Rezension

Doris' bewegtes Leben

Das rote Adressbuch - Sofia Lundberg

Das rote Adressbuch
von Sofia Lundberg

Bewertet mit 5 Sternen

Von ihrem Vater hat Doris ein rotes Adressbuch erhalten, als sie zehn Jahre alt war. Nun, mit 96 Jahren und an der Schwelle des Todes, erzählt sie ihrer Großnichte Jenny anhand dieses Adressbuches ihre Lebensgeschichte: eine Erzählung, die über mehrere Länder, gar Kontinente und über viele Jahrzehnte geht.

Doris ist eine taffe Frau, die viele Stationen in ihrem Leben durchgemacht hat, doch geprägt wurde sie von der Liebe zu Allan, den sie in Frankreich traf. Ihre Liebe sollte allerdings nicht zu einem gemeinsamen Leben führen, der Krieg trennte sie. Jenny liebt ihre Großtante, die ihr in schweren Zeiten beigestanden hat, so dass die Nichte aus Amerika nach Stockholm fliegt, als Doris ins Krankenhaus kommt. Jenny ist schnell fasziniert von Doris‘ Erzählungen. Aber auch der Leser wird umgehend gefesselt von den Erlebnissen, die die alte Dame zu erzählen hat. Ihre Erlebnisse entwickeln sich vor dem Leser wie ein großartiger Kinofilm.

Der Autorin Sofia Lundberg ist eine berührende und tiefsinnige Geschichte gelungen über eine alte Dame, die sehr früh die Liebe ihres Lebens gefunden und wieder verloren hat, die sich durch viele Hindernisse im Leben kämpfen musste und dabei nie den Lebensmut verloren hat. Sehr berührt haben mich die beiden letzten Sätze des Buches: „Am Ende ist Liebe das einzige, was zählt. Hast du genug geliebt?“

Ganz klar ein Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle. Sehr gerne vergebe ich auch alle fünf möglichen Sterne.