Nach einem spannenden Auftakt konnte mich dieses Buch nicht richtig fesseln!
Bewertet mit 2 Sternen
Gleich vorab: viele Schreibfehler und falsche oder vergessene Wörter haben meinen Lesespaß gemindert.
Die Charaktere sind relativ oberflächlich geschildert: Heimat- und Liebesgefühle, Aussehen und Geruch der Personen werden gut beschrieben, wecken bei mir aber zu keiner Person echte Sympathie.
Ein spannender Auftakt versprach ein aufregendes Buch.
Im Mittelteil wurde es mir dann zu zäh und regelrecht klischeehaft, dort wurden die Frauengeschichten von Jens Hauser ausgiebig beschrieben. Erst zum Ende hin rückte wieder die Ermittlung mit Krimihandlung in den Blickpunkt des Geschehens.
Insgesamt gesehen ist das Ganze nicht so sehr ein Krimi, sondern eher die Geschichte einer Familientragödie vor dem Hintergrund von schlesischen Heimatvertriebenen.
Der angewandte Erzählstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die abwechslungsreiche Sprache unterhält und hinterläßt bildhafte Eindrücke.
Die Handlung hingegen ist übertrieben: nicht nur um Mord geht es in diesem Roman. Von Korruption, Umweltzerstörung mit Personenschaden durch Giftmüll über Erpressung und Kindesmissbrauch sind Verbrechen aller Art hier vertreten. Das ist wirklich zu viel des Guten bzw. Schlechten und wirkt dadurch unglaubwürdig. Ebenso wie die per Flugzeug verstreute Asche der Toten. Das ist in Deutschland nicht erlaubt und auch mit künstlerischer Freiheit nicht zu begründen, es wirkt in einem Krimi eher unlogisch.
Die posthume Rache Giselas an ihrem Vater ist schriftstellerisch ein guter Einfall, doch wollte sie damit das Leben anderer Menschen und ihrer geliebten Tochter und Enkelin ebenfalls gefährden? Die Antwort bleibt uns der Roman schuldig.
Nach einem super Auftakt konnte mich das Buch nicht richtig fesseln. Die Frauengeschichten waren mir in einem Krimi zu ausführlich und interessierten mich nicht. Die Grundidee dagegen ist durchaus einfallsreich und neuartig. Daher kann ich nur 2 Sterne vergeben.