Rezension

Ein typischer Zwischenband

Das unendliche Meer - Rick Yancey

Das unendliche Meer
von Rick Yancey

Bewertet mit 3.5 Sternen

Cassie, ihrem kleinem Bruder und wenigen anderen ist die Flucht aus dem Ausbildungslager der Anderen gelungen. Frei sind sie deshalb noch lange nicht, denn den perfiden Aufspürmethoden der Außerirdischen sind sie kaum gewachsen. Zumal sich diese wirklich an keine Genfer Konventionen halten. Da werden aus Kindern Zeitbomben gebastelt, Menschen, die anderen Menschen helfen wollen, sterben eben obgleich ihrer Menschlichkeit. Cassie und die anderen verschanzen sich in einem alten Hotel, und während sie noch immer hofft, dass "ihr" Außerirdischer überlebt hat und zu ihr zurückkehrt, kämpfen Ben, Ringer und die anderen nicht nur mit den Traumata, die sie versuchen müssen zu verarbeiten, sondern auch ums blanke Überleben. Und Cassies kleiner Bruder macht sie für den Tod ihres Vaters verantwortlich.

Das wird, wie man es von Yancey gewohnt ist, auch sehr eindringlich und emotional beschrieben, und doch fehlt was, finde ich. So erschütternd das alles war, es gab kein Vorankommen der Geschichte. Die Ereignisse wurden immer nur aus neuen Blickwinkeln beschrieben, und auch wenn ich sowohl Ben als auch Ringer und die anderen Kids mag und sympathisch finde, auch mitlitt, wenn einem von ihnen was passierte, so entfernte man sich doch von der eigentlichen Geschichte und der großen Frage: Wie geht es weiter? Wie soll - wie kann man überhaupt - die Anderen bekämpfen? So endete das Ganze für mich eher deprimierend/resignierend und ich frage mich wirklich, wie Yancey das in einem letzten Band auflösen will. Selbstverständlich werde ich diesen trotzdem lesen und hoffe, dass er zur alten Brillanz zurückkehrt.