Rezension

Es lohnt sich, sich ein eigenes Bild zu machen. Meiner Meinung nach ein richtig guter Auftakt zu einer Trilogie zwischen harter Erotik und Romanze.

Shades of Grey 01 - Geheimes Verlangen - E L James

Shades of Grey 01 - Geheimes Verlangen
von E L James

Bewertet mit 4 Sternen

“Shades of Grey: Geheimes Verlangen” von E. L. James ist wohl das Buch schlechthin, das 2012 in aller Munde war. Ich hatte es mir zwar schon kurz nach dem Erscheinen gekauft, verlor aber dann wegen des Hypes die Lust darauf. Letztendlich habe ich es aber jetzt doch gelesen, wenn auch mit einem großen Berg an Vorurteilen im Gepäck, der aber recht schnell immer kleiner wurde.

Die Autorin hat einen dermaßen fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen wollte und nach ungefähr 100 Seiten hatte mich dann auch die Story gepackt. Das ging so weit, dass ich dieses Buch überall hatte, nur um weiterlesen zu können, sobald ich Gelegenheit dazu bekam.

Intensiv wurde in Kritiken auf der Tatsache herumgeritten, dass es viele Wiederholungen gibt und vor allem Anas “innere Göttin” nervte die meisten Leser. Ich persönlich fand dies aber nicht schlimm – ganz im Gegenteil. Regelmäßig melden sich Anas Unterbewusstsein und die innere Göttin zu Wort und verdeutlichen damit eigentlich nur den inneren Zwiespalt den sicher jeder Mensch kennt – einerseits den Zwang sich an anerzogene Normen zu halten und andererseits diese Faszination für das Verbotene.

Die Protagonisten Ana und Christian fand ich beide sympatisch. Wie das Leben so spielt, lernen sich die beiden eher durch einen Zufall kennen und sind schnell von einander angetan. Ein ungleiches Paar – aber schon wieder so verschieden, dass der Spruch ‘Gegensätze ziehen sich an’ zutrifft. Einerseits ist da Ana, die noch nie eine Beziehung hatte und somit oft nicht versteht, wieso sich Christian so zwanghaft verhält und andererseits er, der eine ziemlich unangenehme Kindheit hinter sich hat und versucht wenigstens jetzt die Kontrolle zu behalten. Ich war oft regelrecht berührt, wie Ana langsam Christians um sich errichtete Mauer durchbricht und das Ende hat mich völlig geschockt zurückgelassen.

Was die Authentizität der Darstellung des BDSM-Themas angeht – bestimmte Facetten werden meiner Meinung nach etwas überspitzt dargestellt. Unrealistisch ist die Beschreibung aber nicht, denn im Endeffekt ist dieser Sektor ein sehr breites Feld und somit gibt es auch viele Möglichkeiten diese Leidenschaft auszuleben.