Rezension

Ein Thriller mit Licht und Schatten

Die Party - Jonas Winner

Die Party
von Jonas Winner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein durchaus fesselnder Thriller mit toller Location aber auch einigen Schwächen. In Summe gut gemeinte 3,5 Sterne von mir.

„Es fühlte sich an, als würde eine eiskalte Hand durch Brandons Brustkasten hindurch nach seinem Herz greifen und die feuchtkalten Finger darumlegen.“ (S. 213)

 

Meine Meinung:

Das Setting dieses Thrillers hat mich von Anfang an sehr gereizt: 11 alte Schulfreunde wollen ihre letzte gemeinsame Party, die Halloween-Feier im Jahr 1986, nach über 30 Jahren wiederholen. Doch in dem einsam gelegenen und schwer erreichbaren Luxus-Bungalow des Gastgebers Brandon treibt ein Killer sein Unwesen…

 

Man kommt als Leser sehr zügig in die Handlung hinein, die mit der Ankunft der Gäste beginnt. Der Kreis der Protagonisten ist überschaubar (am Ende des Buches befindet sich eine Übersicht über die 11 Partyteilnehmer!) und sowohl Handlung als auch Spannung nehmen schnell an Fahrt auf. Mit dem Tod des Gastgebers Brandon (so viel verrät ja schon die Kurzbeschreibung) nimmt das Grauen seinen Lauf. Wie bei Agatha Christies Meisterwerk „Und dann gabs keines mehr“ (OT: „Ten little Ni*****“) gehen die Angst und der Tod unter den Partygästen um.

 

Letztendlich hat mich dieser Thriller im Ganzen durchaus gut unterhalten. Gerade im letzten ca. Drittel waren Spannung und Tempo auf enorm hohem Niveau, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Dennoch hat dieses Buch ein paar Schwachstellen, die mich nicht ganz überzeugen konnten.

 

Positiv- (+) / Negativaspekte (-):

(+) leichter Einstieg in die Story & schneller Spannungsaufbau

(+) gerade zum Ende hin sehr spannend und temporeich

(+) sehr schön herausgearbeitet, wie das gegenseitige Misstrauen unter den Charakteren geschürt wird

(+) viel „80er Jahre Feeling“ (persönliche Geschmackssache)

(o) teilweise sehr blutig und brutal (das sollte man schon mögen bzw. sich nicht daran stören)

 (-) die Charaktere sind mir über den gesamten Verlauf hinweg viel zu blass geblieben, zu keinem konnte ich eine echte Verbindung aufbauen

(-) die Handlungen der Charaktere fand ich in Teilen wenig glaubwürdig / nachvollziehbar (gleich mehrere haben in akuter Lebensgefahr noch an Sex gedacht…)

(-) die Hintergrundstory war durchaus kreativ und komplex, hat aber nicht nur für Überraschungen, sondern zwischendurch auch für Verwirrungen bei mir gesorgt

 

FAZIT:

Ein durchaus fesselnder Thriller mit toller Location aber auch einigen Schwächen. In Summe gut gemeinte 3,5 Sterne von mir.