Rezension

Frie und Robert

Man sieht sich -

Man sieht sich
von Julia Karnick

Bewertet mit 4 Sternen

Katrin Daliot hat dieses Buch sehr gefühlvoll eingesprochen und mich gut durch die Geschichte von Frie und Robert begleitet.
Es beginnt mit einem kurzen Prolog in der Gegenwart: das 30jährige Klassentreffen steht an und Frie hat eigentlich gar keine Lust, dorthin zu gehen, denn der Einzige, den sie treffen möchte, hat sich nicht angemeldet. Da hat sie sich extra erkundigt.
Doch dann ist Robert doch da und schon begeben wir uns auf eine Zeitreise zurück in die 1980er, als die beiden sich kennen gelernt haben.
Robert hat die Schule gewechselt und Frie zeigt ihm den Weg zu seinem Klassenraum. Sofort fühlen sie sich zueinander hingezogen, wagen das aber nicht dem anderen zu zeigen. Besonders die Passagen aus der Sicht von Robert zeigen, dass er Frie so gerne wiedersehen möchte und dabei aber auch cool erscheinen möchte.
Robert lebt mit seiner kranken Mutter in einer kleinen Wohnung und muss viele Aufgaben übernehmen, Frie lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einer Villa. Allerdings ist der Vater jähzornig und unberechenbar.
Nach dem Abi verlieren sie sich aus den Augen, treffen sich aber immer wieder - Man sieht sicht, das ist die Standardverabschiedung. Aber wird es mehr als Freundschaft zwischen ihnen geben?
Ein unterhaltsames Buch, das uns auf eine Zeitreise schickt und das von (verpassten) Chancen handelt und immer emotional ist, aber nicht in den Kitsch abrutscht.