Leider keine spannende Handlung
Bewertet mit 3 Sternen
Dr. Jens Hauser kehrt in seinen Heimatort Kelheim zurück und bearbeitet dort mit Hilfe seiner amerikanischen Assistentin Olivia und der Polizeipsychologin Lilian ungeklärte Todesfälle aus der Nachkriegszeit. Doch als Gisela, eine Freundin aus seinen Kindertagen in einem Hospiz stirbt und als Botschaft das Wort Glycinie auf der Bettdecke hinterlässt, fühlt sich Jens verpflichtet, einigen merkwürdigen Anschuldigungen gegen ihren Vater nachzugehen... .
Obwohl ich mich gut in das Buch einlesen konnte, hat mich die Handlung leider nicht überzeugen können. Das Liebesleben und die Affären von Dr. Jens Hauser werden ausführlich und zum Teil mit vielen Details beschrieben, was mich oftmals gestört hat. So wirkt der Protagonist auf mich wenig professionell, sondern eher wie ein Teenager, der sich jeden Tag in eine Andere verliebt.
Jedoch wird die Vergangenheit von Jens Familie, die aus Schlesien stammt und von dort vertrieben wurde gut beschrieben. Diese Thematik wird leider sonst nur selten in einem Kriminalroman verarbeitet. Hier gelingt es Frau Joens wirklich die Schrecken der Betroffenen gut wiederzugeben und zu zeigen, dass diese nie richtig verarbeitet werden können.
Frau Joens hat einen angenehmen und gut lesbaren Schreibstil, der Raum für viele Beschreibungen und Details lässt. Jedoch gab es für mich als Leserin keine Stelle, an der ich richtig mitgefiebert habe und auf die Auflösung gespannt war. Zum Teil war die Handlung auch vorhersehbar.
Vom Erzähltempo her ging es mir auch zu langsam voran.
Das Cover mit den Glycinien passt perfekt zum Buch und ist sehr gelungen.
Insgesamt ist ,,Glycinienmord`` ein Buch mit einer eher trägen Handlung, die keinerlei Spannung enthält.