Rezension

fesselnder Sommer-Roman

Das Licht in den Birken -

Das Licht in den Birken
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Thea kehrt mit Mitte 50 aus Portugal zurück in ihre Heimat in der Lüneburger Heide, wo sie eine Wohnung auf Bennos Hof gemietet hat. Benno ist ein Einsiedler, der einen Gnadenhof für Tiere betreibt. Die Vermietung von zwei Wohnungen soll ihm finanziell über die Runden helfen - dass er damit Menschen auf dem Hof haben muss, ist für ihn eine ziemliche Umstellung, die er in Kauf nehmen muss.

Als Benno im Wald über Juli stolpert, die dort mit einem verletzten Fuß auf ihrer Wanderung liegen geblieben ist, entspannt sich die Situation auf dem Hof zunächst - bis dann alte Verletzungen bei allen Beteiligten aufbrechen, was die Situation zwischendurch ziemlich anspannt. Doch gleichzeitig wird in dieser Gemengelage auch deutlich, wie es tatsächlich um Bennos Hof steht, der allen dreien sehr wichtig ist.

Obwohl die Inhaltsbeschreibung sehr voll und sehr dicht klingt, ist es zu keinem Zeitpunkt so, dass das Buch zu dicht wäre oder man das Gefühl hat, es überschlägt sich. Da immer wieder Passagen aus Rückblicken und Gedanken von einer der drei Personen bestehen ist das Tempo genau richtig, um hinterher zu kommen, es flacht aber auch nie zu sehr ab. Romy Fölck hat es raus, dass im Sommer auf dem Hof zwar einiges passiert, man als Leserin aber auch immer noch hinterher kommt.

Dabei entwickelt das Buch einen Sog, so dass ich es nicht aus der Hand legen konnte und die Seiten oft nur so dahingeflogen sind. Diesen Stil liebe ich so an den Büchern von Romy Fölck. Auch ihre Figuren sind so, dass alle ihr je eigenes Päckchen zu tragen haben, aber niemand vollkommen überfrachtet ist.

Fazit: Eine tolle Sommerlektüre, an deren Ende es schwer fällt den Hof wieder zu verlassen.