilig.  

Außerdem hat Steelheart noch eine unglaublich schöne Thematik, die viel tiefer geht, als es zuerst den Anschein hat. So fragt sich David, ob Calamity vielleicht nur erschienen ist, um die Menschen zu testen, um zu sehen, was sie mit Macht anfangen und wie es sie verändert. David ist generell sehr nachdenklich und fragt sich auch oft, ob alle damit glücklich wären, wenn Steelheart ausgeschaltet wird, böse Taten hin oder her, und ob Chicago überhaupt ohne ihn überleben kann. So regt das Buch neben der vielen Action auch noch ganz toll zum Nachdenken an.

Bewertung: Steelheart bekommt von mir 5 von 5 Füchschen. Endlich mal ein Buch für Jungs, mit einer tollen und außergewöhnlichen Idee, einer tollen Thematik und vielen unerwarteten Wendungen.

Ein ganz großes Dankeschön geht an den Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!