Rezension

Eine etwas kurze, aber überraschend tiefgründige Liebesgeschichte

Sweeter than Fame -

Sweeter than Fame
von Kylie Scott

Bewertet mit 4 Sternen

Kylie Scott schreibt immer wieder wunderschöne Liebesromane. Bis vor kurzem hätte ich noch gesagt, dass sie ein Garant für geniale Romane ist, aber hier habe ich leider feststellen müssen, dass dies nicht immer der Fall ist. Als im Klappentext eine weitere Rockstar-Geschichte vorgestellt wurde, war ich skeptisch, ob es sich hier um eine tiefgründige oder eher oberflächliche Handlung handelt. Bei diesem Buch wurde ich positiv überrascht, dass die Charaktere so facettenreich und spannend ausgearbeitet wurden.

Ani Bennett lebt in einer Kleinstadt, um über ein traumatisches Erlebnis hinwegzukommen. Daher hat sie auch ihren Job aufgegeben und arbeitet nun als Verkäuferin in einem Laden. Es wäre nicht herablassend, wenn ich behaupte, dass sie ein sehr einfaches Leben führt. Ihr Alltag ist ganz anders als der von Rockstar Garrett Hayes. Da er noch den Tod seiner Ehefrau verarbeiten muss, nutzt er den Umzug in die Kleinstadt als Neustart und wird Anis Nachbar. Zunächst sehr zu seinem Leidwesen.

Die Darstellung des Kleinstadtlebens hat mir sehr gut gefallen. Im Normalfall findet man Rockstargeschichten nur in den großen amerikanischen Städten, sodass dies eine schöne Abwechslung war. Außerdem mochte ich die ganzen Nebencharaktere. Da Ani hier schon länger lebt, kennt sie ihre Mitbürger gut und dementsprechend viele Nebenfiguren tauchen hier auf. Die Atmosphäre ist ruhiger und damit ist auch die Handlung entschleunigt. Der Fokus der Handlung liegt nicht auf actionreichen Erlebnissen, sondern auf der Ausarbeitung der Charaktere. Der Leser hat viel Zeit Ani und Garret im Detail kennenzulernen. Das mochte ich sehr.

Für mich hätte dieses Buch gerne noch mehr Kapitel haben können, da ich Ani und Garrett noch nicht gehen lassen wollte. Vielleicht lag es auch daran, dass mir die Geschichte so gut gefallen hat, dass ich das Buch nicht weggelegt und somit an einem Abend ausgelesen habe. Es ist in jedem Fall eine runde, stimmige und in sich abgeschlossene Geschichte. Mit knapp über dreihundert Seiten ist dies ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber eines, das sich in jedem Fall lohnt.