Rezension

Eher ein jammernder Teenie, als echte Depression

Mein Herz und andere schwarze Löcher - Jasmine  Warga

Mein Herz und andere schwarze Löcher
von Jasmine Warga

Bewertet mit 2 Sternen

Aysel denkt nur noch darüber nach, wie sie sich am schnellsten und einfachsten das Leben nehmen kann. Allerdings denkt sie, dass sie es alleine wohl nicht über die Bühne bringen kann. Deshalb sucht sie auf einschlägigen Internetseiten nach einem Partner. Schnell wird sie auch fündig. Roman hat das gleiche Ziel und ist auch noch in etwa in ihrem Alter. Pläne werden geschmiedet, aber wohlen sie das wirklich durchziehen? Aysel beginnt zu zweifeln und um ihr Leben zu Kämpfen.

Der Schreibstil hat mir eigentlich ganz gut gefallen, er liest sich recht zügig. Hier mal eine Kostprobe:

»Ich küsse ihn. Wir küssen uns! Ich versuche, mich nicht zu fragen, ob das nun richtig oder falsch ist. Mein Herz hämmert, und ich hoffe, dass sein Herz genauso wild klopft. Ich weiß, dass die Menschen einander seit tausend Ewigkeiten küssen, aber jetzt, in diesem Augenblick, fühlt es sich an, als wäre das Küssen ein Geheimnis, das nur Roman und ich kennen.«

Aber die Protagonistin Aysel ging mir nach einer Weile doch etwas auf die Nerven. Romans Gründe sich das Leben zu nehmen, konnte ich gut nachvollziehen und auch sein Verhalten. Doch Aysel hab ich eher als jammernden Teenager wahrgenommen, was sicher nicht die Intension der Autorin war. Ihre Beweggründe waren für mich nicht nachvollziehbar. Auch, ihre Depression habe ich ihr nicht abgenommen, dafür ging es  ihr viel zu schnell wieder gar nicht so schlecht und sie hatte sogar Hoffnung, was in einer echten Depression eher nicht so schnell geht. So war es auch von Anfang an sehr vorhersehbar und hat mir nicht wirklich Lesevergnügen bereitet. Romans Geschichte war dagegen ein kleiner Lichtblick.

Ich war am Ende froh, dass ich durch war und nicht länger Aysel Gedanken folgen musste. Deshalb gibt es von mir auch nur 2 Sterne und keine Weiterempfehlung, da mir dieses Buch nicht gefallen hat.