Rezension

Keine Götter, dafür nur Bettszenen

Neon Gods - Hades & Persephone -

Neon Gods - Hades & Persephone
von Katee Robert

Bewertet mit 2 Sternen

Da ich sowohl Romantasy liebe als auch ein Fan der griechischen Mythologie bin, hat mich „Neon Gods – Hades & Persephone“ von Katee Robert absolut neugierig gemacht. Sowohl der Klapptext als auch die Leseprobe haben mich gereizt, denn Persephone wird von ihrer Mutter Demeter an Zeus verschachert. So fühlt es sich für sie jedenfalls an. Denn sie soll Zeus heiraten und die neue Hera werden. Aus Angst, denn Zeus soll schon viele Morde begangen haben, unter anderem auch an der letzten Hera, flieht Persephone aus der Oberstadt und wird von Zeus Handlangern verfolgt. Ihre einzige Rettung ist die Überquerung der Styx in die Unterstadt. Als sie das schafft, rettet sie sich in die Arme von Hades, der ein Mythos ist, denn schon seit Jahren gilt er alt tot. Doch ist er sehr lebendig und Persephone fühlt sich zu ihm hingezogen, obwohl er als Monster gilt. Doch für sie ist das größere Monster Zeus. Also geht sie mit Hades einen Deal ein, der ihr beider Leben verändert.

Ich fand das klang erst einmal sehr interessant und auch sehr mysteriös, alleine dass Hades als tot gilt und von allen ungesehen lebt fand ich faszinierend, aber schnell war klar, dass irgendwie jeder über ihn Bescheid weiß. Jedenfalls im großen Olymp. Also schon einmal kein großer Mythos. Und dann habe ich irgendwie ein wenig Fantasy erwartet, immerhin geht es hier ja um Zeus, Demeter, Hades und alle anderen, aber das ist auch ein großer Irrtum. Außer dass die Namen genannt werden und dass einige Orte, wie eben der Olymp genutzt werden, wobei es nicht der richtige Olymp ist, sondern nur der Name genutzt wird, hat es nichts mit der griechischen Mythologie zu tun. Keine Kräfte der Charaktere, nichts. Das war also eine große Enttäuschung und somit sollte das vielleicht irgendwo vermerkt werden. Zum zweiten und noch wichtigeren Punkt: Das Buch ist reiner SM. 90 Prozent des Buches handelt von dem Einen. Sei es weil Persephone und Hades heiß aufeinander sind, sie es miteinander treiben, es sich nur vorstellen, jemanden dabei zusehen oder sonstiges, wobei es dabei manchmal extrem übertrieben zugeht. 50 Shades of Grey lässt grüßen. Triggerwarnungen, wie es in Büchern heutzutage ja häufiger gibt, wären hier definitiv angebracht, da es einige Szenen wirklich in sich haben und man vorgewarnt sein sollte.

Dazu kommen noch Zeitfehler, wie als Persephones Schwestern Hermes schicken, um eine Nachricht zu überbringen, weil sie sich sorgen, da sie angeblich tagelang nichts gehört haben, dabei haben sie nur einen Tag keine Nachricht bekommen und vor zwei Tagen erst mit ihr telefoniert. Ebenso werden Sachen erwähnt, wie über einen Sohn für einen Sohn, was aber nicht aufgelöst wird, was ich auch ungünstig finde. Vielleicht wird es in einem anderen Teil noch einmal aufgegriffen, da es sich dann aber um andere Charaktere handelt, finde ich dass es hier rein gehört hätte.

Kleinere Lichtblicke gab es, wo die Story mal wirklich um den Disput der Dreizehn ging, aber das war wirklich nur ein Prozent der Geschichte, was einfach viel zu wenig war. Mehr davon und weniger von dem Rumgemache und das Buch wäre deutlich erträglicher gewesen. So habe ich mich einfach durchquälen müssen. Daher kann ich dem Buch auch nur zwei Sterne geben, da es zwar auch paar schöne Momente zwischen Hades und Persephone gab, aber dieses Buch einfach nicht das war, was ich erwartet habe und ich es auch niemals gelesen hätte, wenn ich gewusst hätte, in welche Richtung es geht.