Rezension

Düsteres Setting mit leichten Spuren von Fantasy

Neon Gods - Hades & Persephone -

Neon Gods - Hades & Persephone
von Katee Robert

Bewertet mit 4 Sternen

Düstere Liebesgeschichte – spannend, die Chemie zwischen den Hauptfiguren ist gut, stellenweise für mich etwas zu vulgär

Neuinterpretationen der griechischen Mythologie findet man seit spätestens diesem Jahr recht häufig in den Regalen der Buchhändler. Auch dieses Buch wirbt damit. Zusätzlich wird unter dem Klappentext mit dem Zitat „Wunderbar originell und unfassbar heiß“ von Publishers Weekly geworben.

Kommen wir zuerst auf das Setting zu sprechen: In diesem Fall sind die Götter Menschen. Also haben sie in der Regel keine nennenswerten Fähigkeiten (wobei Hermes hier ein bisschen hervorsticht). Es gibt 3 Erbtitel, der Rest der Dreizehn, wie die Götter genannt werden, werden gewählt. Näher wird auf diese Wahlen nicht eingegangen. Auch werden daraufhin die Kinder entsprechend benannt oder hießen sogar schon vorher so. Auch das wird nicht thematisiert. Generell hätte ich mir an dieser Stelle mehr Fantasy-Elemente und einen fundierteren Hintergrund gewünscht. Vielleicht wird das nach und nach in den Folgebänden aufgelöst, wer weiß?

Beim Lesen wird schnell klar, dass Intrigen, mehr Schein als Sein und auch mal Gewalt an der Tagesordnung steht. So ist es nicht weiter überraschend, dass Persephone, nachdem sie dem widerlichen Zeus versprochen wird, Reißaus nimmt.

Persephone wird als selbstbewusste und clevere Frau dargestellt, die sich nicht alles gefallen lässt. Auch wenn sie oftmals gute Miene zum bösen Spiel macht. Hades hingegen wirkt am Anfang düster, mürrisch und wortkarg, taut aber im Laufe des Buches immer mehr auf. Besonders seine Entwicklung, wie er mehr und mehr Vertrauen zu Persephone fasst, fand ich schön zu lesen. Die Chemie zwischen den beiden hat mir im Allgemeinen sehr gut gefallen.

Der große Gegenspieler heißt hier natürlich Zeus. Ein alter Widerling, den man ungern mit der Kneifzange anpacken möchte, aber eine Menge Macht besitzt. Leider schreckt er auch nicht zurück, regen Gebrauch ebendieser zu machen.

Dazu gibt es noch einen Haufen Nebencharaktere, die mehr oder weniger eine untergeordnete Rolle spielen, der ganzen Geschichte aber Witz, Leben und auch mal Spannung einhauchen.

Kommen wir auf das Zitat zurück. „Originell und heiß“, hieß es dort. Originell? Eher weniger. Heiß? Ja, es kommt viel Sex vor. Nicht nur, dass die beiden ab einem gewissen Zeitpunkt ganz offensichtlich nicht mehr die Finger von einander lassen können. Auch werden weitere Fetische wie Voyeurismus, Bondage und auch, je nach Ansichtssache leichte Demütigung thematisiert. Zwischenzeitlich waren mir ihre Spielchen ein wenig zu vulgär, vor allem außerhalb von Hades‘ Schlafzimmer.

Das Buch ließ sich sehr gut lesen, auch wenn ihr und da Vergleiche für mich nicht ganz gepasst haben. Durchaus ein anregender Lesesnack für zwischendurch.