Rezension

SEHR SCHÖN ERZÄHLT

Der wilde Garten - Barbara Claypole White

Der wilde Garten
von Barbara Claypole White

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn ich liebe Geschichte über Gärten, über die Liebe und das Leben und da ist dieses Buch genau das richtige.

Hier geht es um Tilly, eine Engländerin die aber durch ihren Mann nach Amerika gezogen ist, dort auch einen Sohn bekommen hat und sich halt da häuslich niedergelassen hat. Eigentlich ist alles gut, bis sie aber ihren Mann verliert, von da an geht alles drunter und drüber, sie schottet sich ab, will eigentlich lieber wieder zurück nach England, wo ihre Familie lebt, denn sie vermisst ihre Heimat sehr. Doch ihr Sohn liebt sein zu Hause und deswegen kommt ein Umzug nicht in Betracht, deswegen widmet sie sich ihrer Gärtnerei und vorallem ihrem Garten. Eines Tages taucht dann James auf, in einem tollen Auto, schnicke angezogen und will das Tilly seinen Garten gestaltet, nicht die erste Anfrage die Tilly bekommt, doch sie lehnt ab, auch bei James, doch dieser ist hartnäckig, denn er braucht ihre Hilfe. James ist krank, er hat Zwangsneurosen, die ihn in seinem Leben schwer beeinflussen und behindern und durch Tilly will er diese überwinden.

So, dass ist ganz grob der Inhalt. An sich ist es ein schöne Geschichte, die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil dermich in seinen Bann gezogen hat. Ihre Beschreibungen sind einfach wundervoll, ich hatte das Gefühl ich wäre mitten im Garten, hören die Grillen und kann die Blumen riechen und ich spüre die Sonnen und ihre Wärme auf meiner Haut. Und das löst selten ein Buch bei mir aus und ich muss sagen, normal mag ich nicht solche ausführlichen Beschreibungen, aber hier war es passend und wichtig für die Geschichte und ich liebte es so. Auch die Annäherung von Tilly und James fand ich süße gemacht und Tillys Sohn fand ich so niedlich. Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, weil mir die Geschichte dahinter sehr gefallen und auch die Umsetzung, es ist ein Buch zum Wohlfühlen.
Leider aber gefielen mir die beiden Protagonisten nicht so. Tilly fand ich schwierig, ich konnte ihre Entscheidungen einfach nicht verstehen, allein das sie für andere keine Gärten gestalten wollte, obwohl sie es ja kann, was ja ihr eigener Garten zeigt und es ja auch keine Zeugnisse verlangt, viele bewunderten ihren Garten und daraufhin wollten sie sie anstellen. Zudem hätte Tilly auch das Geld gebrauchen können. Dann auch mit der Gärtnerei, sie hat eine Assistentin, einmal mag sie diese, dann wieder nicht und ich als Leser fand diese aber toll und absolut nachvollziehbar, denn sie möchte Tilly helfen, zurück ins Leben zu kommen und die Gärtnerei moderner machen und diese hat auch ihr Talent erkannt, aber Tilly ist so bistig ihr gegenüber und auch ihre Gedanken zu dieser Person und das fand ich störend. Ich konnte Tilly einfach nicht sympathisch finden. Bei James ist das so ein anderes Thema. In diesem Buch habe ich festgestellt, dass irgendwie doch jeder so einen Tick hat, wenig ausgeprägt oder eben so schlimm wie bei James. Und James ist wirklich heftig, er hat Angst vor Dreck, Bakterien, muss immer wieder Zahlen wiederholen und wenn sein Gehirn sagt, mach dies muss er es machen, sonst fühlt er sich schlecht. An sich schon nachvollziebar, aber es ist schwer einen Zugang zu dieser Person zu beommen und ich habe leider keinen gefunden.

Ich denke, hätte ich mit den beiden mehr anfangen können, wäre dies bestimmt ein Jahreshighlight geworden, denn die Geschichte an sich liebe ich, aber es macht halt auch viel aus, ob man mit den Personen zurechtkommt oder eben nicht.

Dennoch werde ich die Autorin im Auge behalten und ich lege Euch dieses Buch ans Herz.