Rezension

Guter Auftakt mir paar Schwächen

Die Verratenen
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Mit dem Auftakt der Eleria-Trilogie, DIE VERRATENEN, erschafft Ursula Poznanski eine Dystopie, die irgendwann in der Zukunft spielt. Der Anfang der Geschichte war etwas langatmig und ich habe einige Zeit gebraucht um die Handlung reinzukommen. Man lernt zunächst in Rias Monologen die Welt kennen in der sie lebt und wie das System mit den Sphären und Kuppeln funktioniert. Sicherlich ist das wichtig, jedoch hatte ich irgendwann das Gefühl mich im Kreis zu drehen. Sobald Ria aber mit den fünf anderen Studenten aus dem System flieht, wird die Sache interessant. Während des Buches gibt es nur drei essentielle Fragen: Wer und warum hat man sie verraten und an welcher angeblichen Verschwörung sollen sie beteiligt sein? Man rätselt mit Ria mit und die Autoren führt einen mit Überraschungen auf viele verschiedene Irrwege.

"Mein Name ist Eleria. Ich bin achtzehn Jahre alt, Vitro Klasse 1, gereiht auf die Nummer 7. Mein Schwerpunkt liegt auf Kommunikation und Rhetorik. Ich bin Opfer einer Intrige." – S. 165

Ria ist ein hochintelligentes, selbstbewusstes Mädchen, dass überall beliebt ist und mit Aureljo zusammen ist. Ria war mir sehr sympathisch. Sie gehört zu den Mädchen, die sich zusammenreißen und anfangen zu kämpfen, statt die ganze Zeit über ihre Lage zu jammern. Aureljo ist charismatisch und man möchte ihm eigentlich sofort vertrauen. Dennoch wurde ich nicht so richtig warm mit ihm, irgendwas fehlte an ihm und er war mir ein bisschen zu glatt. Auch die andere vier Studenten – Fleming, Tomma, Tycho und Dantorian – fügen sich gut in die Handlung ein. Nicht immer wirken sie alle sympathisch, besonders mit Tomma hatte ich hier starke Probleme, einige wirken noch zu blass wie Dantorian. Aber hier ist noch Spielraum für die Folgebände.

Die Geschichte wird aus Rias Sicht erzählt. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen werden schön und verständlich beschrieben. Die Sätze sind flüssig sowie kurz und klar gehalten. Die Kapitel sind ebenfalls eher kurz gestaltet, sodass man schnell durch das Buch durchkommt. Das Buch zeugt von einer düsteren und kalten Atmosphäre, die die Autorin auch genauso rüberbringt. Das Ende ist spannend gehalten und macht definitiv Lust, auch zum zweiten Band zu greifen.

 

KURZ & KNAPP

Ein schöner Auftakt für eine Trilogie, auch wenn die Autorin natürlich mit ihrer Grundidee das Rad nicht neu erfindet. Von dem etwas langgezogenen Anfang sollte man sich nicht beirren lassen und weiterlesen, denn das Buch hat eine gute Portion an Spannung zu bieten. Gerade zum Schluss hin lässt sich das Buch kaum noch weglegen.