Leserunde

Leserunde zu "Muss ich das gelesen haben" (Teresa Reichl)

Muss ich das gelesen haben? -

Muss ich das gelesen haben?
von Teresa Reichl

Bewerbungsphase: Bis zum 16.03.

Beginn der Leserunde: 23.03. (Ende: 13.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Haymon Verlags – 20 Freiexemplare von "Muss ich das gelesen haben" (Teresa Reichl) zur Verfügung. 

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

LITERATUR. KANON. REVOLTE! – DIE ZUKUNFT DES LESENS STEHT AUF FEMINISTISCHEN FÜSSEN 

Wie das Patriarchat über „wichtige“ Literatur entscheidet, unsere Weltsicht prägt – und warum wir jetzt etwas dagegen tun müssen 
Beginnen wir mit einer beliebten Unwahrheit: Jugendliche wollen nicht mehr lesen. Absoluter Quatsch, sagt Autorin Teresa Reichl. Vielmehr ist es so: Wir müssen endlich mit den verstaubten Kanon-Listen und den ewig gleichen Autoren (!) aufräumen. Tun wir das nicht, gefährden wir die Zukunft des Lesens. Denn: Wie kann es sein, dass nur eine Perspektive zum Klassiker taugt? Wie sollen wir uns für Bücher begeistern, wenn Geschichten wieder und wieder und wieder aus einer ähnlichen Sicht erzählt werden? Wenn nur bestimmte Autoren (weiß, männlich, heterosexuell …) als große Literaten gefeiert werden? Am besten haben wir keine Meinung zu Klassikern, die von der allgemeinen abweicht, und falls doch, sind wir vielleicht einfach nicht „intelligent“ genug oder wir haben diese „hohe Kunst“ einfach nicht verstanden. Woher das alles kommt? Welcome to patriarchy! Ja, das Patriarchat hat überall Einfluss – auch auf das, was und wie wir lesen. Es ist deshalb Zeit für den nächsten logischen feministischen Schritt: Die Literatur und ihre Geschichte werden umgeschrieben. Werden divers. Werden endlich korrigiert. 

Bam! Grundlagen, Alternativ-Kanon und geballtes Wissen: in verständlich und für alle! 
Eine neue Sicht auf Literatur ist möglich und notwendig. Das beweist Teresa Reichl, indem sie Basics zur Literaturgeschichte klärt, die bestehende Riege der Klassiker gründlich prüft und einen ausgewachsenen Alternativ-Kanon entwirft. Wofür? Um zu zeigen, dass es Bücher (ja, auch alte!) von Autor*innen gibt, von denen immer behauptet wird, sie hätten nichts geschrieben. Um endlich neue Stimmen erzählen zu lassen. Die Autorin macht deutlich, dass es eine Offenheit braucht, die neue Bücher im literarischen Kanon zulässt. Um Blickwinkel zugänglich zu machen, mit denen sich Jugendliche, aber auch Erwachsene identifizieren können. Das hier ist der Anfang einer Literaturrevolte. Wie sie aussehen könnte? Steht in diesem lehrreichen, wütenden und zugleich witzigen Buch.

„Dieses Buch ist genau, was wir jetzt brauchen, um auf Augenhöhe über alternative Schullektüren sprechen zu können. Teresa Reichl bringt Hintergründe und Zusammenhänge sehr informiert, anschaulich und komisch auf den Punkt – ein Vergnügen!“ Nicole Seifert 

„Es ist beruhigend zu erfahren, dass Goethe und Mann wirklich die Schlunzis sind, für die ich sie immer gehalten habe. Wir brauchen neue Klassiker und Vorbilder! Warum? Das haut uns Teresa in diesem wichtigen Buch um die Ohren.“ Ninia LaGrande

ÜBER DIE AUTORIN:

Teresa Reichl ist Germanistin (inkl. Staatsexamen fürs Lehramt), Literaturnerd, Kabarettistin mit Solo-Programm, Youtuberin – und: Autorin. Als Slam-Poetin hat sie diverse Meisterinnentitel und Preise geholt. In 1-Minuten-Videos fasst sie Inhalte von Klassikern zusammen: humorvoll, informativ, sympathisch. Immer schon hat sie mit Lehrpersonen leidenschaftlich über Leselisten gestritten. Auf Instagram (@teresareichl), Tiktok und Youtube wird sie von mehreren Tausend Menschen gefeiert. Denn: Teresa Reichl geht den Erzählungen auf den Grund, die wir rund um die großen Autoren und ihre Bücher erschaffen haben. Ihr Ziel: Jugendlichen die Freude am Lesen zu vermitteln. Den literarischen Kanon diverser zu gestalten. Lehrkräfte dabei zu unterstützen, neue und andere Bücher in den Unterricht zu bringen. Und vor allem: Literatur endlich feministisch zu machen. www.teresareichl.com

15.04.2023

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 50

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 50
Sommerkindt kommentierte am 25. März 2023 um 23:56

Na dann mache ich mal den Anfang hier.

Die ersten 50 Seiten haben sich sowas von flott gelesen, das ich noch immer ganz begeistert bin. Und ja so ein Einstieg hätte ich mir als Jugendliche gewünscht. Himmel ich musste mich ganze 3mal durch Faust quälen 1 und 2. Aber das nur am Rande.

Der lockere und freche Schreibstil gefällt mir sehr und auch wie kompliziertes Wissen runtergebrochen wird, das man es auch versteht und anwenden kann.

Wenn ich so zurückdenke habe ich an neuere Literatur im Unterricht damals nur "Die Entdeckung der Langsamkeit" gelesen und richtig auch wieder von einem Mann geschrieben.

Wenn ich bedenke was ich mir damals Literaturhilfen genommen haben um ein Drama oder eine Erzählung zu verstehen, weil sie sich nicht so einfach erschlossen haben.

Selbst wenn ich bedenke das ich mehr Frauen als Männer als Deutschler hatte, war die Vorgehensweise meist gleich. Der Fokus lag meistens auf der männlichen Rolle. Aber ich muss hier auch mal eine kleine Lanse brechen. Ein männlicher Deutschschlehrer, hat als einziger die historische Rolle des Grätchens besprochen. Welche reale historische Person dahinter steckte. Nur um dann wieder den Fokus ausschließlich auf den männlichen Protagonisten zu legen.

Volle Bücherregale als Statusobjekt nun ja, ich habe als Kind schon viel gelesen. Als Erwachsene quellen meine 3 Bücherregale über und die Bücher liegen in der Schrankwand und ein großer Stappel auf dem Schreibtisch.

Bücher mehrmals Lesen , nein habe ich bis jetzt nicht gemacht. Ausgelesene Bücher wandern bei mir konsequent als Spende in die Bibliothek, ebenso wie dieses hier wenn ich es durchhabe. So wird die Vielfalt der dortigen Bücher erhöht und andere Lesen kommen auch in den Genus von tollen Büchern.

Ok auch nach über 20 Jahren, sagen mir so einige Fachbegriffe etwas, vor allem weil ich mir diese damals echt hart erarbeiten musste, aber einen Test darüber ablegen bitte nicht, ich würde wohl knallhart durchrasseln.

Ich fand diesen ersten Teil wirklich gut, auch wenn die Fußnoten wirklich lustig waren, haben sie mich dann doch ein wenig aus dem Lesefluss gebracht.

Da sich dieses Sachbuch an junge Leser wendet, ist diese ja moderne /Slang Sprache denke ich mal gar nicht so verkehrt. Bringt auf jedenfall etwas Nähe und mindert die Distanz. Und macht es den Jugendlichen etwas leichter sich doch mit den von der Schule her eher trockenen Themen zu stellen. Wobei trocken ist hier gar nichts eher locker. Wobei die Autorin verständlicher Weise ganz schön am zetern ist.

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Emswashed kommentierte am 26. März 2023 um 17:50

Bisher vor wenigen Jahren war es mir noch relativ egal, ob Autor, oder Autorin, ob Lehrer, oder Lehrerin, aber ich habe inzwischen dazugelernt und bin aufmerksamer geworden. Die Zusammenhänge für die Meinungsbildung und damit für große Bereiche unseres Alltags sind schon ausschlaggebend und ich bin froh, dass Frau Reichl hier auch einen Schwerpunkt legt.

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Isa567belle kommentierte am 26. März 2023 um 00:40

Das war mal ein langer Einstieg in ein Buch, welchen man aber sehr flott lesen konnte. Mir gefällt diese jugendhafte und leichte Sprache das schafft einfach eine gewisse Nähe zum Leser und macht auch komplexe Themen verständlich. 

Natürlich musste ich dann auch an die Lektüren in meiner Schulzeit denken und die sind zufälligerweise auch nur von Männern geschrieben und das obwohl meine Schulzeit nicht lange her ist und man denken sollte, mittlerweile hätte man bemerkt, wie männlich dominiert der Lesekanon ist.

Mir gefallen auch die Anspielungen auf die ganzen Bücher, welche die Autorin selber gelesen und gemocht hat, die werde ich mir aufjedenfall mal anschauen. 

 

 

 

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Emswashed kommentierte am 26. März 2023 um 17:57

Einige der erwähnten Bücher las ich schon, aber manchen habe ich mich auch (mit Stolz) verweigert.

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 19:54

Ah, das macht mich neugierig: Welchen hast du dich verweigert?

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Emswashed kommentierte am 01. April 2023 um 20:09

Fifty Shades of Grey... aber pssst! ;-))

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 20:12

Ich auch - aber Teresa ja offensichtlich ebenso...

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Amaryllis 2 ergänzte am 04. April 2023 um 10:38

S. 20/21, es gab ja drei Bände davon bei uns in der Bibliothek, sie heiraten ja schließlich auch und gründen eine Familie, erstaunlich

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Amaryllis 2 ergänzte am 04. April 2023 um 10:49

freche Mädchen - freche Bücher/Tintenwelt/Panem/Twilight/was man von hier aus sehen kann/die Schöne und das Biest, auf S.26 kommen noch mehr Bücher, die T.Reichl wohl alle kennt und gelesen hat, z.B. Miez Marple und die Kralle des Bösen 224 Seiten

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Sabine_AC kommentierte am 26. März 2023 um 12:15

Ich bin ein bißchen zwiegespalten. Die Intension der Autorin verstehe ich gut und finde es richtig und wichtig, Jugendliche erreichen zu wollen. Ähnlich wie die Autorin war auch ich schon zu Schulzeiten ein "Bücher- und Literaturnerd"... Und ich habe mich auch damals schon für den "Faust" begeistern können, ebenso für Gedichte und Balladen, den "Schimmelreiter" - genauso aber auch für andere Bücher aller Art. Jugendbücher, Krimis, Zeitgenössisches. Mit meiner letzten Deutschlehrerin im LK hatten wir eine Lehrerin, die auch sehr offen war für Anregungen von Schülern, wir haber sehr unterschiedliche Lektüre durchgenommen. Trotz alledem hätte ich mir damals schon gewünscht, dass mancher Stoff weniger "trocken" vermittelt würde, auch um mehr Leute mitzureißen.

Mit dem Schreibstil der Autorin aber tue ich mich schwer. Mir kommt das zu "gewollt witzig" rüber. Klar, es ließt sich rasch und flüssig... Aber die Ausdrucksweise finde ich sehr anstrengend. Mit den eingestreuten englischen Wörtern, Einschüben wie "ey" usw... Das ist einfach nicht meins.
Vielleicht bin ich auch einfach schon zu weit weg von der Zielgruppe.

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Sommerkindt kommentierte am 26. März 2023 um 16:32

Mit den ei gestreuten englischen Wörtern habe ich zwar hier und da auch so meine Probleme aber die heutige Jugend redet u d schreibt in Anglizismen hat ähnlich wie wir damals eine eigene Jugendsprache .

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Sabine_AC kommentierte am 26. März 2023 um 19:53

Das stimmt, wobei - zumindest in meiner Wahrnehmung - es bei uns "damals" einen deutlichen Unterschied zwischen gesprochenen und geschriebener Sprache gab.
In gesprochenen Sprache irritiert mich das deutlich weniger.

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Emswashed kommentierte am 26. März 2023 um 17:56

Das "gewollt Witzige" stammt vielleicht auch aus ihrem Kabarettistinen- und Poetry Slamerinen-Repertoire?! Noch stört es mich nicht.

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Esliest kommentierte am 14. April 2023 um 12:18

Ich würde sagen es stammt aus ihrem TikTok Repertoire. Da wird genauso gesprochen, geschrieben und kommentiert wie sie in diesem Buch schreibt

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Emswashed kommentierte am 26. März 2023 um 17:39

Diesen Einstieg hätte ich zwar jetzt so nicht erwartet, gefällt mir aber ausnehmend gut. Die Sprache ist eine sehr junge und hippe (freche), das hat aber den Vorteil, dass ich mich keineswegs belehrt fühle, trotzdem dazulerne. Außerdem werde ich dieses Buch leichter an die jüngere Generation weiterempfehlen können, ohne mich als Spießer zu outen. ;-)

Faust und Konsorten blieben mir in meiner Schulzeit erspart, dafür habe ich sie später mit umso größerem Genuss gelesen. Mir ist bewusst, dass mir dadurch natürlich Kompetenzen fehlen, vielleicht habe ich diese ja durch andere Lektüren kompensiert, wer weiß.

Interessant fand ich den Ansatz, was alles Lektüre ist, ja das selbst Werbung als solche gesehen werden kann, weil sie uns auch Geschichten (Kurz- und Kürzestgeschichten) erzählt.

Und das war je jetzt erst "Grundlagenwissen", ans Eingemachte kommen wir erst noch.

Doch, das Buch macht mir echt Spaß und die Fußnoten sind wie ein Augenzwinkern, sie nehmen ein wenig den Ernst raus.
 

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Sabine_AC kommentierte am 26. März 2023 um 19:48

Da gebe ich dir recht. Auch, wenn ich mich mit der (Jugend-)Sprache nicht so recht anfreunden kann bisher - es liest sich flott, wirkt nicht belehrend, dennoch erfährt man was Neues und lernt dazu.

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Sommerkindt kommentierte am 26. März 2023 um 22:49

Also ich habe schon so einiges neues mit aufgeschnappt.

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Emswashed kommentierte am 26. März 2023 um 17:45

Bei den "Literaturanalysen im Alltag" ( S.38 unten) fallen mir übrigens spontan Arbeitszeugnisse ein, wenn es heisst "sie/er bemühte sich stets....", oder ähnliche Sätze, die erst einmal positiv klingen, aber keinesfalls so gemeint sind. Siehe auch Beschreibungen von Urlaubshotels, usw.

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Sabine_AC kommentierte am 26. März 2023 um 19:48

Oh ja... oder Immobilienanzeigen und Ähnliches.

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Esliest kommentierte am 14. April 2023 um 12:21

Das ist ein echt spannendes Beispiel, an das ich garnicht gedacht habe. Arbeitszeugnisse im Detail zu interpretieren ist wahrlich eine Kunst für sich, welche kleinen Abwandlungen schon aus einer 2 eine 1 machen (⁠ノ⁠◕⁠ヮ⁠◕⁠)⁠ノ⁠*⁠.⁠✧

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flowers.books kommentierte am 29. März 2023 um 13:57

Ich fand die ersten Seiten bereits super geschrieben, ich musste auch einige Male schmunzeln. Der Schreibstil und die Thematik gefallen mir sehr gut.

Literatur, vor allem klassische Literatur, hat immer ganz viel mit Prestige und Ansehen und, wenn wir ganz ehrlich sind, viel mit Angeberei zu tun – das wird alles mit „Klasse haben“ umschrieben, damit es sich fancier anhört. Da geht es dann darum, wer die teuersten Ausgaben von Büchern hat, wer die meisten Goethe-Dramen gelesen hat, wer Kant am besten verstanden hat und wer die meisten Adorno-Zitate auswendig kennt. (ZITAT)

Außerdem ist da auch ganz viel Wahrheit in ihren Sätzen :)

 

Ich habe mich aktiv ausgeschlossen gefühlt. Weil wer Dialekt spricht (so wie ich), kann nicht gebildet sein, wer Hegel nicht schon mit der Muttermilch aufgesogen hat (so wie ich), kann das nicht mehr nachholen, und wer „Fachbegriffe“ statt „Fachtermini“ sagt (so wie ich) und dann nicht mal alle davon kennt – ciao Kakao.(ZITAT)

Sie schreibt sehr offen und verständlich und auch nachvollziehbar. Ich bin auf die nächsten Kapitel schon gespannt.

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Krani kommentierte am 30. März 2023 um 11:38

Mir gefällt die respektlose Sprache der Autorin.

Etwas schwierig finde ich die Fachbegriffe, die sie erklärt. Ich weiß, das es eine gewisse Gewöhnungszeit braucht, bis man so etwas einigermaßen drauf hat. Aber es ist schon gut, dass hier mal fachlich erklärt wird, was einen guten Roman ausmacht bzw wie man das beurteilen kann.

Hat mir ein Buch gefallen oder nicht? Das weiß ich meistens, wenn ich es zuklappe. Drüber zu reden ist schon schwieriger, und wenn ich dann eine Rezension verfasse, stehe ich manchmal ziemlich dumm da und muss mich bemühen, nicht einfach die Geschichte nachzuerzählen.

Ich hatte ja auch Deutsch in der Schule, aber ich muss wirklich sagen, bei allem Anspruch des Lehrers: Gelernt hab da nichts. Höchstens, dass das für mich eh alles viel zu schwierig ist. Wenige Jahre nach der Schule stellte ich fest, dass ich gar keine deutschen Autoren lese. Das hatte mir der Deutschlehrer gründlich vermiest.

 

 

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Klene123 kommentierte am 31. März 2023 um 20:35

Ich bin gut reingekommen auch wenn die Sprache nicht komplett flüssig zu lesen ist, vor allem die Fußnoten lenken mich ab, auch wenn sie mich schmunzeln lassen.

Insgesamt finde ich mich in vielen Aussagen wieder. Ich hatte früher auch Deutsch LK und bin des Öfteren angeeckt mit meinen Aussagen und Fragen. Dennoch fand ich den Abschnitt mit den Fachbegriffen wichtig, obwohl ich hier auch sagen muss: der Text richtet sich zwar an Jugendliche für mich in der Fülle, die kurz abgehandelt wird, an Jugendliche die das Lesen gewohnt sind.

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Emswashed kommentierte am 01. April 2023 um 10:06

"...der Text richtet sich zwar an Jugendliche für mich in der Fülle, die kurz abgehandelt wird, an Jugendliche die das Lesen gewohnt sind."

Ich fürchte, andere werden das Buch auch nicht anfassen.

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 20:10

So, nach einer harten Arbeitswoche finde ich nun endlich Zeit.

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht. Die locker-flapsige Sprache gefällt mir nicht, aber nun ja, ich gehöre ja eindeutig nicht zur Zielgruppe. Ich kann über die wiederholten "geil", "scheiße", "mega" und so weiter hinweglesen und auch über die häufigen Anglizismen. Es würde mich interessieren, ob das bei jugendlichen Lesern tatsächlich so gut ankommt. Gehört jemand von euch zu dieser Altersgruppe? Oder gibt jemand von euch das Buch an eine*n Jugendliche*n weiter und kann uns noch die Reaktion beschreiben? Mich würde sehr interessieren, wie das Buch aufgenommen wird. Wer liest es? Wenn es "dieser eine nerd" aus dem Deutschunterricht ist, der/die wie Teresa auch die Klassiker-Lektüren gern liest, ist die Jugendsprache nicht unbedingt nötig - aber vielleicht ja trotzdem sehr willkommen.

Dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre, merke ich auch daran, dass mir so manche Ausdrücke völlig fremd sind. Ich musste tatsächlich "Thirdwheeler" und "Gaslighter" googeln, ich wusste nicht, was Instagram-Captions sind, kenne James Charles nicht und so weiter. Tja, ich bin halt alt...

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Emswashed kommentierte am 03. April 2023 um 18:24

Ich hatte mir auch schon überlegt, ob diese "Jugendsprache" überhaupt da ankommt, wo sie ankommen soll, aber vielleicht will uns die Autorin auch einfach nur demonstrieren, dass eine Sprache aus einem anderen Milieu, einer anderen Schicht, einer anderen Bevölkerungsgruppe "schreibbar" ist, und uns trotzdem wichtige Dinge mitgeben kann. Vielleicht testet sie damit einfach unsere Toleranz (eben das, was die typischen Vertreter des Klassikkanons den Frauen, Bi PoC und Unterschichtlern gegenüber nicht zeigen konnten).

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wampy kommentierte am 10. April 2023 um 09:12

Dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre, merke ich auch daran, dass mir so manche Ausdrücke völlig fremd sind. Ich musste tatsächlich "Thirdwheeler" und "Gaslighter" googeln, ich wusste nicht, was Instagram-Captions sind, kenne James Charles nicht und so weiter. Tja, ich bin halt alt...

Ging mir auch so. 

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Esliest kommentierte am 14. April 2023 um 12:31

Mit 25 Jahren gehöre ich wahrscheinlich eher nicht mehr zur Altersgruppe, aber da ich, ähnlich wie die Autorin, zumindest passiv auf TikTok unterwegs bin spreche ich die gleiche Sprache und kann quasi hören wie sie mir alles erzählt. Auch die zitierten Streitereien, speziellen TikTok-Sounds und Referenzen zur Popculture sind mir bekannt, was auch nicht unbedingt mit Alter zu tun hat meiner Meinung nach, man muss wirklich konkret auf dieser Seite von Social Media unterwegs sein, um das verstehen zu können. Also bei mir kommt der Sprachstil gut an

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 20:32

Mist, nun habe ich meinen neuen post aus Versehen gelöscht... Noch einmal also.

Der obere Beitrag bezieht sich auf Stil und Zielgruppe. Nun zum Inhalt. Da gibt es für mich einiges Neues. Ich habe etwas dazugelernt! Bei einzelnen Aspekten habe ich eine etwas andere Vorstellung. Hier ein paar Anmerkungen:

Literatur kommt aus dem Lateinischen, einverstanden. Aber es bedeutet "Buchstabenschrift"? - Ich erinnere mich, dass Buchstaben "litterae" sind, also mit zwei T. Ein verwandtes Wort, aber nicht die gleiche Bedeutung.

Eine deutsche Schriftsprache gab es seit etwa 750 n.Chr.? Auch da habe ich anderes gelernt. Eine deutsche mündliche Sprache gibt es länger, und ich weiß nicht, ob damals schon so sehr zwischen schriftlich und mündlich differenziert wurde. Ich denke eher, dass es damit zusammenhing, dass ohnehin kaum jemand lesen und schreiben konnte - das waren vor allem die Mönche, und die lernten Latein. Auf die Idee, etwas in Deutsch zu schreiben, musste man erst einmal kommen. Dass Luther viel, viel später die Bibel auf Deutsch übersetzt hat, galt ja zunächst als Sakrileg. Und was ist eigentlich mit den germanischen Runen - war das nicht eine germanische Schrift, die aber schon lange vorher im Gebrauch war?

(Ich stelle das schon mal ein, damit mir der Computer nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Gleich bearbeite ich es weiter...)

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 20:59

Bling. Und wieder lässt mich mein Computer im Stich - mein nächster Kommentar ist wieder verschwunden. Und den oberen Beitrag kann ich auch nicht mehr bearbeiten. Das nervt...

Die Definition von "Text" ist sehr weit. Da kann also alles Mögliche dazugehören, auch Fotos zum Beispiel? Das ist mir ganz neu, das muss ich erst mal sacken lassen.

Zu "Literatur" gehört also das Erzählen einer Geschichte und Arbeit mit Fiktion. Das kaufe ich ab. Aber wenn es ins Detail geht, sind die Grenzen doch noch zu diskutieren. So sind Tagebücher für die Autorin also Literatur, weil sie eine subjektive Wahrheit enthalten. Dem stimme ich zu - aber ist das nicht bei den als Gegenteil benannten Sachtexten in einem gewissen Maß auch der Fall? Liest man Sachtexte unterschiedlicher Autor*innen zum gleichen Thema, werden oft sehr verschiedene Standpunkte deutlich - da gibt es ja wohl ebenfalls subjektive Anteile. Und ein Sachtext will also nicht nur unterhalten; auch dem stimme ich zu - aber viele "literatische" Texte wollen auch mehr. Dickens z.B. hat mit seinen sehr populären Romanen auch Gesellschaftskritik formuliert, und da ist er nicht der Einzige. Die Abgrenzung ist also nicht ganz so einfach.

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Emswashed kommentierte am 03. April 2023 um 18:31

Sachtexte aus der Wissenschaft haben da bestimmt ihre fließenden Grenzen und beziehen sich ja auch immer auf den Stand der Forschungen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Populärwissenschaftliche Bücher wollen ja auch eine Geschichte erzählen, das kann ich akzeptieren. Bei zweifelsfreien Sachtexten denke ich zum Beispiel an Bedienungsanleitungen u.ä.

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 21:06

Der Abschnitt über Textanalyse war für mich ganz neu. Ich analysiere oder interpretiere ziemlich naiv und aus dem Bauch heraus. Semantische Ordnungen? Nie gehört. Auch "Discours" ist mir ganz neu. Ich habe vom Diskurs bei Habermas gehört, aber was genau damit gemeint war, habe ich längst vergessen. Ich glaube, ich brauche mal etwas germanistisches Grundwissen. Vielleicht sollte ich mal im Leistungskurs Deutsch als Gast teilnehmen, um die Grundlagen zu kapieren?

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Emswashed kommentierte am 03. April 2023 um 18:33

Nun ja, Reichl setzt dieses Wissen bei uns nicht voraus und ist für den weiteren Verlauf auch nicht wichtig. Sie wollte halt nur mal gesagt haben, so als Profi halt.

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FIRIEL kommentierte am 01. April 2023 um 21:18

Bücher, Titel, Namen: In diesem ersten Teil nennt die Autorin vierzig bis fünfzig verschiedene Bücher. Viele davon kenne ich, aber längst nicht alle. Das macht mich neugierig. Soll ich mir mal eine Liste anlegen von den mir unbekannten Büchern? Aber im Anhang gibt es ja Buchempfehlungen. Also habe ich schon einmal neugierig vorgeblättert. Erstes Thema: Komödien (S. 202), elf Vorschläge. Ich kenne nur "Der Besuch der alten Dame" und "Minna von Barnhelm"; gehört habe ich von den beiden Büchern von Hauptmann - also genau die Bücher, die als "Klassiker" gelten. Ich war heute in der Bibliothek, die übrigens hervorragend ausgestattet ist, aber: Von Frau Gottsched gibt es kein einziges Buch, von Fleißer gibt es eine Sammlung im Archiv (da habe ich einen Band bestellt), von Viebig gibt es mehrere Bücher, allerdings nicht das genannte (ich habe mir zwei ausgeliehen). 

Ich bin gespannt auf die alternative Auswahl und ihre Begründung.

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Emswashed kommentierte am 03. April 2023 um 18:37

Ich werde es wohl nicht schaffen, ihre Empfehlungen zu lesen, aber ich werde definitiv an sie denken, falls mal eine Entscheidung für, oder gegen ein Buch anstehen sollte.

Zumindest hat sie mich schon soweit beeinflusst, dass ich meine aktuelle Lektüre kritischer lese.

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laurina kommentierte am 06. April 2023 um 17:24

Ja, ich kenne auch Minna von Barnhelm und "Der Besuch der alten Dame"  durften meine Kinder in den letzten drei Jahren beide lesen.

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flowers.books kommentierte am 08. April 2023 um 16:04

Ja ging  mir auch so, dass ich viele vom Hören kannte oder sogar schon gelsen habe. Einige habe ich dann mir auch aufgeschrieben,

welche interessant klangen. Neuer Bücher-Input ist immer gut :)

 

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Esliest kommentierte am 14. April 2023 um 12:37

Ich habe auch kurz überlegt, ob ich eine Liste anlegen soll, aber ich vertraue erstmal darauf, dass ihre wichtigsten Empfehlungen sich auch hinten finden lassen. Zumindest habe ich mir jetzt vorgenommen, Herkunft von Saša Stanišić, was schon seit Ewigkeiten auf dem SuB liegt, vorzuziehen. Und den Fun Fact, dass er in der Interpretation seines eigenen Werks Vor dem Fest nur 13 Punkte hatte, werde ich wohl in Zukunft öfter droppen (⁠+⁠_⁠+⁠)

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Amaryllis 2 kommentierte am 03. April 2023 um 15:32

Etwas zäh empfand ich persönlich den Einstieg ins Thema über Feminismus in der Literatur mit Basiscamp, wer oder was, warum lesen, Analyse und Interpretation, sowie den verschiedenen Definitionen eines "Klassikers".

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laurina kommentierte am 06. April 2023 um 17:18

Den ersten Leseabschnitt habe ich schnell und sehr interessiert gelesen, denn mir war vorher gar nicth so klar, dass wir literarisch so von Männern dominiert werden. Ich habe in der Schule vor vielen Jahren mich schon mit vielen Büchern herumgeärgtert und ja, ich würde gerne verstehen, warum wir Klassiker lesen sollen. Die Antwort, damit wir verstehen, woher wir und  unser verkorkstes Weltbild herkommen, das fand ich sehr interessant und ich bin gespannt, wie es im nächsten Leseabschnitt weitergeht.  Was mir nicht so gefällt, das ist die Sprache. Ja, ich verstehe, dass es auf die Jugend abziehlt, aber trotzdem ist es mir an einigen Stellen zu umgangssprachlich und "einen runter holen" , das finde ich im Ausdruck daneben.

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Coribookprincess kommentierte am 07. April 2023 um 17:20

Die ersten Seiten liesen sich wirklich super fix lesen.

War schon überrascht wie das so dahin ging.

Der Schreibstil gefällt mir richtig gut - frech und umgangssprachlich

So macht das Lesen auch richtig Freude.

Musste mir direkt einige Buchempfehlungen rausschreiben.

Faust hab ich bis heute nicht verstanden und musste mich da schon einige male Durchschlagen.

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FIRIEL kommentierte am 08. April 2023 um 13:17

Schon zwei Wochen der Leserunde vorbei, und fast die Hälfte der Gewinner*innen hat sich hier noch gar nicht geäußert... Schade!

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Caro01 kommentierte am 09. April 2023 um 15:35

Ja, spät bin ich, aber dennoch. Der erste Teil hat sich sehr leicht lesen lassen, die alten Autoren kenne ich zumeist aus der Schulzeit und mochte sie auch. Am so manche Bemerkung der Verfasserin hat mich nachdenklich gemacht. Ich werde heute noch weiterlesen.

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Caro01 kommentierte am 09. April 2023 um 15:35

Ja, spät bin ich, aber dennoch. Der erste Teil hat sich sehr leicht lesen lassen, die alten Autoren kenne ich zumeist aus der Schulzeit und mochte sie auch. Am so manche Bemerkung der Verfasserin hat mich nachdenklich gemacht. Ich werde heute noch weiterlesen.

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wampy kommentierte am 10. April 2023 um 09:05

Mir hat der erste Abschnitt gefallen, auch wenn ich ein alter weißer Mann bin, der mit deutsch in der Schule wenig am Hut hatte. Die Klassiker kenne ich fast alle nicht. 

Die Beschreibung der Grundlagen habe ich verstanden, auch wenn mir dieses Runterbrechen auf bestimmte Gruppen nicht gefällt. Es scheint aber etwas dran zu sein, denn in der Schule kann ich mich nur an ein einziges Werk erinnern, das nicht von einem alten weißen Mann geschrieben wurde. 

Mir gefallen die Amerikaism in manchen Aussagen nicht, aber vielleicht erhöht es die Akzeptanz bei Jugendlichen.

Auch ich kenne Bücherregale, die nach dekorativen Aspekten zusammengestellt wurden. Meist gibt es dann aber auch ein Nutzregal mit Büchern, die auch gelesen werden.

Mehrfachlesen ist nicht mein Ding. Ganz selten ist es vorgekommen, dass ich ein Buch zweimal gelesen habe. Eher kommt es vor, dass ich einen Titel gelesen und gehört habe. 

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 50
lauricansmile kommentierte am 11. April 2023 um 20:57

Mir hat der Einstieg in das Buch thematisch gut gefallen. Die Sprache war anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, das lag jedoch in meinen Augen nur daran, das man es nicht gewohnt ist, etwas in dieser Art zu lesen. Das einzige das mich jedoch immer wieder aus meinem Lesefluss gebracht hat, waren die unzähligen Fußnoten, die hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 50
Esliest kommentierte am 14. April 2023 um 12:41

Ich fand die Fußnoten echt nett, musste bei fast allen schmunzeln

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 50
Esliest kommentierte am 14. April 2023 um 12:41

Ich fand die Fußnoten echt nett, musste bei fast allen schmunzeln