Rezension

Gartenarbeit und was sich daraus entwickelt

Der wilde Garten - Barbara Claypole White

Der wilde Garten
von Barbara Claypole White

Die junge Britin Tilly, die der Liebe wegen nach USA zog, lebt sehr einsam und hat einen kleinen Gärtnereibetrieb.Sie hat einen kleinen Sohn, den sie abgöttisch liebt und jede Menge Schuldgefühle wegen des Todes von David, ihrem Mann. Der kleine Isaac hat praktisch eine "Supermom", denn sie will alles von ihm fernhalten und läßt trotzdem sehr frei und glücklich aufwachsen.Eines Tages taucht James Nealy auf, ein sehr attraktiver Mann, er möchte, daß sie ihm einen Garten anlegt. Das kann er nicht selbst tun, da er an Ängsten und Paniken leidet, unter anderem glaubt er auch Schmutz überträgt Krebs. Sie finden sich sympatisch, aber trotzdem lehnt Tilly´ab. Eigentlich verkauft sie ja Pflanzen und sie hat eine Menge Respekt vor James Zwängen, obwohl sie ja das Geld gut brauchen könnte. Vorerst fliegt sie mal zu ihrer Mutter nach England. Dort trifft sie ihren Jugendfreund Sebastian wieder. Dann nehmen die Dinge ihren Lauf, denn auch James kommt trotz Riesenflugängsten in England an. Das alles und wie sich Tilly von ihren Zweifeln befreit, wen sie wirklich liebt, beide ihre Ängste abbauen und Tilly´s Entscheidung für oder gegen England sollte der Leser selber herausfinden.
Das ist eine Geschichte, die erst sehr langsam in Fahrt gerät, eigentlich erst in England. Der erste Teil zieht sich sehr, aber wer Geduld hat, wird belohnt mit einer wunderschönen Geschichte über Liebe, Trauerarbeit und wie man seine eigenen Ängste abbauen kann, ja sie sogar positiv verwenden kann. Vor allem, zu was Liebe fähig ist, wird sehr schön geschildert.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, man kann sich herrlich nach North Carolina und nach England versetzen, man kann die Gärten vor sich sehen und auch riechen. Die Charaktere sind klasse dargestellt und man erfährt einiges über Zwangsstörungen, die manchmal auch positiv sein können, vor allem, wenn es um Beharrlichkeit geht.
Rundum ein Buch, daß ich nach den ersten"langen" Seiten sehr gerne gelesen habe, da es auch wunderbar tiefgründig ist.

Buchtitel: 
Der wilde Garten