Rezension

Steelheart von Brandon Sanderson - Die etwas andere Dystopie.

Steelheart - Brandon Sanderson

Steelheart
von Brandon Sanderson

Bewertet mit 4 Sternen

Brandon Sanderson entführt uns in seinem Auftaktroman einer neuen Trilogie in die Welt der "Super"helden bzw. in diesem Fall wohl eher der Superschurken. Durch eine kosmische Erscheinung genannt "Calamaty" verändert sich das Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, mit einem Mal schlagartig. Viele Menschen mutieren und erhalten besondere Fähigkeiten, die sich allerdings in ihrer Art und Stärke deutlich von einander unterscheiden. Diese "mutierten" Menschen werden allgemein als Epics bezeichnet und sind nicht so wie erhofft eine Bereicherung für die Menschheit sondern eher ein Fluch.

Dies muss auch der zu Beginn des Romans erst sechsjährige David feststellen, dass diese Epics rein gar nichts positives an sich haben, denn er muss mit ansehen, wie einer der mächtigsten unter den Epics, welcher sich selbst Steelheart nennt, seinen Vater auf grausame Art und Weise umbringt.

Dieses Ereignis ist für David prägend, wodurch sich seine ganze Jugend hindurch der Wunsch nach Rache kontinuierlich aufbaut und er sich letztendlich dazu entschließt, sich den Rebellen anzuschließen und sein über die Jahre gesammeltes Wissen über die Epics gewinnbringend in den Rachefeldzug einfließen zu lassen. Ein großartiger Konflikt zwischen gut und böse beginnt, welcher nicht nur David vor zahlreiche Gefahren stellt.

Der Grundgedanke hinter Steelheart ist denkbar einfach. Man kombiniert das absolut angesagte Genre der Dystopien mit den modischen Superhelden der Neuzeit. Schwups, man hat eine Romanvorlage.

Zu meinem Erstaunen hat es Brandon Sanderson aber auch geschafft, mit diesen Voraussetzungen eine absolut stimmige und unterhaltsame Geschichte zu präsentieren, welche einen vielversprechenden Auftakt einer interessanten Trilogie darstellt.

Vor allem können in dieser Geschichte die Charaktere überzeugen. Besonders hat es mir dabei der Hauptcharakter David angetan. Mit seiner naiven Art konnte er sich meiner Sympathien erschleichen. Darüber hinaus ist er einfach grandios im Vergleiche ziehen, was ihm einfach nicht gelingen will. So entsteht auf eine ungewöhnliche Art viel Humor, welcher mich des öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. Auch seine weiteren Mitstreiter konnten größtenteils überzeugen wodurch ich insgesamt von der Charakterkonstellation sehr angetan war. Sie war vielschichtig und konnte durch viele ausgeprägte Persönlichkeiten zu einem stimmigen Gesamtbild führen.

Was dieser Geschichte auf gar keinen fehlt ist Action, da sich die Ereignisse regelrecht überschlagen und vieles gleichzeitig abzulaufen scheint, weshalb man als Leser kaum zur Ruhe kommt und ständig weiterlesen MUSS! Leider geht mir dabei aber ein wenig die Komplexität des ganzen verloren, da alles nur auf dem Rachegedanken zu fußen scheint. Etwas mehr Tiefe hätte meines Erachtens hier noch gutgetan.

Alles in allem ist Brandon Sanderson aber ein sehr überzeugender Auftaktroman gelungen, der nahezu von Beginn an überzeugen, mitreißen und den Leser mit dem Finale vom Stuhl fegen konnte. Außerdem haben diesem Genre Science-Fiction-angehauchte Superhelden gut getan, wodurch eine erfrischende Abwechslung entstanden ist und ich dem Roman letztendlich mit sehr guten 4 von 5 Punkten beurteile.

Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Bis dahin empfehle ich euch eines: Lest diesen Roman!

Fazit:
Actiongeladene Dystopie mit viel Witz, Wendungen und vielen vielen "Super"helden. Lesenswert!!!

Quelle: Philips Welt - http://philipswelt.blogspot.de