Rezension

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Eher Familientragödie als Krimi

Glycinienmord - Nicole Joens

Glycinienmord
von Nicole Joens

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Dr. Jens Hauser, erfolgreicher Ermittler und Dozent in New York, wird von der bayrischen Regierung beauftragt alte, zu den Akten gelegte, ungeklärte Morde, mit den neuesten forensischen Methoden neu aufzuarbeiten.

Er nimmt den Auftrag an und kehrt in seine alte Heimat Kelheim, welche er vor vielen Jahren aufgrund eines Vorfalls verlassen musste, zurück.

In Kelheim stirbt derweilen seine alte Kinderfreundin und erste große Liebe, Gisela Martin, in einem Hospiz. Kurz vor ihrem Tod schreibt sie das Wort "Glycinie" auf die Bettdecke. Was hat es damit auf sich? Jens macht sich daran mehr darüber herauszufinden.

Gemeinsam mit seinem Team, der Berliner Polizeipsychologin Dr. Lillian Kämmerer und seiner New Yorker Assistentin Olivia versucht er die alten Fälle aufzuarbeiten. Einen dieser Fälle kennt er sehr gut, Gisela und er waren damals noch Kinder...

Sie stoßen auf Vertuschungen und korrupte Machenschaften. Nicht alles ist so wie es scheint...

 

Zum Buch selbst:

Nett finde ich die Inhaltsangabe, welche ja heute eher selten noch vorkommt. Das Cover ist schön und sagt sofort aus worum es geht.

Es gibt einige Zeitsprünge zwischen 1969 und heute, welche ich gut finde, da man so über Jens und Giselas Vergangenheit und die damaligen Ereignisse aufgeklärt wird.

Die Flucht der Schlesienvertriebenen und die Auswirkungen auf ihr weiteres Leben ist interessant und aufschlussreich.

Oft, intensiv und immer wieder wird auf Jens Liebe zu Gisela und seine heutige Frauengeschichten eingegangen. Für mich ein wenig zu oft und vor allem zu umfangreich.

Die eigentliche Spurensuche, die Aufklärung der Fälle und die Überführung des Täters bleiben größtenteils auf der Strecke. Ebenso bleiben einige Fragen offen.

 

Meine Eindrücke und Meinung:

Die Geschichte an sich hatte sicher großes Potenzial zu einem spannenden Krimi. Aber leider haperte es ein wenig an der Umsetzung und es war für mich eher eine etwas langatmige Familientragödie.

Der Schreibstil hat mir gefallen und es war, bis auf die häufigen Schreibfehler, welche mich immer wieder stocken ließen, flüssig zu lesen. (Ich denke aber dass sich dieses Problem mit der nächsten Neuauflage geben wird).

Ich vergebe 3 von 5 Punkten, da ich laut Beschreibung einen Krimi erwartet hatte und es für mich persönlich zu langatmige Wiederholungen und Ausschweifungen gab.