Rezension

Tödliche Liebe

Wir wollten nichts. Wir wollten alles. - Sanne Munk Jensen, Glenn Ringtved

Wir wollten nichts. Wir wollten alles.
von Sanne Munk Jensen Glenn Ringtved

Inhalt: Die 17-jährige Louise und der 19-jährige Liam lieben sich. Selbst als ihre Leichen aus dem Limfjord gezogen werden, sind sie noch mit Handschellen aneinander gekettet. Alles deutet auf Selbstmord hin. Louises Eltern zerbrechen fast am Tod ihrer Tochter, aber ihr Vater kann einfach nicht loslassen und versucht selbst herauszufinden, was geschehen ist.

 

Meinung: Das Buch ist aus der Perspektive des toten Mädchens geschrieben und springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Auf diese Weise erhält der Leser sowohl Einblicke in die Trauer der Hinterbliebenen und erfährt auch, was in den vergangenen Monaten mit Louise und Liam passiert ist.

Einfühlsam wird hierbei sowohl auf die enorme Trauer der Familien und deren Hilflosigkeit eingegangen, als auch auf die Probleme die die Liebenden im Leben hatten.

Ich muss ganz ehrlich sagen, unter die Haut geht dieser Roman wirklich. Nicht nur, dass es eine Tote ist, die erzählt, sondern auch weil sich immer mehr Abgründe auftun. Liam und Louise haben sich unheimlich geliebt, aber waren auch stark abhängig voneinander. Ihr Leben wurde einfach immer härter, brutaler und extremer. Fast zu heftig für zwei Teenies und auch für mich. Dennoch oder gerade deshalb wirkt die Geschichte sehr authentisch und irgendwie echt. Und nachdem ich mich an den Schreibstil und die Zeitsprünge gewohnt hatte, wurde ich in das Leben der beiden hineingezogen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen.

Allerdings, wie gesagt, war es mir teilweise schon fast zu extrem.

 

Dieses Buch zeigt auch noch mal auf, dass das Leben weitergehen muss, auch wenn man geliebte Menschen verloren hat. So schwer dies auch ist. Louises Eltern und auch Ians Vater und sein Bruder gehen auf unterschiedliche Weisen mit dem Suizid der Kinder um. Wie wird hier natürlich nicht verraten.

 

Fazit: Das Buch kann mal also sowohl als tiefgründig beschreiben, als auch als extrem und heftig. Man sollte so etwas mögen, um es zu lesen. Es ist auf jeden Fall mal was anderes.