Alle Rezensionen von Federfee

Das Nest - Cynthia D'Aprix Sweeney

Das Nest
von Cynthia D'Aprix Sweeney

Eine Familiengeschichte über die Annäherung von vier Geschwistern

Ein auffallend schöner Schutzumschlag, passend zum Titel 'Das Nest': vier verschiedene Vögel. Da passt ein Zitat aus dem Buch:

"Ich meine den Einband. Er muss einen umhauen. Er muss zwingend sein." (S. 36)

Der Hof - Simon Beckett

Der Hof
von Simon Beckett

Spannender Thriller

Dieses etwas ältere Buch ist anders als die Thriller aus der Dr.-Hunter-Reihe. Es geht nicht von einem Mord aus, der aufgeklärt werden muss.

Porträt einer Ehe - Robin Black

Porträt einer Ehe
von Robin Black

Ein wunderbares Buch voller kluger Gedanken, verpackt in eine schöne Sprache

Der Titel klang für mich nicht besonders verlockend, aber wegen guter Beurteilungen habe ich es doch angefangen zu lesen. Es ist eines der Bücher, die man mehrfach lesen kann oder muss, eines der Bücher, wo man viele Textstellen unterstreichen könnte, eines der Bücher, wo man oft unterbrechen sollte, um über Sätze nachzudenken.

Anton hat kein Glück - Lars Vasa Johansson

Anton hat kein Glück
von Lars Vasa Johansson

Skurril, märchenhaft, originell

Anton ist ein Zauberer 'vom alten Schlag'; von spektakulären Auftritten mit Showeffekten hält er nichts, aber er neidet seinem ehemaligen Freund Sebastian, der genau das macht, den Erfolg. Mit ihm selbst geht es bergab.

Die Vegetarierin
von Han Kang

Literarische Sprache, kranker Inhalt

Yong Hye lebt in einer lieblosen, von Gleichgültigkeit und Zweckmäßigkeit geprägten Ehe. Als sie wegen blutiger Träume plötzlich Vegetarierin wird, zerbricht ihre ganze Welt und sie landet am Ende in einem Heim für psychisch Kranke. Und genau das ist sie meiner Meinung auch, krank, sie, die ein Baum werden will.

Unterleuten
von Juli Zeh

Ein Roman mit gesellschaftspolitischem Hintergrund, mit gut ausgearbeiteten Personen, interessant und kurzweilig zu lesen

Da ist dieses Dorf im Brandenburgischen mit nur 200 Einwohnern, mitten in der Natur, umgeben von Feldern und Wäldern, nahe an Berlin und doch unendlich weit von all' dem, was eine Großstadt ausmacht. Aber die Vorstellung von dörflicher Idylle kann man getrost vergessen, im Roman, und wahrscheinlich auch in Wirklichkeit.

Ein Tal in Licht und Schatten - Marie Buchinger

Ein Tal in Licht und Schatten
von Marie Buchinger

Liebe und Mitmenschlichkeit in Zeiten des 1. Weltkrieges zu Füßen der schroffen Dolomitenriesen

Wir begeben uns Anfang des 20. Jahrhunderts ins Reich der schroffen Bergriesen, der Dolomiten, nach Südtirol, ins Gadertal oder auch Val Badia, übrigens wunderbar anzusehen in den Fotos der Klappenbroschur. Es ist ein wenig abgelegen von allem, vom Fortschritt, von den Nachrichten aus der großen Welt.

Jane Eyre - Charlotte Brontë

Jane Eyre
von Charlotte Bronte

Vom armen Waisenkind zur selbständigen jungen Frau, die am Ende ihr Glück findet

Das klingt zu schön, um wahr zu sein, aber warum soll eine Geschichte, die bedrückend anfing, nicht ein Happy End haben? Dieser Klassiker aus der viktorianischen Zeit hat mir ausnehmend gut gefallen, wenn ich auch hin und wieder die Sprache etwas zu schwülstig oder pathetisch fand:

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Gute Idee, spannender Anfang, verworren in der Mitte, unbefriedigendes Ende

Dabei fing es für mich als Leser mit einer guten Idee an und für die Hauptperson Sarah mit einem Schritt in ein neues Leben. Oder was bedeutet es sonst, wenn man sich die hüftlangen Haare zu einer Kurzhaarfrisur schneiden lässt?! Nach sieben Jahren des Wartens auf ihren in Südamerika vermissten Mann will Sarah anscheinend die Hoffnung aufgeben, dass er noch lebt.

Die Falle
von Melanie Raabe

Einer der besten Psychothriller, die ich je gelesen habe

Linda Conrads, eigentlich Linda Michaelis, ist hübsch, wohlhabend und mit einer reichen Fantasie begabt, schon als Kind. Jedes Jahr schreibt sie ein erfolgreiches Buch. Nie tritt sie in der Öffentlichkeit auf; sie verlässt noch nicht einmal ihr Haus am Starnberger See, denn sie ist schwer traumatisiert.

Die Sturmhöhe - Emily Brontë

Die Sturmhöhe
von Emily Brontë

So viele 'Ekel' in einem einzigen Roman

Meine Überschrift lässt schon erahnen, dass sich meine Begeisterung in Grenzen hält. Zwar ist der Roman flüssig geschrieben und auch kein bisschen langweilig, so dass man ihn bequem zu Ende lesen kann, aber die Fülle von bösartigen, abstoßenden und egozentrischen Figuren und ihren dementsprechenden Handlungen und Äußerungen hat mir überhaupt nicht gefallen.

Wie ich nach Santiago de Compostela ging und ganz woanders ankam - Hannelore Hallek

Wie ich nach Santiago de Compostela ging und ganz woanders ankam
von Hannelore Hallek

Auf dem Jakobsweg zu sich selbst

Was ist das für eine Faszination, die von diesem Weg ausgeht? Doch anfangs steht die Sorge um das Morgen im Vordergrund, man muss sich einpassen und anpassen, mit der allzu großen Nähe in Gemeinschaftsschlafräumen und Waschräumen zurecht kommen.

Gehen, ging, gegangen
von Jenny Erpenbeck

Lesenswertes, zum Nachdenken anregendes Buch zur Flüchtlingsproblematik

Wir nehmen an den Gedankengängen Richards teil, ein Professor alter Sprachen im Ruhestand, Witwer, der alleine in einem schönen Haus an einem See lebt, in Berlin. Er ist noch nicht ganz sicher, was er mit der vielen Zeit anfangen soll, er hält Haus und Garten in Ordnung und wir nehmen an seinem Alltag und seinen Gedanken teil.

Belladonna - Karin Slaughter

Belladonna
von Karin Slaughter

Sprache und Übersetzung gefallen mir ganz und gar nicht

Es ist nicht so, dass ich Krimis oder Thriller mit grausigen Details nicht lesen kann. Tess Gerritsen gefällt mir z.B. sehr gut. Aber wenn blutrünstige Einzelheiten Effekt haschend eingesetzt werden, so wie es mir hier der Fall zu sein scheint, dann kann ich gerne darauf verzichten:

'...ließ den Zeigefinger in die Wunde gleiten, die schmatzend nachgab.

Sommer in Maine - J. Courtney Sullivan

Sommer in Maine
von J. Courtney Sullivan

Nicht so idyllisch wie sich der Titel liest

Die zahlreichen Mitglieder der irischstämmigen Familie Kellehen treffen sich jeden Sommer im Ferienhaus am Meer. Der Roman schildert aus der Sicht von drei Generationen Frauen die Konflikte zwischen ihnen, die aus ständigen Kommunikationsproblemen erwachsen, aber auch tiefer liegende Gründe haben.

The Greenhouse
von Audur Ava Olafsdottir

Von der Liebe eines jungen Vaters

Der junge 'Lobbi' aus Island reist mit Rosenschösslingen seiner verstorbenen Mutter zu einem Kloster, um dem weltberühmten, inzwischen verwilderten Rosengarten zu altem Glanz zu verhelfen und um eine seltene Rose dort wieder heimisch zu machen, die Rosa Candida (eight-petaled rose).

Der Insider - Michael Robotham

Der Insider
von Michael Robotham

Polit-Thriller, ein wenig verworren

Ein Polit-Thriller in zwei Handlungssträngen aus der O'Loughlin-Ruiz-Serie: Vincent Ruiz, nicht mehr im Dienst, kümmert sich um Holly Knight, deren Freund ermordet wurde, weil er irgendetwas gestohlen hat, was andere haben wollen.

Erschlagt die Armen! - Shumona Sinha

Erschlagt die Armen!
von Shumona Sinha

Wortgewaltig und schockierend

Eine Handlung gibt es nicht, wohl aber viel Sozialkritisches. Die Ich-Erzählerin hat in der Metro einem Migranten, der sie belästigt hat, eine Weinflasche über den Kopf geschlagen und ihn schwer verletzt.

Kleiner Mann - was nun? - Hans Fallada

Kleiner Mann - was nun?
von Hans Fallada

Vom Leben des 'kleinen Mannes'

Die anrührende Geschichte vom jungen Pinneberg und seiner Frau 'Lämmchen', der erbärmliche Alltag der Menschen in der Vor-Nazi-Zeit, eine Schilderung ihrer Ausbeutung und Knechtung. Jeder ist gegen jeden und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht; Mitmenschlichkeit wird 'klein geschrieben'.

Er ist wieder da - Timur Vermes

Er ist wieder da
von Timur Vermes

Der Mann mit dem Schnäuzer

ER, das ist der GröFaZ Adolf H., der 2011 auf einer Brache in Berlin aufwacht und sich in einer Welt befindet, die er nicht mehr wieder erkennt, so sehr hat sie sich geändert. Ein Kioskbesitzer nimmt sich seiner an, weil er ihn für einen begabten Hitlerdarsteller hält.

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