Rezension

Ein unterhaltsamer Ausflug zu den Samen

Das Leuchten der Rentiere -

Das Leuchten der Rentiere
von Ann-Helén Laestadius

Bewertet mit 4 Sternen

„Das Leuchten der Rentiere“ beginnt, als Elsa neun Jahre alt ist. Sie wird Zeugin eines Mordes. Dem Mord an ihrem Rentier. Sie darf nichts sagen, da der Mörder sie zum Schweigen verpflichtet. Immer wieder kommt es zu diesen Massakern an Rentieren. Die Polizei schweigt oder ermittelt nur pro Forma. Über 100 Anzeigen brachten Elsa und ihr Vater vor. Nichts geschieht. Der Roman geht über einige Jahrzehnte und hat viel mehr als die Überführung eines Täters zu bieten.

 

Lesen ist für mich Reisen in ferne Länder. Ich möchte die Menschen in ihrem Alltag kennenlernen. Wenn ein Buch sogar das Leben von Indigenen beschreibt, freue ich mich sehr. Auch mit diesem Roman konnte ich meinen Horizont erweitern. Ich schaute mir Videos auf YouTube an und was ich dort sah, das gefiel mir. Die farbenfrohen Trachten der Samen, ihr Zusammenleben mit den Tieren und ihr Zusammenhalt. Toll.

 

In dem Buch geht es vornehmlich um die Probleme der Samen. Sie werden als „Lappen“ bezeichnet, das die so angesprochenen als Schimpfwort empfinden. Selbst die Staatsmacht nimmt ihre Anliegen nicht ernst. Ein wenig zäh kommt die Geschichte aber daher und es braucht Geduld, wenn man das Ende erfahren möchte. Trotzdem. Ich sah „Das Leuchten der Rentiere“ als Bereicherung an und gebe gerne gute vier Sterne.