Rezension

Ein wunderbarer Schmöker

Unter dem Südseemond - Regina Gärtner

Unter dem Südseemond
von Regina Gärtner

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch packt einen schon nach den ersten Seiten.
Kurz vor der Jahrhundertwende in Köln, erlebt Alma, eine Schneiderstochter, einige familiäre Dramen, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Kurzerhand wird sie an einen wohlhabenden Handelsvertreter verheiratet, den sie kaum kennt, und der eine Stelle auf Deutsch-Samoa antritt. Alma verabschiedet sich von ihrem bisherigen Leben und geht auf eine Reise ins Unbekannte.

Schon auf dem Schiff verliebt sie sich in Josuah, den Steuermann. Damit beginnt eine nahezu hoffnungslose Liebesgeschichte, die Alma über Jahre hinweg beschäftigt. Sie ist verheiratet und müsste ihre gesellschaftliche Stellung aufgeben, um ihrem Herzen zu folgen. Immer wieder siegt ihr Pflichtbewusstsein, wenn sie vor der Entscheidung steht, ihren Wünschen nachzugeben.
Zusammen mit Alma lernen wir ein Südseeparadies kennen, das von Deutschen, Engländern und Amerikanern vereinnahmt wurde, die dort um die Vorherrschaft kämpfen und versuchen, Zivilisation in die Wildnis zu bringen.

Alma ist einem schnell sympatisch. Sie mausert sich vom folgsamen Töchterlein zur selbstbewussten Frau. Dabei muss sie einige Schicksalsschläge hinnehmen. Das macht dieses Buch sehr kurzweilig. Immer passiert etwas Unerwartetes. Für meinen Geschmack war es bisweilen sogar etwas zu viel des Guten. Das ein oder andere Drama kommt recht plötzlich aus dem Nichts daher.
Auch die Liebesgeschichte hat mich nicht so recht mitgenommen, weil der Liebhaber recht blass bleibt. Das ist etwas schade, denn ist sie sehr schön und gefühlvoll angelegt.

Trotzdem ist dieses Buch ein wunderbarer dicker Schmöker, den man in einem Rutsch verschlingt, auch wenn er ein paar Stolpersteine beinhaltet.