Rezension

Rosen, Tulpen, Nelken

Rosen, Tulpen, Nelken - Heike Wanner

Rosen, Tulpen, Nelken
von Heike Wanner

Bewertet mit 4 Sternen

Sophie Lensing hat im Alter von 7 Jahren ihre Mutter durch einen Verkehrsunfall verloren. Knapp 23 Jahre später schickt ihre Stiefmutter ihr das Poesiealbum, in dem sie nach Erinnerungen an ihre Mutter sucht, die sie kaum gekannt hat. Aber nur drei der angeschriebenen Frauen antworten ihr auf ihre email. Kurzentschlossen fährt sie mit ihren Freundinnen Sandra und Vanessa im Wohnmobil los, um die drei zu besuchen.

 

Der gewohnt flüssige, angenehm zu lesende Schreibstil von Heike Wanner machte es mir leicht, dieses Buch innerhalb kürzester Zeit zu verschlingen. Die Protagonisten werden anschaulich und detailgetreu beschrieben, so dass man beim Lesen einen Film vor Augen hat, und so quasi live im Geschehen mit drin ist. Die bisherigen Romane der Autorin sind eindeutig im Bereich Chick-Lit anzusiedeln. Bei „Rosen, Tulpen, Nelken“ ist das schon nicht mehr so der Fall. Hier wird ein ernstes Thema aufgegriffen, das in einer wunderbaren Art dem Leser nahegebracht wird. Herrlich beschrieben die Szenen aus Angelikas Kindheit, die zum besseren Verständnis kursiv gedruckt wurden. Da es genau die Zeit meiner eigenen Kindheit war, kam mir vieles bekannt vor und ich erwischte mich öfters, wie ich in eigenen Erinnerungen schwelgte. Hier werden Probleme beschrieben, die man heute gar nicht mehr kennt. Wer weiss schon noch, wie schwierig es war, eine Brieffreundin aus der DDR zu halten.

 

Fazit: Ein herrlicher Roman über Freundschaft und Liebe, der zum Nachdenken anregt, bei dem aber auch der Humor nicht zu kurz kommt.