Rezension

ein Gefühlschaos, das mich faszinierte aber auch Tränen entlockte...

Wir wollten nichts. Wir wollten alles. - Sanne Munk Jensen, Glenn Ringtved

Wir wollten nichts. Wir wollten alles.
von Sanne Munk Jensen Glenn Ringtved

Meine Meinung:

 Dieses Buch hat mich vom Titel her schon sofort angesprochen gehabt, doch ich kann und muss sagen, dass es sich hier nicht um eine leichte Lektüre handelt.

Man wird zu Beginn schon gleich mit dem Tod der beiden Liebenden konfrontiert – Liam und Louise, die gemeinsam sich das Leben genommen haben. Allein dieser Einstieg hat mich schon sehr betroffen gemacht.

Dann wird aus der Sicht von Louise, die alles von Aussen sieht erzählt und man bekommt einen Einblick in die Geschichte der beiden und wie ihre Eltern und Freunde mit der Situation umgehen und zu kämpfen haben. Die Frage nach dem WARUM? klärt sich im Laufe der Geschichte und ich war teilweise wahnsinnig geschockt und konnte die Tränen nicht zurückhalten.

Ein schnelles und zügiges Durchlesen war diesmal auch nicht drin, denn dafür hat das Buch viel zu viel zum Nachdenken und zum Verarbeiten angeregt. Ich legte das Buch somit teilweise bewusst beiseite um das Ganze erstmal zu verarbeiten und gedanklich zu ordnen. Ich mag mir nicht vorstellen, wie die Eltern gelitten haben müssen, durch den Verlust ihrer Kinder. Eine Sache, die man niemandem auf der Welt wünscht.

Knallhart und offen haben die beiden Autoren hier in einem flüssigen und altersgemäß passenden Schreibstil die Geschichte zu Papier gebracht. Die Charaktere sind eigentlich unterschiedlicher, wie sie nicht sein können. Louis, aus wohlbehütetem Hause, mit ihrer jugendlichen Naivität und geblendet von der Liebe … und im Gegensatz dazu Liam, ein geprägter Junge, der schon einiges mitmachen musste, der aber genau weiß, was er macht und Louis mindestens genauso stark liebt, wie sie ihn.

Wenn für Louis vieles Neu und Unbekannt war, so hatte Liam doch schon so einiges auf dem Kasten und ja … die Mischung ist brisant, prickelnd und aufregend.

Das Buch hat mich zwiegespalten zurück gelassen, denn ein solches Thema kann man schwer mit *SUPER BUCH* beurteilen, finde ich.

Die Altersempfehlung von 16 Jahren find ich mehr als zutreffend, denn der Stoff hat es ganz schön in sich und lässt sich schon als Erwachsene sehr schwer nur verarbeiten, da es einen sehr stark mitnimmt.

 

Mein Fazit:

Es gibt auf der Welt wahrscheinlich nichts Traurigeres, als sein Kind durch Selbstmord zu verlieren. Das wurde hier in der Geschichte auch sehr deutlich rübergebracht. Der Kampf der Eltern, mit der Situation klar zu kommen und sich damit auseinanderzusetzen um es zu verstehen, ist eine harte Sache, die mich mehr als nur einmal berührt hat.

Auch die Liebe der Beiden Protagonisten hat den Kampf im Drogensumpf leider nicht überstanden … was sehr dramatisch, traurig und erschüttern ist. Denn die Erfahrungen, die Erlebnisse, die die beiden damit gemacht haben, sind kaltblütig, grausam und schockierend für mich gewesen. Dann noch die direkte knallharte Art und Weise, mit der die Autoren das alles verpackt haben … *uff*.

Das Ganze dann noch aus der Sicht von einem jungen Mädchen, das nach dem Tod noch auf der Erde verweilt und selbst seine eigene Beerdigung und der des Freundes zusieht, die einen Blick darauf hat, wie die Eltern und Freunde damit zu kämpfen haben und dies alles alleine ohne sich bemerkbar machen zu können … das war hart, hart für mich als Leser mich in so einer Situation auch nur gedanklich zu befinden.

Ich bin der Meinung, dass Jugendliche UND Eltern das Buch lesen sollten … aber auch natürlich alle anderen, denn es wird einen bleibenden und nachdenklichen Eindruck hinterlassen … ganz sicher sogar.

Die Protagonisten wurden glaubhaft rübergebracht, die Geschichte ist so wahnsinnig ECHT und sie lässt mich geschockt zurück.

Auch jetzt, ein paar Tage, nachdem Lesen, kann ich alles noch schwer in Worte fassen, denn die Eindrücke, die ich von diesm Buch erhalten habe, die ich erlebt, gefühlt und gelitten habe, die lassen sich in Worte nur schwer zusammenfassen.

Traurig aber war … das Buch ist der HAMMER!!!