Rezension

erschreckender, packender Thriller

AchtNacht
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist ein Mega-Event der etwas anderen Art: Die AchtNacht. In der Nacht vom 08.08. ab 20.08 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 ist ein durch das Los ermittelter Mensch vogelfrei, wer ihn - wie auch immer - fängt, hat keine Strafe zu befürchten. Im Gegenteil, der Fänger erhält noch eine Prämie in Höhe von 10 Millionen Euro.

Und so begleitet man als Leser Arezu und Ben, die beiden ausgewählten AchtNächter (ja, es gibt da eine spontane Änderung), wie sie sich durch Berlin schlagen, in dem verzweifelten Versuch, diese Nacht lebend zu überstehen. Dabei lernt man gleich sämtliche Tücken der modernen Technik kennen, die viel zu schnell und für halbwegs technikbegeisterte Menschen auch viel zu leicht verrät, wo sich jemand aufhält. Ganz abgesehen davon, dass man in einer solchen Situation einfach nicht mehr sicher sein kann, wer Freund und wer Feind ist - und wer vielleicht spontan die Seite gewechselt hat.

Von Sebastian Fitzek ist man Spannung auf höchstem Niveau gewohnt - und die bekommt man auch hier. Wie versprochen jagt man mit den beiden Ausgelosten durch Berlin, hofft und bangt, sucht nach Auswegen, verzweifelt und zählt die Stunden und Minuten, bis diese Nacht vorüber ist. Letzteres übernehmen die Kapitelüberschriften für einen und ich stand dann immer vor dem Dilemma, dass z.B. 10 h eigentlich gar nicht so viel sind, aber natürlich auch unendlich lang werden können.

Die Kapitel sind recht kurz und das Buch liest sich sehr flüssig, weshalb ich es auch kaum aus der Hand legen konnte. Zumal es an den Kapitelenden auch gerne mal Cliffhanger gab. "AchtNacht" war eines der wenigen Bücher in diesem Jahr (bisher), das ich innerhalb von 2 Tagen gelesen hatte, weil es mich nicht losgelassen hat. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht - und die Grundthematik hat mich bis jetzt noch nicht losgelassen.

Allerdings muss ich sagen, dass einige Figuren schon sehr stereotyp waren. Natürlich sollten Charaktere in sich stimmig sein, aber wenn man schon nach wenigen Sätzen eine Figur komplett einordnen kann, nimmt das der Lektüre doch ein wenig Spannung. Im Fall der "AchtNacht" betraf dies nur wenige Charaktere und durch die generell hohe Spannung war das nicht ganz so dramatisch.

Fazit: Eines meiner Lese-Highlights 2017!