Ein schönes Buch über die Freundschaft
Bewertet mit 3.5 Sternen
Da ich generell Familiengeschichten mag, die sich um "alte Geheimnisse" innerhalb der Familie drehen, hat mich dieses Buch sofort angesprochen. Mir hat die Idee gefallen, dass sich im Mittelpunkt dieser Geschichte dieses Mal ein Poesiealbum befindet. Es handelt sich um das Poesiealbum von Sophies verstorbener Mutter. Diese ist ums Leben gekommen, als Sophie noch sehr klein war und sie hat kaum noch Erinnerungen an ihre Mutter. Zusammen mit ihren besten Freundinnen Vanessa und Sandra versucht sie mit den Freundinnen ihrer Mutter Kontakt aufzunehmen. Die drei Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Vanessa ist die pragmatische, Sandra die diplomatische und Sophie die zurückhaltende. Zusammen gehen sie aber durch dick und dünn und ergänzen sich hervorragend. Ich finde es schön, wie die drei stundenlang zusammen in einem Cafe sitzen können und klönen. Gemeinsam machen sie sich also auf den Weg, um mehr über die Vergangenheit von Sophies Mutter zu erfahren. Klar, dass es unterwegs zu aufregenden, spannenden und schönen Momenten kommt. Ich finde es total klasse, dass die drei in einem Wohnmobil quer durch Deutschland tingeln. Dies ist auch endlich mal eine andere Idee, als den Flieger oder die Bahn zu nehmen. So kann man unterwegs auch noch mehr über die Freundschaft der drei erfahren, weil sie in einem Wohnmobil doch auf sehr engem Raum eine lange Zeit zusammen sind.
Gefallen hat mir auch, dass in dem Buch das Thema "Facebook" ganz offensiv angesprochen wurde. Besonders schön finde ich die Idee, dass Sandra dort jeden Abend einen schönen Spruch postet - so als Betthupferl. Es wird aber auch kritisch über das Thema debattiert, da die Eltern von Sophie zwar bei Facebook registriert sind, dem ganzen aber doch kritisch gegenüber stehen. Vor allem das Thema "Freunde sammeln" wird erörtert, was ja einen schönen Bezug zu dem Poesiealbum darstellt. Auch in einem Poesiealbum haben sich ja "Freunde" verewigt. Und da waren es - zumindest auch bei mir - nicht immer nur Freunde, die sich verewigt haben, sondern auch gerne die ganze Klasse. Egal ob man jemanden besonders gut leiden konnte oder eher weniger.
Und natürlich kommt auch das Thema Liebe nicht zu kurz. Da will ich aber nicht zu viel verraten, weil es ansonsten die Spannung nehmen könnte.
Mein Fazit: es ist ein kurzweiliges Buch, welches in einem lockeren und leichten Ton geschrieben wurde. Die einzelnen Personen sind sehr liebevoll beschrieben, so dass man sich diese alle sehr gut vorstellen kann. Allerdings hatte ich mir vorgestellt, dass das Buch etwas tiefgründiger und emotionaler ist. Manche Passagen hätten meiner Ansicht nach etwas ausführlicher beschrieben werden können.