Rezension

Absolut toll - aber ein Haufen offener Fragen am Ende

Falling Fast - Bianca Iosivoni

Falling Fast
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Nur bei ihm kann ich mich fallen lassen

Hailee DeLuca hat einen Plan: Die Zeit, in der sie sich zuhause verkrochen und vor der Welt versteckt hat, ist vorbei. Sie will mutig sein und sich all die Dinge zu trauen vor denen sie sich früher immer zu sehr gefürchtet hat. Doch dann lernt sie Chase Whittaker kennen – und weiß augenblicklich, dass sie ein Problem hat. Denn mit seiner charmanten Art weckt Chase Gefühle in ihr, die sie eigentlich niemals zulassen dürfte. Und nicht nur das. Er kommt damit ihrem dunkelsten Geheimnis viel zu nahe …

(Quelle: Buchrücken „Falling fast“ von Bianca Iosivoni“

 

„Falling fast“ ist der erste Band der neuen Dilogie von Bianca Iosivoni. Da ich zuvor die FIRSTS-Reihe der Autorin gelesen habe und total begeistert war, musste ich unbedingt auch dieses Buch kaufen! Die Geschichte handelt von Hailee DeLuca und Chase Whittaker und wird in den Ich-Perspektiven erzählt.

Bisher haben mich die Bücher von Bianca Iosivoni immer überzeugt – vom Schreibstil her, von den Geschichten und den Charakteren und das von Anfang an. Bei „Falling fast“ habe ich ein bisschen länger gebraucht um damit warm zu werden.

 

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch einerseits durch das wunderschöne Cover und andererseits durch die tolle Aktion auf Instagram zum Thema „Sei mutig“ und die Mutproben, die es jede Woche als Aufgabe gab.

Hailee will mutiger werden, was mir sehr gut gefallen hat und mich auch ein bisschen an mich selbst erinnert hat. Sie versucht neue Dinge, die sie sich sonst bisher nicht getraut hat, auf ihrem Roadtrip und dann in dem kleinen Ort Fairwood. Sie geht Risiken ein, möchte was Erleben und hält sich nicht mehr strikt an ihre Pläne. Das einzige was sie nicht sofort tut, ist sich auf Chase einzulassen, denn schon als sie sich das erste Mal begegnen, merkt sie, dass zwischen ihnen eine starke Verbindung besteht. Aber Hailee will bald weiterreisen, ist nur kurz auf Besuch da, das könnte doch gar nicht funktionieren, oder?

Am Anfang der Geschichte habe ich mich ehrlich gesagt gefragt, wohin das ganze fühlen soll. Es war für mich nicht deutlich, worum es überhaupt geht. Ja, Hailees bester Freund ist gestorben und er wollte eigentlich seine Geschichte zu Ende schreiben und ihr das Manuskript zu lesen geben – aber alles weitere war irgendwie unklar. Jespers Tod (bester Freund) ist auch der Grund, warum Hailee nach Fairwood gekommen ist und dort Chase kennengelernt hat (weil dieser ebenfalls Jespers bester Freund war). Letztendlich lässt sie sich ja schließlich doch auf Chase ein und sie vereinbaren, gemeinsam Zeit zu verbringen, bis Hailee wieder „abreisen“ muss, wovon sie sich auch nicht abbringen lässt.

Hailee und Chase waren mir von Anfang an sympathisch. Chase mit seiner ruhigen Art, der alles für seine Freunde und Familie tun würde, damit es ihnen gut geht – weshalb er sich auch nicht gegen seine Eltern auflehnt, als es darum geht ebenfalls ins Familiengeschäft einzusteigen oder er sich alle Mühe gibt um Hailee einige ihrer Wünsche/Träume zu erfüllen.

Und Hailee, die sehr geheimnisvoll und zurückhaltend wirkt und nur selten aus sich rauskommt. Mit Hailee konnte ich mich, was die Zurückhaltung angeht, sehr gut identifizieren. Allerdings ist von vorneherein klar, dass sie etwas zu verbergen hat, die Frage ist nur: WAS? Es werden immer wieder Andeutungen gemacht, die ich eine Zeit lang nicht richtig zuordnen konnte.

Weiter ging es mit den Nebencharakteren wie z.B. Jesper, Clayton, Eric, Lexi und Charlotte – auch die waren sehr liebevoll gestaltet und hatten alle einen vernünftigen Anteil an der Geschichte. Über sie hat man nicht zu viel und nicht zu wenig erfahren und sie boten tolle abwechslungsreiche Geschichten mit Jesper, Chase & Co.

Nun, am Ende der Geschichte angekommen, denke ich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, ein einziges dickes Buch aus der Story zu machen, statt zwei. Die Geschichte ist an sich sehr gut aufgebaut und lies sich sehr schön lesen, aber das Ende lässt mich irgendwie hilflos zurück. Einerseits, weil ich immer noch nicht wirklich die Gründe für Hailees Sturheit erfahren habe, sondern nur grob die Tatsachen und andererseits, weil ich mich frage – wenn das Motto des Buches „Sei mutig!“ ist, wie es dann überhaupt zu so einem Ende kommen kann. Ich bin entsetzt. Ist es mutig vor allem wegzulaufen, anstatt sich damit auseinanderzusetzen? Oder ist es mutig, genau dies zu tun? Ist es mutig, die Liebe seines Lebens aufzugeben? Oder ist es mutig, zu versuchen, diese Beziehung ins Rollen zu bringen? Ich war so aufgeregt auch das Ende, meine armen Nerven, und jetzt fühle ich mich ein bisschen verwirrt zurückgelassen. Mir fehlt irgendwie die Hintergrundgeschichte zu ihrem Verhalten und ich hoffe sehr, dass diese im zweiten Teil noch erzählt wird!

Eindeutig steht aber für mich fest: ICH MUSS UNBEDINGT DEN ZWEITEN BAND LESEN! Ich muss wissen, wie es mit Hailee und Chase weitergeht. Ob es weitergeht. Wie es ihr geht. Ob erzählt wird, wie alles so weit kommen konnte. Warum hat das niemand mitbekommen? Und und und … So viele Fragen, auf die ich unbedingt eine Antwort brauche!

- Ein absolut spannendes und äußerst nervenaufreibendes Buch! Es lohnt sich definitiv dranzubleiben!