Rezension

Neubeginn in der alten Heimat

Das Licht in den Birken -

Das Licht in den Birken
von Romy Fölck

Bewertet mit 4 Sternen

Bereits seit "Die Rückkehr der Kraniche" habe ich festgstellt, dass Romy Fölck nicht nur das Genre "Krimi" kann, sondern auch gefühlsbetonte tiefgründige Romane schreibt.
Im aktuellen Buch treffen wir auf drei unterschiedliche Charaktere, die mehr oder weniger zufällig zu einer Schicksalsgemmeinschaft werden. Da ist Thea, die vor zwanzig Jahren nach der Trennung von ihrem Mann nach Portugal ausgewandert ist, um dort Schafe zu züchten und nun in ihre alte Heimat in der Lüneburger Heide zurückkehrt; Benno, ein alter, mit sich und seinem Leben scheinbar unzufriedener Grantler, der offenbar nur seine Tiere liebt, denen er auf seinem heruntergewirtschafteten Gnadenhof eine Chance gibt; Juli, eine junge Frau, die sich auf einer langen Wanderung den Fuß verletzt. Alle drei schleppen Altlasten mit sich, die nicht so leicht zu entsorgen sind.
Die Autorin hat diese so unterschiedlichen Personen toll chrakterisiert, das Zusammenleben der drei auf dem Hof mit all seinen Problemen aber auch schönen Augenblicken wurde wunderbar plastisch dargestellt, die tollen Landschafts- und Umgebungsbeschreibungen haben mich den Hof direkt vor meinen Augen sehen lassen. Kleine Episoden mit den Tieren lockern die Geschichte, die warmherzig und zugleich auch ernsthaft ist, sehr schön auf.
Eine tolle Botschaft, dass es nie zu spät für einen Neustart ist und dass das Zusammenleben erst gelernt werden will, kommt für mich gut und nicht zu aufdringlich herüber. Gerne habe ich dieses Buch wieder gelesen, der Vorgängerroman hatte für mich allerdings noch etwas mehr Tiefgang.