Leserunde

Leserunde zu "Animal" (Lisa Taddeo)

Animal
von Lisa Taddeo

Bewerbungsphase: 30.09. - 14.10.

Beginn der Leserunde: 28.10. (Ende: 18.11.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Piper Verlags – 20 Freiexemplare von "Animal" (Lisa Taddeo) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

„Nennt uns nicht verrückt, wenn wir wütend sind.“ Lisa Taddeo

Viel zu lange hat Joan die Grausamkeiten von Männern ertragen. Den einen liebt sie, aber er bleibt kalt. Und der, der sie liebt, gibt sich eines Tages vor ihren Augen die Kugel. Joan flieht aus New York und sucht nach der Frau, die ihr helfen kann, ihre Vergangenheit zu überwinden. Während Alice ihr zuhört, muss Joan einsehen, dass sie selbst sich vor den Männern ihres Lebens erniedrigt hat. Jetzt will sie mehr als nur Opfer sein. Selbst wenn sie dafür zur Täterin werden muss.

Provokant und verletzlich erzählt Lisa Taddeo von weiblichem Schmerz und weiblicher Wut, von Rache, Solidarität und Selbstermächtigung, mit der für Joan ein neues Leben beginnt.

„Taddeos Ton ist so schneidend und anziehend, dass man ihr überallhin folgen würde ... Ihre Prosa funkelt. Sie hat ein Talent fürs Metaphorische, für immer wieder verblüffende Beobachtungen.“ The New York Times Book Review

„Unerschrocken, sexy, brutal und einfach nur forensisch gut beobachtet.“ Jojo Moyes

„American Psycho für die #MeToo-Generation.“ The Times

„Wie Joan Didion auf harten Drogen und mit einem Klappmesser.“ Harper’s Bazaar

„Lisa Taddeo legt die ungeschönte Realität weiblichen Begehrens und weiblicher Traumata frei.“ TIME Magazine

„Ein schonungsloses Debüt über weibliche Wut. Taddeos Antiheldin verstößt gegen alle Regeln, und ihr spöttischer Ton bereitet großes Vergnügen.“ Guardian

„Animal knurrt und faucht eine ungezähmte Wahrheit heraus, und die verschwiegene Geschichte von Wut und Abrechnung.“ Lithub

„Ein dunkles, verstörendes Meisterwerk, voller berechtigter weiblicher Wut – jedes Wort fliegt einem förmlich entgegen.“ Red

„Animal ist ein aufregender, aufrührerischer Roman, so einnehmend wie berauschend – und er steigert sich in ein Fiasko hinein, von dem man den Blick nicht mehr abwenden kann.“ Vogue

„Eine Lektüre wie ein Fiebertraum. Intensiv, aufrüttelnd, provokant, und doch ist dieses Buch erfüllt von Humanität und Sinnlichkeit, am Ende gar von Liebe und Hoffnung.“ Stylist

„Lisa Taddeo zeigt auf, wie die Brutalität von Männern die Wut von Frauen befeuert. Das Ergebnis ist so intim wie explosiv.“ People (Buch der Woche)

„Eine provokante Erkundung dessen, was passiert, wenn Frauen zum Äußersten getrieben werden.“ Esquire

„Animal handelt vom allgegenwärtigen Es, eine fleischliche, freimütige Darstellung der unguten Verbindung von Erinnerung und Gewalt.“ Raven Leilani

„Unfassbar gut und wahr und vertrackt.“ Olivia Wilde

Highlight des Jahres für Guardian – Sunday Express – Independent – New Statesman – Evening Standard – Cosmopolitan – Red – Grazia – Daily Mail – Daily Express – The Week – Irish Times – i – The Sun

ÜBER DIE AUTORIN:

Lisa Taddeo sorgte mit ihrem ersten Buch Three Women weltweit für Furore. Es stieg mit Erscheinen auf Platz 1 der Bestsellerlisten der New York Times und Sunday Times ein, und auch in Deutschland führte es die SPIEGEL-Bestsellerliste an. Lisa Taddeo schreibt zudem popkulturelle Features für The New York Times, Esquire, New York, Elle und Observer und arbeitet an mehreren Drehbüchern, darunter eine Serienadaption von Three Women. Für ihre Storys wurde sie bereits zweimal, 2017 und 2019, mit dem Pushcart Prize ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in New England.

20.11.2021

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 140

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jojo007 kommentierte am 23. Oktober 2021 um 09:46

Nachdem das Buch gestern ankam (an dieser Stelle möchte ich übrigens betonen, wie positiv überrascht ich von den orangenen Seiten und dem lilanen Seiten und dem Lesebändchen war; das hat das ganze optisch noch mehr in diese provokant-aneckende Sparte eingeordnet; es zeigt, dass auch der Inhalt dieses Buches nicht harmonisch sein wird) habe ich bis heute direkt den ersten leseabschnitt verschlungen. 

Dabei fällt sofort die besondere Erzählweise auf. Wenn ich es richtig verstehhe erzählt Joan ihre ganze Geschichte jemandem, der bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist. Ständig gibt es Andeutungen, die aber ohl erst zu einem späteren Zeitpunkt im Buch aufgelöst werden (was ist mit ihren Eltern geschehen?, in welchem Bezug steht sie zu Alice?, hat/-te sie womöglich eine Tochter?, ...). Lisa Taddeo gelingt es so und auf jeden Fall, mich beim Lesen zu fesseln. außerdem stellt sie sehr pointiert Joans Zwiespältigkeit dar. Joan, die so sehr zwischen Hass und Liebe, Opfer und Verführerin schwankt. Merkt man im einen Moment noch, wie ihr sexuelle Handlungen  aufgezwungen werden, benötigt sie diese im nächsten Moment, um sich selbst mögen zu können. Ist sie Ausgenutzte oder Ausnutzende? Vielleicht ein wenig von beidem.

So sind auch Sexualität und Geld für sie sehr stark miteinander verknüpft. Hinzu kommt das angedeutete schwierige Verhöältnis zu ihrem Vater. Aber nicht nur mit Männern, sondern auch mit Frauen hat sie ihre Probleme. Da wechselt sie von unterwürfig zu anschmiegsam zu hasserfüllt. Lässt sie sich einerseits von Vics Frau beschimpfen, stellt sie sich andererseits vor, den Kopf ihrer "Vorgänger-Kellnerin" irgendwo hineinzudrücken. Außerdem scheinen neben Verlustschmerz, Angst und Abhängigkeit auch Diebstahl und Drogen eine Rolle zu spielen.

Momentan habe ich den Eindruck, dass Joan sich schon so lange in diesem toxischen Kreislauf befindet, dass sie gar nicht mehr weiß, ob sie ihn überhaupt noch verlassen möchte. Besonders hängengeblieben ist da bei mir ihre frühe Selbstreflektion. Sie selbst beschreibt sich als "verdorben"(S.14). Doch schnell erfährt man, dass alles viel komplizierter ist.

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Deidree C. kommentierte am 29. Oktober 2021 um 22:01

Dabei fällt sofort die besondere Erzählweise auf. Wenn ich es richtig verstehhe erzählt Joan ihre ganze Geschichte jemandem, der bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Wenn ich bisher eine solche Erwählweise gelesen habe, so wußte man eigentlich wem die Figur ihre Geschichte erzählt. Aber hier hat man keine Ahnung. Interessant

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kommentierte am 11. November 2021 um 07:15

Ja das finde ich auch so besonders, ich kannte es bisher auch nur so! Ich Bundesgrenzschutz gespannt auf die Auflösung!

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Marcsbuecherecke kommentierte am 16. November 2021 um 08:46

Ich finde es interessant, dass es dir mit Joan genauso geht wie mir :) Ich frage mich momentan, ob sie vielleicht an einer bipolaren Störung, ptBs oder ähnlichem leiden könnte. Gerade diese ganze Szenerie mit dem Unfall fand ich aus Lesersicht schon sehr verwirrend.

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Nil kommentierte am 24. November 2021 um 12:26

(an dieser Stelle möchte ich übrigens betonen, wie positiv überrascht ich von den orangenen Seiten und dem lilanen Seiten und dem Lesebändchen war; das hat das ganze optisch noch mehr in diese provokant-aneckende Sparte eingeordnet; es zeigt, dass auch der Inhalt dieses Buches nicht harmonisch sein wird)

 

Geht mir genauso, diese dissonanten Farben außen sind übereinstimmend mit den Dissonanzen im Roman!

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Nil kommentierte am 24. November 2021 um 12:26

(an dieser Stelle möchte ich übrigens betonen, wie positiv überrascht ich von den orangenen Seiten und dem lilanen Seiten und dem Lesebändchen war; das hat das ganze optisch noch mehr in diese provokant-aneckende Sparte eingeordnet; es zeigt, dass auch der Inhalt dieses Buches nicht harmonisch sein wird)

 

Geht mir genauso, diese dissonanten Farben außen sind übereinstimmend mit den Dissonanzen im Roman!

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heike_e kommentierte am 26. Oktober 2021 um 16:10

Ich bin mit dem ersten Abschnitt so ca 2/3 durch. Bis jetzt tue ich mich schwer damit. Das Buch sperrt sich. Ich nehme es gerne in die Hand aber lesen lässt es sich nicht leicht.

Ein sperriges Buch, ein zerrissener Charakter, ich bin gespannt was mich noch erwartet und wie sich die Fragmente zusammenfügen.

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GaudBretonne kommentierte am 27. Oktober 2021 um 09:37

Mir geht es ähnlich wie dir. Im Prinzip habe ich den ersten Teil nur mit wenigen Unterbrechungen gelesen. Allerdings entzieht sich mir der Text, da ich das Verhalten der Protagonistin so wenig nachvollziehen kann. Ihr Verhältnis zu Männern und ihr Selbstbild sind eindeutig "angeknackst", wenn nicht sogar gestört. Alles wirkt ziemlich merkwürdig und lässt viel Platz für Spekulationen und offene Fragen. Hier hoffe ich auf "Aufklärung " im weiteren Verlauf.
Dennoch zeigt Lisa Taddeo, dass sie schreiben kann. Ihr Erzählverhalten wirkt in den Passagen der Beschreibungen recht kunstvoll und kontrastiert an manchen Stellen hervorragend mit der harten, teils vulgären Lexik. Die Erzählperspektive (die weibliche Protagonistin erzählt aus ihrer Sicht einem noch unbekannten Adressaten, den sie im Text immer wieder anspricht) ihre Geschichten) passt insofern gut zum Inhalt, dass sie Spannung aufbaut. 

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jojo007 kommentierte am 27. Oktober 2021 um 13:37

Ich habe es so aufgenommen, dass es gerade darum geht, dass sie so "angeknackst" ist.

Wenn wir alle ihre Gedanken nachvollziehen könnten, müssten wir uns wahrscheinlich fragen, woher das kommt! 

Ich verstehe aber schon sehr gut, was du meinst.

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GaudBretonne kommentierte am 28. Oktober 2021 um 09:16

"Ich habe es so aufgenommen, dass es gerade darum geht, dass sie so "angeknackst" ist." Ja, da hast du wohl recht! Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich damit umgehen kann, ob es mir nicht "zu viel" ist/wird.... 

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holdesschaf kommentierte am 14. November 2021 um 11:02

Mir geht es ähnlich wie dir. Im Prinzip habe ich den ersten Teil nur mit wenigen Unterbrechungen gelesen. Allerdings entzieht sich mir der Text, da ich das Verhalten der Protagonistin so wenig nachvollziehen kann. Ihr Verhältnis zu Männern und ihr Selbstbild sind eindeutig "angeknackst", wenn nicht sogar gestört.

Das sehe ich ziemlich genauso. Hinzu kommt, dass das für mich irgendwie überhaupt nicht authentisch wirkt, sondern total aufgebauscht und übertrieben.

Dennoch zeigt Lisa Taddeo, dass sie schreiben kann. Ihr Erzählverhalten wirkt in den Passagen der Beschreibungen recht kunstvoll und kontrastiert an manchen Stellen hervorragend mit der harten, teils vulgären Lexik.

Puh, mit den manchmal kunstvollen Beschreibungen, das ist mir auch aufgefallen. Und natürlich auch die vulgäre Sprache. Dass die jetzt gezielt kontrastieren kann ich nicht sagen. Vielleicht sollen sie die Zerrissenheit der Protagonistin verdeutlichen, aber an und für sich finde ich den Schreibstil der Autorin schwierig. Da ist kein Fluss irgendwie. Und gerade haben schon einige geschrieben, dass sie Probleme haben reinzukommen in die Geschichte. Mir übertreibt Taddeo an allen Ecken und Enden einfach zu viel.

 

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Marcsbuecherecke kommentierte am 16. November 2021 um 08:49

Ich bin in einigen Dingen ganz anderer Meinung als Du :), was ich sehr interessant finde an solchen Leserunden.

In einem Punkt stimme ich dir aber voll und ganz zu: Ein wirklicher Fluss kommt durch den Stil von Taddeo sowas von überhaupt nicht auf. Bis jetzt denke ich mir noch, dass der Stil sehr authentisch die Zerrissenheit von Joan widerspiegelt. Ob sich diese "Entschuldigung" aber das ganze Buch behaupten kann, wage ich irgendwie zu bezweifeln :)

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Nil kommentierte am 24. November 2021 um 12:28

Sehe ich auch so und spiegelt doch zugleich die Protagonistin wieder. Finde es aber auch recht anstrengend "am Ball" zu bleiben.

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nicigirl85 kommentierte am 28. Oktober 2021 um 07:31

Ich habe bisher kurz rein gelesen, bin aber noch nicht komplett durch mit dem ersten Abschnitt.

Die direkte Ansprache finde ich schon mal klasse und auch den recht derben Umgangston.

 

Ansonsten hört man aus jeder Zeile wie fertig die Erzählerin ist. Da scheint jemand so richtig angeknackst zu sein. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie auch nur solche Menschen anzieht, die noch mehr gebeutelt sind vom Leben.

Heftig fand ich die Äußerung, dass sie Sex mit Männern hat, die ihr überhaupt nicht gefallen, dass es ihr dabei aber um ihren Körper, um ihre Performance geht, was ich ehrlich gesagt irgendwie hart finde. Sie pusht dadurch ihren Selbstwert.

Dass sie die Asche ihrer Eltern überall hin mitnimmt fand ich sehr seltsam. Cringe würde man wohl sagen. ;-)

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jojo007 kommentierte am 28. Oktober 2021 um 08:11

Das mit der Asche der Eltern ist in anderen Kulturen wohl Gang und Gäbe.

Meins wäre es aber auch nicht.

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heike_e kommentierte am 28. Oktober 2021 um 14:49

Es liegt wahrscheinlich schon an dem Kulturkreis, in dem man aufgewachsen ist. Für mich käme es nie in Frage die Asche von geliebten Menschen aufzubewahren. Das hängt mit "loslassen" und "in Frieden gehen lassen" zusammen. Für den Verstorbenen fängt nach meinem Glauben etwas Neues an, da sollen sich auch die sterblichen Überreste wandeln dürfen. Und die die zurück bleiben müssen sich ebenfalls auf etwas Neues einlassen, der Verstorbene ist halt nicht mehr da. Das Festhalten an der Asche würde zumindest mir nicht helfen.

Ob der Tod der Eltern der Grund oder sogar der Hauptgrund für ihr Verhalten ist wird sich hoffentlich noch zeigen.  

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nicigirl85 kommentierte am 03. November 2021 um 07:37

Irgendwie habe ich sie in unserem Kulturkreis verortet, daher kam mir das so komisch vor.

Ich könnte es jedenfalls auch nicht und finde deine Gedanken zum Loslassen und Abschiednehmen unglaublich schön.

Ich bin mir unsicher, ob der Grund für ihre Verhaltensweisen das Leben mit den Eltern oder der Verlust von ihnen sie so hat werden lassen.

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Marcsbuecherecke kommentierte am 16. November 2021 um 08:52

Bin ganz bei Dir. Das Beerdigen (in welcher Form auch immer) hat für mich etwas mit dem Respekt des / der Verstorbenen gegenüber zu tun. Die Asche so an sich zu binden, kommt mir irgendwie fast schon sehr egoistisch vor.

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kommentierte am 11. November 2021 um 07:21

Deine Denkweise finde ich ganz toll, es stimmt wenn die Beisetzung ist, ist es ein Abschied und man kann vielleicht ein Stück weit loslassen. 
Ich fände es aber trotzdem schön wenn man die Möglichkeit hätte, alleine wenn ich daran denke umzuziehen und kann dann vielleicht über lange Zeit nicht zum Grab.

Aber die Vorstellung das irgendwas mit der Urne passiert finde ich richtig schlimm, deswegen wäre es für mich wahrscheinlich trotzdem keine Option. Einmal gegen gestoßen und sie fällt runter oh Gott man stellt sich ja immer vor, wie jetzt gerade die geliebte Oma auf dem Boden liegt!!! Oh ne dann lieber weiter so wie bisher ^^

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GaudBretonne kommentierte am 28. Oktober 2021 um 09:12

Den Begriff "cringe" finde ich für diesen Roman wirklich passend! 

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nicigirl85 kommentierte am 03. November 2021 um 07:38

Es ist für mich ein Unwort und deshalb passt es für mich so gut zum Buch. Irgendwie teils unmöglich das Verhalten der Protagonistin.

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GaudBretonne kommentierte am 03. November 2021 um 12:41

Ja, genau. Das trifft es! 

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Deidree C. kommentierte am 29. Oktober 2021 um 21:58

Definitiv kein Alltagsbuch. Die Protagonistin ist völlig aus dem Gleichgewicht – um es sehr charmant auszudrücken. Einerseits sehe ich da Tablettensucht, aber auch ihr Umgang mit Sex und wie sie sich von Männern und Frauen behandeln lässt, ist sucht- bzw. zwangsgesteuert.

Gespannt bin ich, wem sie ihre Geschichte erzählt. Hin und wieder denke ich es, müsste ein Kind sein. Aber ist es überhaupt eine reale Person?

Die nächste Frage ist, wie sie mit Alice in Verbindung steht. Warum diese Frau? Was hat ihr die Freundin ihrer Mutter über Alice erzählt? Was ist überhaupt mit ihren Eltern damals passiert?

So viele Fragen. Ich denke, dass wir die Antworten nach und nach erfahren werden. Doch momentan überwiegen die Fragen.

Wirklich gut gefällt mir übrigens die Aufmachung des Buches, der farbige Buchschnitt ist schon ein Blickfang und zeigt, dass es sich um ein ungewöhnliches Buch handelt.

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nicigirl85 kommentierte am 03. November 2021 um 07:40

Es fällt mir gar nicht so leicht all das über sie zu lesen, denn ich kenne einige Frauen, die sich durch selbstbestimmten Sex ihre Bestätigung für ihren Selbstwert holen. Ob das richtig ist, wage ich fast zu bezweifeln, aber es passt so herrlich zu unserer Gesellschaft. Es scheint ja alles möglich zu sein, für jeden, wenn man das nur will.

Die Optik des Buches finde ich auch richtig gut. Ich weiß nur nicht, ob der farbige Buchschnit limitiert ist. Meist haben den dann nur die Erstauflagen.

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kommentierte am 11. November 2021 um 07:22

Geht mir genauso man denkt ja auch automatisch an die Realität und das ist leider gar nicht so selten. 

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holdesschaf kommentierte am 14. November 2021 um 11:08

"ich kenne einige Frauen, die sich durch selbstbestimmten Sex ihre Bestätigung für ihren Selbstwert holen. Ob das richtig ist, wage ich fast zu bezweifeln, aber es passt so herrlich zu unserer Gesellschaft. Es scheint ja alles möglich zu sein, für jeden, wenn man das nur will."

Also gut, dass du das geschrieben hast. Ich glaube, ich bin zu behütet und ländlich aufgewachsen. Mir ist so ein Verhalten völlig fremd und irgendwie widert es mich in dem Buch auch etwas an. Ich würde das niemals als "normal" im Sinne von "das machen doch viele" ansehen.

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genihaku kommentierte am 30. Oktober 2021 um 22:12

Ich brauchte schon so 100 Seiten, um wirklich in einen Lesefluss zu kommen. Es liest sich irgendwie nicht so einfach wie ich gedacht habe. 

Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass Joan eine Art Buch für ihre Tochter führt, die sie zur Adoption freigegeben hat. Ich dachte erst, Alice sei ihre Tochter, doch mittlerweile denke ich, sie ist wohl die Halbschwester. 

Ich lese gerne die Stellen, in denen Joan jung war. Bis jetzt finde ich sie eher unsympathisch, schwierig. Es geht viel um die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern, und um die Würde des Menschen bzw. die der Frau. Die Themen sind ständig präsent, v.a. Joans Einstellung zu ihnen, so bin ich echt gespannt, wie sie zur "Täterin" wird.

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forti kommentierte am 02. November 2021 um 14:12

Dass sie an ihr Kind, ihre Tochter schreibt, spekuliere ich auch. Auch dass die Verbindung zu Alice über den Vater läuft hab ich schon vermutet - und dann ist es natürlich am naheliegensten, dass sie Halbschwestern sind.

Die Stellen, in denen Joans Kindheit beschrieben wird, sind für mich voller Unsicherheiten - auch schon vor dem Tod der Eltern ist das keine Bilderbuchkindheit, so wie ich das sehe.

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AurelyAzur kommentierte am 07. November 2021 um 21:57

"Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass Joan eine Art Buch für ihre Tochter führt, die sie zur Adoption freigegeben hat. Ich dachte erst, Alice sei ihre Tochter, doch mittlerweile denke ich, sie ist wohl die Halbschwester."

 

Diese beiden Vermutungen habe ich mittlerweile auch. Erst hatte ich den Eindruck die Einträge richteten sich an Alice, was aber überhaupt nicht passen würde, da diese ja selbst vorkommt. Dann fand ich es nur schlüssig, auch aufgrund der Rolle der Frau, die ständig von Joane angesprochen wird, dass es sich um ihre Tochter handelt mit der sie später evtl. noch schwanger wird. Auf die Adoption bin ich nicht gekommen, aber könnte ja auch passen.

Bezüglich Alices Vater gab es ja eine Anspielung und aus diesem Grund denke ich auch, dass zwischen beiden eine Verwantdschaft besteht.

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Marcsbuecherecke kommentierte am 16. November 2021 um 08:55

Bin ich eigentlich der Einzige, der oft erst mehrere Zeilen in einem Kapitel braucht um manchmal überhaupt zu bemerken, dass wir einen "Zeitsprung" beobachten? Ich bin mir ja selbst noch nicht so sicher, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

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Lenna kommentierte am 31. Oktober 2021 um 11:42

Erstmal ein großes Lob an die Gestaltung des Buches! Der orangene Seitenschnitt ist wirklich toll und so ein festes Leseband ist einfach nur super praktisch.  
Was mir bei den ersten Seiten der Lektüre sofort aufgefallen ist, ist der besondere Erzählstil des Buches. Ich wurde förmlich in die Geschichte hineingezogen, wobei die Handlung gar nicht so viel Aktion hergibt. Wir erfahren als Leserin zwar von dem spektakulären Selbstmord ihres Bekannten, doch Joan, die Hauptfigur und Erzählerin zugleich ist, berichtet davon so zeitversetzt und immer nur in Stücken, dass dem Ganzen die Action genommen wird. Trotzdem fiebere ich förmlich mit. Ich kann gar nicht beschreiben, was den Reiz dieses Erzählens ausmacht. Was ich von Joan halten soll kann ich auch noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Mal sehen was noch passieren wird!

 

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forti kommentierte am 02. November 2021 um 14:05

Geht mir ähnlich. Joan und ihre Art zu leben sind mir sehr fremd. Ich weiß (noch?) nicht, ob ich sie sympathisch finde oder nicht. Aber ich will wissen, wie es weitergeht. Wie Du schreibst, ist ja auch noch ganz viel offen und da will man einfach wissen, was da alles hinter steckt.

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forti schwadronierte am 02. November 2021 um 13:57

Alice - was ist Joans Verbindung zu Alice? Warum sucht sie sie? Warum haben sie gleich so einen guten Draht zueinander? Bisher kaum Andeutungen - es bleibt spannend.

Gosia - es wird gesagt, sie wäre Österreicherin, aber sie hat einen polnischen Namen und kocht polnisch. Ob das noch aufgelöst wird? (vielleicht auch total unwichtig, aber ich bin drüber gestolpert)

Mary und Eleanor - das könnte noch sehr interessant werden. Mary beschimpft Joan ständig und warnt sie gleichzeitig vor der (angeblichen?) Gefahr durch Eleanor. Trotzdem wirkt es so, würden Mary und Eleanor Joan für die Hauptschuldige in Sachen Affäre und Tod des Ehemannes halten - für mich ist beides aber der Mann. Und ist Eleanor wirklich gefährlich für Joan? Will ich nicht glauben.

'Du' - wen spricht Joan während ihrer Ich-Erzählung immer wieder direkt an? Für mich klingt es, als würde sie mit ihrem Kind reden (von dem aber ja konkret noch nie die Rede war). Kann aber natürlich auch jemand anderes sein.

 

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forti kommentierte am 02. November 2021 um 14:02

Außerdem:

Der Canyon - scheinbar eine unwirtliche, faszinierende Gegend. Bestimmt von der Autorin mit Absicht gewählt.

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forti kommentierte am 02. November 2021 um 14:09

Auch das (wichtigste) fehlt oben noch:
[warum kopiert er mir immer nur einen Teil meines vorgeschriebenen Textes hier rein?! Ärgerlich!]

Joan - ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen mit einer Hauptdarstellerin/Ich-Erzählerin, in die ich mich so wenig hinein versetzen konnte wie hier. Dass das nichts schlechtes sein muss, sieht man hier aber auch: bisher lese ich das Buch gerne. Aber diese Verhältnisse zu den Männern, dieses Verschwenderische, dieses Rastlose und Ziellose - da kommt mir im Vergleich mein Leben gleich richtig geregelt vor. Eine tragische Figur, aber von ihrer Wut ist noch nicht viel zu merken. Kommt das erst im Laufe weiterer Gespräche mit Alice?

 

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kommentierte am 11. November 2021 um 07:24

Da kann ich mir die voll und ganz anschließen genau so ging es mir mit Joan auch, man hat nunmal wenig mit dem man sich bei ihr identifizieren kann weil sie eben so anders ist. 

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holdesschaf kommentierte am 14. November 2021 um 11:16

"für die Hauptschuldige in Sachen Affäre und Tod des Ehemannes halten - für mich ist beides aber der Mann"

Also klar, für den Tod ist Vic verantwortlich, er hat abgedrückt, aber warum sollte jetzt für eine Affäre der Mann der Hauptschuldige sein? Da muss ich mal ganz klar widersprechen. Das wäre etwas zu einfach. Joan war vollkommen klar, dass ihr Chef verheiratet ist und sie hat sich von ihm aushalten lassen. Sie haben sich also gegenseitig benutzt.

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Marcsbuecherecke kommentierte am 16. November 2021 um 08:57

Finde ich auch. Zum Sex - in welcher legalen Form auch immer - gehören immer zwei Parteien. Dass Vics Frau, sich das alles eventuell ein bisschen "leichter" macht mit der Schuldzuweisung ist allerdings emotional nachvollziehbar.

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SunshineBaby5 kommentierte am 07. November 2021 um 11:27

Am Anfang fand ich alles noch recht undurchschaubar, bzw. teils immer noch. Wen spricht sie da an, wer ist sie, was hat sie erlebt, wer sind die Männer, usw. Nach und nach wird einiges verständlicher. 

Die Geschichte finde ich bisher zwar nicht so inhaltsreich, aber doch spannend. Insgesamt mag ich auch die Erzähweise. Was mich aber wirklich stört sind die Markennamen die in jeden zweiten Satz vorkommen und von denen ich teilweise nicht mal was weiß damit gemeint ist. An einer Stelle kam dann raus, dass es sich um eine Mikrowelle handelt; wer weiß denn sowas? Ich frage mich ob das einfach der amerikanische Stil ist. Damit kann ich mich nicht so anfreunden.

Auch finde ich immer mal wieder Sätze sehr holprig und muss sie mehrmals lesen; manchmal erschließt sich mir auch dann der Sinn nicht. Da frage ich mich ob die Übersetzung einfach mangelhaft ist?

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AurelyAzur kommentierte am 07. November 2021 um 21:52

Dem Punkt, dass viele Namen auftauchen von Dingen, die einem unbekannt sind und sich erst spät oder gar nicht aufklären, kann ich nur zustimmen. Prinzipiell mag ich Bücher nicht so gerne, die in jedem zweiten Satz - auch wenn es hier nicht so schlimm ist - mit irgendwelchen Orten, Menschennamen oder Dingen um sich werfen, ohne dass man all diese Dinge/Menschen kennt und dadurch den Sinn dahinter nicht versteht bzw. nur erahnen kann.

Auch ich finde den Schreibstil manchmal unglücklich formuliert. Kann aber durchaus sein, dass das Original ähnlich ist und die Übersetzer das beibehalten wollten. Ist nicht so ungewöhnlich bei (literarischen) Romanen.

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holdesschaf kommentierte am 14. November 2021 um 11:19

Was mich aber wirklich stört sind die Markennamen die in jeden zweiten Satz vorkommen

Mich würde es nicht wundern, wenn es in Amerika auch Produktplatzierungen in Büchern bekannter Schriftsteller geben würde. Mir ist das mit den Markennamen zwar nicht aufgefallen, aber das ausgesprochen Amerikanische an der Geschichte habe ich auch festgestellt. Aber warum auch nicht, ist ja ein amerikanischer Roman.

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Xana kommentierte am 07. November 2021 um 22:15

Der Einstieg in das Buch fiel mir vergleichsweise schwer, aber so langsam komme ich, glaube ich, mit dem Schreib- und Erzählstil zurecht.

Das Buch gefällt mir von der Optik her ganz gut, die kontrastierenden Farben geben einen guten Vorgeschmack auf den polarisierenden Inhalt.

Ich verstehe noch ziemlich vieles nicht. Joan ist ein sehr seltsamer Mensch, der mir in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht gefällt. Sie ist das, was man als eine toxische Frau bezeichnen könnte. Sie definiert sich selbst hauptsächlich über Männer, verurteilt andere Frauen und es fällt allein im ersten Abschnitt mehrfach die Aussage,  sie würde sich am liebsten umbringen. Gleichzeitig tut sie mir an vielen Stellen leid. Es muss echt scheiße gewesen sein, die Eltern so früh zu verlieren (was auch immer genau mit ihnen passiert ist?). Ihre Männergeschichten sind allerdings einfach nur ihre eigene Dummheit, egal, wie sehr sie es versucht, sich als das Opfer aller Männer hinzustellen. Bisher ist mir keine Stelle aufgefallen, die meine Lieblingsstelle werden könnte, dafür aber viele echt eklige Szenen.

Ist Alice wohl ihre Halbschwester, verstehe ich das richtig? Und richtet Joan sich bei ihrer Erzählung immer an eine Tochter?

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lebensbetrunken kommentierte am 11. November 2021 um 16:45

Ich stimme dir da fast überall zu! Also einerseits mit der Optik des Buches - die ist genauso auffällig, ungewohnt und provokant wie der Inhalt! Aber ansonsten vor allem mit deinem Leseeindruck. Bei mir hat der erste Abschnitt bisher auch nur ein großes Fragezeichen hinterlassen. So vieles wird angedeutet, aber bleibt unklar und ich verstehe einfach das Meiste überhaupt nicht? Mit wem spricht sie? Wer ist Alice? Was ist mit ihren Eltern passiert? Was genau mit Vic? Warum zieht sie dahin? Alles noch sehr unklar für mich, daher bin ich auch noch nicht richtig in die Geschichte reingekommen.

So richtig sympathisch ist mir die Protagonistin leider auch noch nicht geworden. Ihr Lebensstil und vor allem dieser (vermeintliche?) Reichtum, damit kann ich leider gar nichts anfangen... Aber wo ich dir widersprechen muss: Ich finde ÜBERHAUPT NICHT, dass die Männergeschichten alle ihre eigene Schuld bzw. Dummheit sind, ganz und gar nicht. Natürlich ist ihr Verhalten oft fragwürdig, aber bei den Erzählungen davon, was die Männer so sagen/mit ihr machen/sich erlauben, hätte ich mich oft am liebsten übergeben... Mal sehen, wie das weitergeht.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 140
holdesschaf kommentierte am 14. November 2021 um 11:29

dass die Männergeschichten alle ihre eigene Schuld bzw. Dummheit sind, ganz und gar nicht . Natürlich ist ihr Verhalten oft fragwürdig, aber bei den Erzählungen davon, was die Männer so sagen/mit ihr machen/sich erlauben, hätte ich mich oft am liebsten übergeben

Also ich hab keine Stelle gehabt, an der ich mich hätte übergeben müssen, wegen dem, was sich die Männer erlauben. Was genau erlauben sie sich denn? Klar stand auf dem Umschlag etwas von #metoo, vielleicht kommt da auch noch was, das uns die Autorin bisher vorenthält, das mag sein. Doch Joans gestörtes Verhalten kann ich (bisher) nicht nur auf die Männer schieben. Klar hat sie sich betrunken und ihr Chef hat es ausgenutzt, dass sie so langsam in seinen Schoß gekippt ist. Sie hat es trotz Alkoholeinfluss aber noch bemerkt, sonst könnte sie es uns nicht erzählen. Was hindert mich also daran, den Kopf zu heben und ihn in die andere Richtung zu drehen?

Bisher tippe ich bei der Protagonistin eher auf einen Vaterkomplex. Sie scheint zu ihm ein besseres Verhältnis gehabt zu haben, als zu ihrer Mutter. Ob sie vielleicht für den Tod der beiden verantwortlich ist? Vielleicht wurde sie missbraucht. Könnte alles sein...

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SunshineBaby5 kommentierte am 14. November 2021 um 01:43

Da stimme ich dir zu. Ich finde auch, dass sie sich mehr als dumm anstellt bei ihren Männergeschichten. Da muss sie sich nicht beschweren. Eine Lieblingsstelle habe ich auch noch nicht gefunden.

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kommentierte am 11. November 2021 um 07:12

Ich habe nun endlich den ersten Abschnitt beendet, es ist mir etwas schwer gefallen so richtig lange am Stück zu lesen. Ich fand es zwar von Anfang an sehr interessant, weil es so anders ist aber so der typische Lesefluss blieb aus. Auch wenn ich es wirklich gehofft habe, gerade weil die Geschichte so besonders ist. 

Ich habe selten so eine "kaputte" Protagonistin kennengelernt, alleine dieses Szene mit der Vase die sie kaut für die Asche, unglaublich verrückt aber es passt auch so zu ihr. Die Autorin schafft es, finde ich, dass Joan mit dieser "kaputten" Persönlichkeit in dieser Geschichte nicht deplatziert wirkt und richtig gut reinpasst.

Ich mag es auch sehr gerne wie sie die Umgebung beschreibt, alleine die Atmosphäre die sie aufbaut als sie Joan's "neue" Wohnung beschreibt. Wahnsinn! 
Ich finde es schlimm wie sehr die Männer und ihr Äußeres ihr Leben bestimmen, mit wem sie sich alles vergleicht! Ich bin wirklich sehr gespannt in welche Richtubg das noch geht.

Aber am meisten interessiert es mich wem sie die Geschichte erzählt bisher habe ich zwar schon eine Vermutung aber ich bin mir noch unsicher.

 

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Nil kommentierte am 24. November 2021 um 12:31

Ich habe selten so eine "kaputte" Protagonistin kennengelernt

Ja! Mich hat der Roman an Leila Slimanis 'All das zu verlieren' erinnert, der Blcikwinkel und die Thematik war eine andere, aber ähnlich kaputt, ähnlich viel Sex im Text.

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holdesschaf kommentierte am 14. November 2021 um 10:52

Obwohl ich vor der Bewerbung die Leseprobe gelesen hatte, hab ich nochmal von Vorne angefangen. Ich hatte noch irgendwas im Kopf von Me too und zwei Männern, so wie der Klappentext eben das Buch beschreibt. Die Sprache fand ich damals zwar schon etwas abgehackt und teilweise sehr freizügig, da der erste Roman von Taddeo ein Bestseller war und hochgelobt wurde, wollte ich auch ein Buch von ihr lesen.

Zunächst mal muss ich sagen, dass die ersten 140 Seiten nicht gerade viel passiert, Vic erschießt sich, der andere Typ geht, Joan flüchtet in Richtung Kalifornien, um eine gewisse Alice zu treffen. Sie wohnt in einem Haus im Canyon, sucht sich einen Job in einer Cafe-Bar und nach etwa 100 Seiten kommt Alice, die im Yoga-Tempel gegenüber arbeitet herein und sie beginnen ein Gespräch über alles mögliche, aber vor allem Männer und Beziehungen.

Dazwischen liegen aber auch etliche kleine und große Erinnerungsfetzen der Protagonistin, mit der, das muss ich leider sagen, ich so gar nicht warm werde. Der ganze Lebensstil und die Denkweise... Das Buch an sich ist eines, bei dem ich mich frage, was die Autorin dazu motiviert hat es zu schreiben. Es kann auch daran liegen, dass ich bisher keinen blassen Schimmer habe, worauf die Geschichte hinaus will, was auch der Grund ist, warum ich weiterlese. Vermutungen zu einzelnen Aspekten hab ich natürlich, nur was den Gesamtzusammenhang angeht, tappe ich im Dunkeln.

Joane erzählt die Geschichte jemanden. Die ersten paar Seiten dachte ich schon, sie spreche den Leser mit "du" an. Aber es handelt sich wohl um irgendeine Person, der sie ihre Lebensweisheiten mitgeben möchte (nicht, dass ich finde, dass sie da groß was mitgeben könnte). So wie sie spricht, gehe ich davon aus, dass es ein Kind ist. Ihres, ungeboren oder geboren, vielleicht hat sie es auch abgetrieben. Wäre alles möglich. Die Protagonistin übersteht sowohl Tag und Nacht anscheinend auch nur, weil sie diverse Pillen einwirft, Alkohol wird auch nicht zu knapp getrunken. Die Gedanken kreisen sich eigentlich den ganzen Tag nur um Alice, darum, dass ein Unglück ihr ihre Eltern und ihr Leben genommen hat und um Sex mit verheirateten, jungen, alten, unbekannten Männern, Möbelpacker, Nachbarn, Cowboys, Chefs oder Wallstreettypen. Bei Alice geh ich davon aus, dass sie ihre jüngere Schwester ist, ihr Vater also mal etwas mit einer anderen hatte. Ihren Vater vergöttert sie sehr. Über das Unglück erfahren wir hoffentlich noch etwas. Auf die ganzen Szenen, die unsere Aufmerksamkeit erregen sollen und die ganzen Typen könnte ich gut verzichten. Selbst für eine amerikanische Autorin halte ich das für sehr übertrieben dargestellt, diese ganzen feucht-vögel-Orgasmus in 30 Sekunden-Penis-Geschichten. Hat das in der Geschichte noch einen tieferen Sinn? Soll mir das sagen, die Protagonistin ist so am Boden, dass sie ohne das nicht kann? Ich finde es gar nicht prickelnd, wie sie jeden Mann dahingehend abcheckt. Sehr oberflächlich irgendwie. Dass die Protagonistin psychisch geschädigt ist, liegt schon irgendwie auf der Hand. Den Grund dafür werden wir eventuell noch rausfinden. Aber die Erzähl- und Denkweise ist mir da leider zu plump. Anstatt mal die Füße stillzuhalten, weil sich ihre letzte Affäre erschossen hat, jagt sie jetzt River nach. Oder doch dem Typen im Cafe der sie an ihren Wallstreettypen erinnert.

Das Gespräch mit Alice - das muss ich noch loswerden, bevor ich weiterlese - finde ich ist nicht sehr realistisch. Wer erzählt schon nach 2 Minuten seine ganze Beziehungsgeschichte mit allen kleinen schmutzigen Details. Für mich ist das fast ein Heischen nach Aufmerksamkeit, nicht nur durch die Protagonistin...

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Marcsbuecherecke kommentierte am 16. November 2021 um 09:20

Leider hat - trotz Impfung - das böse C Einzug in meinen Haushalt gehabt. Daher kam ich erst gestern dazu in das Buch einzusteigen.

Ich habe Ewigkeiten gebraucht, und brauche es auch immer noch :) um in die Geschichte zu kommen.

Joan ist ein interessanter Charakter, der mich nicht selten ein wenig sprachlos zurückgelassen hat. Beispielsweise die Szene mit dem Autounfall fand ich sehr erschreckend. Joan zeigte hier überhaupt keine Reaktion. Hätte sie den Unfall ignoriert, bzw. verdrängt wäre ich glaube ich besser mit klargekommen.

Alice finde ich momentan noch einen sehr fraglichen Charakter. Was hat es mit ihr auf sich? Ich bin gespannt. Einige hier haben eine Vermutung mit Halbschwester, Tochter oder ähnlichem geäußert. Ein Ansatz, den ich auch realistisch finde, aber hoffe, dass das Buch, das ich bisher eben nicht vorhersehbar finde, nicht wirklich einen solchen vorhersehrbaren Pfad einschlägt.

Die Kapitel, die rückblickartig in der Vergangenheit spielen, sind teilweise sehr verwirrend, was ich bisher aber als "authentisch" abgelegt habe.

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Nil kommentierte am 24. November 2021 um 12:39

Ich muss gestehen, dass ich nur schleppend in den Text gefunden habe, nun voll drin bin, aber mir fällt es schwer mehr als 20  Seiten auf einmal zu konsumieren. Es ist gut aus meiner Sicht, aber kein Stoff der sich weginhalieren lässt. Der Roman hat immer einen sehr traurigen Unterton, dass halte ich länger nicht aus.

Ich habe nun auch mit diesem Buch begonnen. Schon wirklich eigen, wie die Autoren schreibt. Einerseits finde ich die Hauptperson faszinierend, andererseits ist sie mir komplett unsympathisch.

Bisher ist mir noch unklar mit wem sie spricht beziehungsweise zu wem sie spricht. Aber ich denke das kommt im Laufe des Buches heraus. Einige Andeutungen würde ich so interpretieren, dass es ihr Kind ist. Vor allem auch aus dem Gedanken heraus, dass sie viel darüber sinniert wie es mit Kind wäre und was sie an die betreffende Person weitergegeben hat.

Die Protagonistin ist in der Tat am Ende und hat die Chance verpasst nach dem Tod ihrer Eltern therapiert zu werden, wie es mir scheint. Nun erzählt sie alles ihrem zukünftigen Kind? Und dieses Buch wird zu einer intensiven therapeutische Sitzung. Einer der man beiwohnt, nicht die eigene sondern die der Protagonisten.

Es schwingt auch durch NY immer ein bisschen "Sex in the City" gepaart mit einer chronischen älterwerden Frau mit. Alles geht, nichts muss, aber kaputt geht Joan daran trotzdem. Vielleicht habe ich diese Assoziation auch wegen "Big Sky" vs "Mr. Big"....