Rezension

Bücher und Freunde

Der Buchspazierer -

Der Buchspazierer
von Carsten Henn

Bewertet mit 3 Sternen

Keine große Literatur, aber nett zu lesende Geschichte über die Macht der Bücher, die Menschen verbindet und zu Freunden macht.

Bücher und Freunde

Nachdem der alte Inhaber seine Buchhandlung an seine Tochter übergeben hatte, bleibt Carl Christian Kollhoff nur noch die Aufgabe, die bestellten Bücher abends an die Kunden auszuliefern. Dies tut er mit Hingabe, kennt er doch jeden persönlich und weiß um seinen Lesegeschmack. Eines Tages schließt sich ihm Schascha, ein neunjähriges Mädchen, an. Sie nennt Carl nur den „Buchspazierer“. So sind sie Abend für Abend unterwegs in den alten Gassen der Stadt und bald freuen sich Kollhoffs Kunden nicht nur auf ihre bestellten Bücher, sondern haben auch das aufgeweckte Mädchen ins Herz geschlossen. Doch dann geschieht etwas, das ihre gewohnte Routine durcheinander bringt …  

Carsten Henn, geb. 1973 in Köln, ist ein deutscher Autor, Dramatiker und Journalist. In Köln und Adelaide/Australien studierte er Völkerkunde, Soziologie und Geographie mit dem Magisterabschluss. Danach war er bis 2008 in der Verwaltung seiner Heimatstadt Hürth angestellt, konzentriert sich jedoch seitdem nur noch auf seine schriftstellerische und journalistische Arbeit. Er schreibt hauptsächlich Kriminalromane und Sachbücher über Weinbau. Sein Roman „Der Buchspazierer“ erreichte Platz 6 auf der Jahresbestsellerliste 2021. Henn wohnt in Hürth und bewirtschaftet an der Mosel einen Weinberg, wo er seinen eigenen Wein anbaut.

Dieser märchenhafte, warmherzig geschriebene Roman spricht besonders all jene Leser an, die verrückt nach Büchern sind und gerne in Buchhandlungen stöbern. Auch wenn die Handlung nicht ganz überzeugen kann, so sprechen doch die dazwischen erwähnten Buchtitel und Zitate jeden Buchliebhaber an. Ein paar unerwartete Wendungen und das phantasievolle Ende sind weitere angenehme Pluspunkte. Doch wie es auch im Leben ist, ein paar Schattenseiten werden ganz nebenbei auch angesprochen. Analphabetismus, häusliche Gewalt, Einsamkeit und Armut im Alter sind ebenso erwähnenswerte Themen, wie auch die prekäre Lage vieler kleiner örtlicher Buchhandlungen.

Fazit: Keine große Literatur, aber eine nett zu lesende Geschichte über die Macht der Bücher, die Menschen verbindet und zu Freunden machen kann.