Rezension

Gute Lektüre für Einsteiger in Fantasieromane

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge -

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge
von Tricia Levenseller

Bewertet mit 3 Sternen

Die beiden Schwestern Ziva und Temra mussten bisher viel in ihrem Leben durchmachen und haben letztendlich nur sich. Während Temra ihr Leben als Jugendliche genießt, schmiedet und verkaut Ziva ihre besonderen Waffen, ausgestattet mit individueller Magie. Doch als sie eines Tages eine sehr mächtige Waffe schmiedet und diese droht in falsche Hände zu geraten, muss sie sich zwischen der Sicherheit ihrer kleinen Familie und ihrem bisherigen Leben in ihrem Heimatdorf entscheiden... 

Sehr erfrischend fand ich den abwechslungsreichen Charakter Ziva, die als Protagonistin sehr schüchtern und ängstlich ist. Einzig ihre charmante und überzeugende Schwester Temra gibt ihr Rückendeckung und ficht ihre Kämpfe für sie aus. Doch das ändert sich im Verlauf der Handlung deutlich und Ziva wächst über sich hinaus, indem sie für sich einsteht und sich aus ihrem Schneckenhau wagt. Diese Entwicklung gefiel mir sehr und war für mich auch überzeugend dargestellt, wenngleich sie mir manchmal etwas zu zickig und unfreundlich erschien, weil ihre Reaktionen etwas aufbrausend und übertrieben waren.

Die Handlung spiegelt im Wesentlichen den Klappentext wider und es gibt eine wendungsreiche Verfolgungsjagd durch mehrere Ländereien der Welt. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Informationen zu den einzelnen Orten und dem Magiesystem bzw. den Magischbegabten gewünscht. Letztendlich hetzen die beiden Schwestern mitsamt ihrer Gefolgschaft von Stadt zu Stadt. Dadurch konnten sich viele Situationen/Szenen kaum entwickeln, sondern wurden auf das Notwendigste beschränkt. Das ging mir zu schnell und hätte durchaus umfangreicher sein können, damit man mehr über die Welt und Charaktere erfährt. Insgesamt jedoch empfand ich die Geschichte als rund und überwiegend schlüssig, wenngleich etwas zu gehetzt und inhaltsüberladen. Die spannenden Momente waren rar gesät und konnten mich nicht überzeugen oder mitfiebern lassen, genauso wie das Ende. Der Ausgang war mir davor schon klar und auch der reibungslose Endkampf ziemlich langweilig und fad.

Der Cliffhanger am Ende macht Lust auf mehr, allerdings werde ich den 2. Band dennoch nicht lesen, da es deutlich bessere Fantasyromane gibt, die mehr Tiefe in jeglicher Hinsicht haben. Damit möchte ich nicht sagen, dass es schlecht ist. Gerade (jungen) Einsteigern in Fantasyromane kann ich das Buch wärmstens empfehlen, da man aufgrund der Einfachheit der Welt gut mit dieser klarkommt und sich einfinden kann, bevor man sich an komplexere Werke macht.