Rezension

Verzaubernde Liebesgeschichte in Mitten wunderschöner Blumenpracht

Der wilde Garten - Barbara Claypole White

Der wilde Garten
von Barbara Claypole White

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Seit dem tragischen Tod ihres Mannes lebt Tilly sehr zurückgezogen mit ihrem Sohn Isaac in North-Dacota. Sie ist Landschaftsgärtnerin und liebt ihren wunderschönen Garten, um den sie sich genauso liebevoll kümmert wie um ihren Sohn. Beide sind immernoch voller Trauer und versuchen, mit dem neuen Leben ohne ihn klarzukommen.
Doch dann tritt James in ihr Leben, ein gut aussehender, aber unter Zwangsstörungen leidender junger Mann, der versucht, gegen seine Krankheit und Ängste anzukämpfen. Dazu benötigt er Tillys Hilfe. Er hat sich in Tillys Garten verliebt und möchte, dass sie auch für ihn einen solch schönen Garten anlegt. Tilly lehnt sein Angebot ab, da sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt und selbst genügend Probleme hat. Doch so schnell lässt James nicht locker…

Meine Meinung:

Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an. Es lässt sich schnell und flüssig lesen und ich habe mich während des Lesens nicht gelangweilt, wobei das Buch mit fast 500 Seiten schon ziemlich lang ist und an manchen Stellen eventuell nach etwas Durchhaltevermögen verlangt. Was sich aber durchaus lohnt!
Sehr detailliert beschreibt die Autorin die wunderschönen und farbenprächtigen Pflanzen und Blumen in Tillys Garten, sodass man das Gefühl hat, man müsse nur die Augen schließen und würde dann die ganze Schönheit vor sich sehen und den Geruch der Blumen in der Nase haben. Gut beschrieben sind auch die Gefühle der Protagonisten, die man dadurch gut nachvollziehen und sich in die Menschen hineinversetzen kann. Man fühlt sich ihnen wirklich nah und fühlt mit ihnen mit.

Die Charaktere wirken sehr authentisch und lebensecht.
Tilly war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist zwar etwas chaotisch aber gerade das macht sie so liebenswert. Wie rührend sie sich um ihren Sohn kümmert, mit welcher Liebe sie sich um ihren Garten und die Planzen kümmert und gleichzeitig so voller Trauer ist um ihren Mann, hat mich wirklich berührt. Sie hat es wirklich nicht leicht und doch versucht sie, gerade wegen ihres Sohnes, stark zu sein. Ihr Sohn Isaac ist mir auch recht schnell ans Herz gewachsen, er ist wirklich ein süßer, liebenswerter kleiner Junge.
James erscheint am Anfang etwas sonderbar, schon allein wegen seiner Zwangsstörungen, die ihm sehr zu schaffen machen. Ich habe ihm während des Lesens wirklich die Daumen gedrückt, dass er es schafft, Tilly doch noch zu überzeugen ihm zu helfen. Gleichzeitig habe ich großem Respekt vor ihm, dass er versucht, sich seinen Ängsten zu stellen und sein Leben in den Griff zu bekommen.
Tilly und James sind so unterschiedlich wie nur möglich und es wirklich spannend, zuzusehen, wie 2 völlig fremde Welten aufeinandertreffen und doch irgendwie harmonieren. Es ist wirklich schön, die Gefühle, die sich zwischen Tilly und James anbahnen, sich entwickeln und immer stärker werden zu sehen. Und dennoch bleibt die Geschichte dank einigen unvorhersehbaren Wendungen bis zum Ende hin spannend.

Fazit:

Eine wunderschöne und gefühlvolle Liebesgeschichte, weder kitschig noch unrealistisch, die mich wirklich berühren konnte. Sehr authentischen Charaktere, die es im Leben nicht immer leicht hatten, runden das Ganze ab und lassen den Leser mit ihnen mitfühlen und -fiebern. Ein schönes und emotionales Leseerlebnis.