Rezension

Spannend!

Redux - Das Erwachen der Kinder - Thomas Kowa

Redux - Das Erwachen der Kinder
von Thomas Kowa

Bewertet mit 4 Sternen

In der Schweiz wird in einem Wald eine tote Frau gefunden, regelrecht christlich bestattet, das Grab mit einem Holzkreuz gekennzeichnet, das mit ihrem Vornamen versehen ist. Untersuchungen ergeben, dass die Frau ermordet wurde. Bei einer Schweizer Zeitung wird ein Bekennerschreiben eingeworfen, das den nahen Weltuntergang verkündet, versehen wurde das Schreiben mit einem gefährlichen Krankheitserreger. Hängen die beiden Taten, die jeweils religiös motiviert zu sein scheinen, zusammen?

Kommissar Lindberg ermittelt hier bereits in seinem zweiten Fall, jedoch habe ich den ersten noch nicht gelesen, der Kommissar und sein Team waren neu für mich, ich wurde aber schnell bei ihnen heimisch.

Ich mag es, wenn wie hier, den Ermittlern auch ein Privatleben zugeordnet wird: Lindberg, dessen Freundin im Koma liegt, Katharina Zach, die privat gerne die Domina gibt und Mia Adam, die gerne eigene Wege geht. Apropos eigene Wege: Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie die Ermittler Beweisstücke, die auf nicht ganz legalen Wegen beschafft wurde, in legale ummünzen wollen. Hier erschien mir der Roman nicht ganz logisch. Am Ende tat dies der Spannung zwar keinen Abbruch, aber ich hätte mir dazu doch etwas mehr Reflexion im Roman selbst gewünscht.

Die Geschichte ist spannend und durch die vielen kurzen Kapitel kommt man zügig voran, zumal sich so immer wieder kleine Cliffhanger ergeben, die durch Perspektivewechsel noch verlängert werden. Der Täter, der sich selbst „Antipas“ nennt, erhält eine eigenen Perspektive, der Leser kann so tief in dessen Gedanken eintauchen, es wird ihm aber auch mancher Gruselmoment beschert.

 

Jeder der drei Abschnitte wird mit einem Rückblick ins Jahr 1495 eingeleitet, deren ganze Bedeutung erst am Ende preisgegeben wird. Die „Fakten und Fiktion“ mit denen der Roman eingeleitet wird, sind interessant , ich hätte sie mir als Abschluss gewünscht, ich habe sie nach dem Lesen des Romans sowieso noch einmal lesen müssen.

Die Auflösung ist gut gelungen und der Leser hat die Möglichkeit mitzurätseln, phne dass im Laufe der Geschichte zu viel verraten wird. Der Showdown ist im wahrsten Sinne des Wortes schwindelerregend und bietet sehr viel Möglichkeit mitzuzittern, ich empfand ihn, im Gegensatz zu anderen Romanen, nicht aufgesetzt oder künstlich herbeigeführt, er passte zu den beteiligten Charakteren.

Der Roman ist sehr spannend und unterhält gut, ich empfehle ihn sehr gerne allen Genrefans. Den ersten Band werde ich nun baldmöglichst lesen und freue mich, dass für Frühjahr 2017 eine Fortsetzung angekündigt ist.