Rezension

Auf die Freundschaft!

Rosen, Tulpen, Nelken - Heike Wanner

Rosen, Tulpen, Nelken
von Heike Wanner

Bewertet mit 5 Sternen

Der 29-jährigen Sophie fällt eines Tages das Poesiealbum ihrer verstorbenen Mutter Angelika in die Hände. Als Sophie sieben Jahre alt war, kam ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Nur bruchstückhaft sind deshalb die Erinnerungen, die Sophie an die gemeinsame Zeit mit ihrer Mama hat. Das Poesiealbum veranlasst sie, gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Sandra und Vanessa die ehemaligen Weggefährtinnen ihrer Mutter ausfindig zu machen. Dabei lernt Sophie nicht nur neue Menschen kennen, sondern auch eine Menge über ihre Mutter – und letztendlich über sich selbst.

Der neue Roman von Heike Wanner trägt den Namen „Rosen, Tulpen, Nelken“ und spielt damit natürlich auf den gleichlautenden Spruch an, der wohl im Poesiealbum eines jeden Mädchens zu finden ist. Mit viel Feingefühl schickt die Autorin ihre Protagonistin Sophie auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit. Dabei fehlt es auch an der ein oder anderen Stelle zum Schmunzeln nicht. „Rosen, Tulpen, Nelken“ liest sich wunderbar leicht und hat dennoch Tiefgang, aber niemals eine Schwere oder gar Längen, die den Leser ermüden. Heike Wanners Figuren sind keine erfolgsverwöhnten Superheldinnen, sie sind herrlich normal und stehen mitten im Leben. Schon das macht die Geschichte unter anderem so sympathisch – als Leserin - ob jung oder älter - kann man sich gut mit den Hauptpersonen identifizieren. Die Generationen Facebook und Poesiealbum miteinander zu verbinden, ist schon ein kleines Kunststück - Heike Wanner meistert das mit Bravour!

Bei allem Gefühl und allen Emotionen, die im Buch selbstverständlich eine große Rolle spielen, gibt es ein Wort, mit dem man „Rosen, Tulpen, Nelken“ nicht gerecht würde: Kitsch. Nein, kitschig wird es wirklich nie. Ein weiterer großer Pluspunkt für diesen wunderbaren Roman, der anrührt, der nicht kalt lässt und der Hoffnungsfunken versprüht. Auf die Freundschaft!