Rezension

Auf Krimisuche

Glycinienmord - Nicole Joens

Glycinienmord
von Nicole Joens

Bewertet mit 3 Sternen

~~Gisela und Jens sind 1969 noch Kinder, als Jens in der Donau eine Männerleiche findet. Während der Schock über den Fund das Leben der Kinder für immer zeichnet, erbringen die Ermittlungen der Polizei keine Resultate. Nun kehrt Jens, der inzwischen über 50 Jahre alt ist und als Dozent und Spezialermittler mehr als 20 Jahre in New York gearbeitet hat, in seine Heimat Kelheim zurück, um sich dort ungeklärten Todesfällen der Nachkriegszeit zuzuwenden. Mit seiner Jugendfreundin Gisela hat er über all die Jahre per Mail in Kontakt gestanden. Gisela beschuldigte in ihren Nachrichten ihren Vater Rolf Martin, in kriminelle Machenschaften verstrickt zu sein. Plötzlich erreicht ihn die Nachricht von Giselas Tod durch Darmkrebs. Sie starb in einem Hospitz und hat mit Blut das Wort „Glycinie“ auf ihrer Bettdecke hinterlassen. Doch ihr Tod wirft Fragen auf. Jens, der von seiner langjährigen Assistentin Olivia begleitet wird, und die Berliner Polizeipsychologin Dr. Lilian Kämmerer bilden ein Ermittlungsteam und machen sich gemeinsam daran, Giselas Ableben und auch die Todesfälle der Nachkriegszeit zu untersuchen. Was werden sie herausfinden?
Die Autorin Nicole Joens (auch als Noemi Jordan bekannt) hat mit ihrem Roman „Glycinienmord“ den Auftakt für eine mehrteilige Kriminalromanreihe vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig und eingängig, der Leser steigt sofort ins Geschehen ein. Die Landschaftsbeschreibungen und auch die geschichtlichen Hintergrundinformationen der Schlesienflüchtlinge, die in Bayern ansässig wurden, sind gut recherchiert und in die Handlung eingefügt. Der Roman spielt zwar in der Gegenwart, aber es wird auch die Vergangenheit von Gisela und Jens beleuchtet, als diese noch Kinder waren. Die Rückblenden sind sehr gut gelungen und tragen wesentlich zur Handlung des Romans bei. Die Protagonisten sind detailliert gezeichnet, ihre Charakter sehr unterschiedlich gehalten. Jens ist leider kein Sympathieträger, im Job versiert, im Privatleben dafür unentschlossen, unersättlich und bindungsunfähig. Durch seine Frauengeschichten, die einen großen Raum in der Handlung einnehmen, gerät die Spannung leider in den Hintergrund des Buches. Olivia ist noch eine recht junge sympathische Frau, die ohne nachzudenken Jens einfach nach Deutschland folgt, weil sie in ihn verliebt ist. Lilian dagegen ist eine gestandene Polizeipsychologin, wenn auch etwas undurchsichtig und blass, die allerdings Jens beim ersten Blick verfällt und danach auch nur noch durch eine rosa Brille sieht. Insgesamt bleiben die Protagonisten leider etwas farblos.
Was eigentlich ein Kriminalroman sein sollte, entpuppte sich leider mehr als Roman, denn dem Buch fehlte über lange Strecken die Spannung. Startete die Geschichte zu Beginn sehr vielversprechend, flachte der Spannungsbogen rasch ab und wurde erst zum Ende des Buches durch einen Showdown wieder aufgebaut, in dem alle offenen Fäden miteinander verknüpft und die meisten Fragen beantwortet wurden. Trotz allem wirkte einiges in der Geschichte konstruiert und nicht glaubwürdig.
Trotz dieser Kritikpunkte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen, auch die gesellschaftskritischen Ansätze sind gut in die Handlung eingepasst. Für all jene zu empfehlen, die Bücher über chaotische Liebesbeziehungen und Familiengeschichten mögen.

Die Autorin Nicole Joens (auch als Noemi Jordan bekannt) hat mit ihrem Roman „Glycinienmord“ den Auftakt für eine mehrteilige Kriminalromanreihe vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig und eingängig, der Leser steigt sofort ins Geschehen ein. Die Landschaftsbeschreibungen und auch die geschichtlichen Hintergrundinformationen der Schlesienflüchtlinge, die in Bayern ansässig wurden, sind gut recherchiert und in die Handlung eingefügt. Der Roman spielt zwar in der Gegenwart, aber es wird auch die Vergangenheit von Gisela und Jens beleuchtet, als diese noch Kinder waren. Die Rückblenden sind sehr gut gelungen und tragen wesentlich zur Handlung des Romans bei. Die Protagonisten sind detailliert gezeichnet, ihre Charakter sehr unterschiedlich gehalten. Jens ist leider kein Sympathieträger, im Job versiert, im Privatleben dafür unentschlossen, unersättlich und bindungsunfähig. Durch seine Frauengeschichten, die einen großen Raum in der Handlung einnehmen, gerät die Spannung leider in den Hintergrund des Buches. Olivia ist noch eine recht junge sympathische Frau, die ohne nachzudenken Jens einfach nach Deutschland folgt, weil sie in ihn verliebt ist. Lilian dagegen ist eine gestandene Polizeipsychologin, wenn auch etwas undurchsichtig und blass, die allerdings Jens beim ersten Blick verfällt und danach auch nur noch durch eine rosa Brille sieht. Insgesamt bleiben die Protagonisten leider etwas farblos.
Was eigentlich ein Kriminalroman sein sollte, entpuppte sich leider mehr als Roman, denn dem Buch fehlte über lange Strecken die Spannung. Startete die Geschichte zu Beginn sehr vielversprechend, flachte der Spannungsbogen rasch ab und wurde erst zum Ende des Buches durch einen Showdown wieder aufgebaut, in dem alle offenen Fäden miteinander verknüpft und die meisten Fragen beantwortet wurden. Trotz allem wirkte einiges in der Geschichte konstruiert und nicht glaubwürdig.