Rezension

Eine Liebeserklärung an die Bretagne ...

Bretonischer Stolz
von Jean-Luc Bannalec

… ist Jean-Luc Bannalecs neuer Roman: ausgiebig und voll Begeisterung schildert der Autor die bretonische Landschaft, die Menschen, die Küche. Dennoch handelt es sich um einen richtigen, spannenden Krimi. Bei dem inzwischen vierten Fall, den Kommissar Georges Dupin zu lösen hat, scheint es immerhin in nur 12 Stunden gleich zwei Morde im südlichen Finistère zu geben.

Eine sympathische alternde Filmdiva schaltet sich  in Dupins Ermittlungen ein, während er fieberhaft mit seinem Team nach einer verschwundenen Leiche sucht. Die Mordopfer waren schottische Staatsangehörige  -  aber welche Beziehung kann zwischen ihnen und dem beschaulichen Örtchen Belon hergestellt werden?  Dupin hat für die Gewaltakte gleich mehrere mögliche Motive zur Auswahl: Gibt es Probleme bei der Zucht oder Vermarktung der berühmten Belon-Austern? Oder Verwicklungen beim Interceltisme, dem Austausch keltischer Kulturen? Oder steckt womöglich der Sandraub an den bretonischen Küsten  dahinter?

In ansprechendem Schreibstil, humorvoll, teilweise ironisch schildert Bannalec die Bewohner Belons und Dupins Mitarbeiter mit all ihren Schrullen und Eigenheiten. Wer bereits einen der Vorgänger-Bände gelesen hat, kann die Entwicklung einzelner Charaktere nachvollziehen und ist mit Dupins eigenwilliger Art der Aufklärungsarbeit vertraut.

Mit „bretonischem Stolz“ verbindet der Autor auch hier einen Kriminalfall mit liebevoller, detaillierter Beschreibung lokaler Eigenheiten, vernachlässigt darüber aber nicht die Spannung.

Das macht seine Bücher lesenswert und unterhaltend. Wen wundert es da, dass sich inzwischen auch die offizielle Webseite für Bretagne-Tourismus Kommissar Dupin und seine „Fälle“ zunutze macht!