Rezension

Unterhaltsam

Glycinienmord - Nicole Joens

Glycinienmord
von Nicole Joens

Glycinienmord" von Nicole Joens ist für mich ein gelungener Auftakt zur Reihe "Frauen morden besser". Eine gelungene Kombination. Es geht um Morde, aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Am Anfang der Geschichte bekommen wir einen Rückblick auf das Jahr 1969: Die Kinder Ben und Gisela finden am Ufer eines Flusses in der Nähe von Giselas Elternhaus einen Toten. Und ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es bisher war. 20 Jahre später kehrt Dr. Dr. Ben Hauser, der in der Zwischenzeit in Amerika gelebt hat, wieder ein seinen Heimatort zurück. Er will Abschied von seiner Jugendfreundin Gisela nehmen, die in einem Hospiz auf ihren Tod wartet. Kurz vor ihrem Tod schreibt Gisela Martin mit Blut das Wort Clycinie auf ihre Bettdecke. Dieses Gift hatten auch viele Schlesier im Gepäck als sie 1945 aus Breslau fliehen mußten. Nun untersucht Ben mit der Berlinger Polizeipsychologin Dr. Lilian Kämmerer und Olivia, seiner attraktiven Assistentin, die ihm aus New York gefolgt ist, ungeklärte Todesfälle aus der Nachkriegszeit. Den dreien wird schnell klar, daß viele Fälle mit Absicht vertuscht wurden. Wollte Gisela mit ihrer Botschaft auf diese Missstände hinweisen?

Die Autorin, die bisher in einem anderen Genre unterwegs war, hat mich mit ihrem Auftaktkrimi überzeugt. Dies ist kein Thriller der harten Art. In diesem Krimi geht es um die Aufklärung von Morden mit den jetzt einsetzbaren Methoden, doch es passiert auch viel. Die Geschichte der Schlesier wurde einem wieder vor Augen geführt, manches das Vergessen war, wieder wachgerüttelt. Der flüssig Schreibstil ließ keine Langeweile aufkommen. Manchmal hatte ich Gänsehautfeeling. Die Protagonisten konnte man sich lebhaft vorstellen. Jens ist auf der Suche nach der Liebe. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Das Cover finde ich äußerst gelungen. Die Clycinien sind ein echter Hingucker. Mir hat der Kriminalroman hervorragend gefallen. Ich vergebe gerne 5 Sterne und freue mich schon auf den nächsten Fall von Jens, Lilian und Olivia.