Rezension

bedrückend realistisch

Das Leuchten der Rentiere -

Das Leuchten der Rentiere
von Ann-Helén Laestadius

Bewertet mit 4 Sternen

"Das Leuchten der Rentiere" hat mich aufgrund des Klappentextes sehr angesprochen, lese ich doch sehr gerne Bücher über andere Kulturen und Breitengrade. Das Buch spielt am nördlichen Polarkreis und gibt bedrückende Einblicke in das Leben der Sami.

Elsa ist erst 9 Jahre alt, als sie den brutalen Mord an ihrem Rentierkalb erfährt und der Täter ihr mit dem noch blutigem Messer mit dem Tod droht, sollte sie auch nur ein Sterbenswörtchen verraten. Dabei bleibt es jedoch nicht, es werden immer mehr Rentiere verstümmelt und gemordet. Elas schweigt aus Angst und die ortsansässige Polizei führt all diese ermordeten Tiere als verschwunden.
Als Leserin sehe ich die Welt durch Elsas Augen, tauche ein in die winterliche Landschaft und erfahre viel über das Leben der Samen.
Ihre Traditionen sind den Schweden ein Dorn im Auge und sie werden auch heute noch als Menschen zweiter Klasse gesehen.
Als ein Zeitsprung geschieht, ist Elsa eine junge Frau, die nicht mehr schweigt und offenlegt, was um sie herum geschieht.

Vorgestellt hatte ich  mir ein friedliches Buch, doch weit gefehlt, es ist in vielen Momenten äußerst depremierend und bedrückend. Dennoch ist es äußerst stimmig und hat mir die Welt der Samen ein ganzes Stück weit näher gebracht.

Die Autorin hat in meinen Augen ein wichtiges Buch über ein Volk geschrieben und ich wünsche mir, dass viele Menschen es lesen und sich alles für die Samen ändern kann.