Rezension

Die ständige Suche

All das zu verlieren - Leïla Slimani

All das zu verlieren
von Leila Slimani

Bewertet mit 2 Sternen

„Unzufriedene Menschen zerstören alles um sich herum.“ (S. 205)

 

Adele Robinson ist eine Journalistin, welche mit ihrem erfolgreichen Ehemann und ihrem dreijährigen Sohn in einem teuren Pariser Viertel lebt. Sie scheint alles zu haben, was man sich wünschen könnte – Schönheit, Reichtum, Liebe, Familie – wieso ist sie nicht glücklich? Wie kann man unzufrieden sein, wenn man scheinbar alles hat? Adele lebt ein geheimes (Zweit-)Leben, denn unter anderem scheint sie ein unstillbares Verlangen nach Sex mit verschiedenen, vorwiegend fremden Männern zu haben. Sei es mit ihrem Chef, fremden Männern bei einer Dinner Party, in einer Galerie, etc. Sie ist bereit, alles für ihre Lust aufs Spiel zu setzen…

 

Ich mag französische Autoren, und ich hatte schon sehr viel über Leila Slimani gehört. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch war angenehm zu lesen. Slimani hat sich einem interessanten Thema angenommen, der Sexsucht bei Frauen. Ich fand ihre Herangehensweise interessant, aber leider hat die Geschichte insgesamt keine klare Aussage. Was genau will die Autorin mit der Handlung rüberbringen? Was will sie dem Leser mitgeben? Teils gibt es Aussagen und Passagen, welche zum Nachdenken anregen, doch das ganze wird von vielen, teils grotesken Sexszenen überschattet und endet in einem Cliffhanger, der für den Leser jedes Ende offen lässt. Insgesamt enttäuschend.