Rezension

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Eher weniger Krimi als vielmehr Einblick in die Bretagne, Bräuche, Austernzucht uvm.

Bretonischer Stolz
von Jean-Luc Bannalec

Mittlerweile ist der aus Paris in die Bretagne strafversetzte Kommissar Dupin schon das 5. Jahr dort tätig und neben einer Gehaltserhöhung und Beförderung soll es auch noch ein rauschendes Fest geben, was Dupin auf gewohnte Weise gerne verdrängt. Mit der Gehaltserhöhung und Beförderung ist auch die Teilnahme an einem Fortbildungsseminar verbunden, dem Dupin auch mit der gewohnten Unlust begegnet. Umso erfreuter ist er, als es einen neuen Fall zu geben scheint und er damit einen gewichtigen Grund hat, dem Seminar nicht länger beiwohnen zu müssen.

Eine ältere Dame hat während des Spaziergangs mit ihrem Hund eine männliche Leiche entdeckt. Es stellt sich heraus, daß es sich bei der älteren Dame um die berühmte und von Dupin äußerst verehrte Schauspielerin Sophie Bandol handelt. Allerdings ist die Leiche beim Eintreffen der Polizei seltsamerweise verschwunden. Auch Spuren lassen sich keine finden, allerdings hatte es auch geregnet. Hinzu kommt, daß Madame Bandol von einigen Personen und auch örtlichen Polizisten als etwas verwirrt angesehen wird. Dupin jedoch glaubt Madame Bandol und genießt ihre persönliche Bekanntschaft sehr. Kurz drauf wird tatsächlich eine Leiche gefunden. Es ist jedoch nicht die Leiche, die Madame Bandol gesehen hat. Da niemand den Toten kennt, gestaltet sich die Feststellung seiner Identiät nicht einfach. Die Spuren, die sich auftun sind äußerst verzwickt und lassen das Motiv nur schwer erahnen. Dupin ahnt schon schnell, das dies ein besonderer Fall sein wird.

Dies war nicht mein erstes Buch (bzw. hier Hörbuch) aus der Reihe um Dupin und so kannte ich den ruhigen Stil und die schönen ausführlichen Beschreibungen der Bretagne schon. Doch in diesem Fall sind mir die Hintergrundinformationen rund um den Fall deutlich zu viel geworden. Alle Information sind sehr lehrreich gewesen, sei es zur Austernzucht, zu der Bretange, keltischen Bräuchen usw., aber für mich waren sie definitv zu langatmig und zu ausführlich und dies ging leider ganz massiv auf Kosten des eigentlichen Kriminalfalls, der immer weiter in den Hintergrund geriet. Dadurch konnte man dann auch schon einmal den Überbllick über mögliche verdächtige Personen verlieren. Der Fall als solcher war gelungen und die handelnden Personen und ihr Agieren waren wie immer interesant und teilweise amüsant beschrieben, dadurch kann ich auch noch ingesamt 3 sehr gute Sterne vergeben.