Rezension

Gute Unterhaltung, auch wenn ich was anderes erwaret habe

Ins Dunkel - Jane Harper

Ins Dunkel
von Jane Harper

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Fünf Frauen machen zusammen einen Betriebsausflug. Drei Tage Wandern durch die Wälder Australiens. Aber nur vier Frauen kehren zurück. Was ist mit Alice passiert?

Meine Meinung:

Dies ist der zweite Teil um den Ermittler Aaron Falk. Man kann das Buch auch lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Aber wie bei jeder Reihe, würde ich empfehlen der Reihe nach zu lesen. So versteht man auch die kleinen Anspielungen auf den ersten Teil.
Aaron Falk ist Ermittler bei der Steuerfahndung und die Vermisste ist seine Informantin in einem großen Fall. Deswegen sind auch Aaron und seine neue Partnerin Carmen vor Ort.
Aaron war mir aus dem ersten Band schon bekannt. Er ist ein sehr sympathischer Charakter, mit Ecken und Kanten. Carmen ist in diesem Band neu dazu gekommen. So gut konnte man sie noch nicht kennen lernen, aber ich hoffe, das wird in den nächsten Bänden passieren. Ich finde, die beiden sind ein gutes Team und arbeiten gut zusammen. Insgesamt werden sie als Ermittler im Krimi-/Thriller Genre eher nicht besonders herausstechen, aber ich mag sie trotzdem!

Das Buch ist, wie der erste Teil, unterteilt in Gegenwart und Vergangenheit. Immer wieder gibt es Rückblenden, was im Wald bei den fünf Frauen passiert ist. Das fand ich anfangs super spannend und so wird das Puzzle Stück für Stück zusammengesetzt. Außerdem bekommt man die Spannungen zwischen den Frauen mit und irgendwann fängt man an, jede zu verdächtigen. Es könnten alle ein Motiv gehabt haben. Die Rückblenden wurden mir zwischendurch jedoch etwas zu lang. Manchmal hätte ich mir gewünscht, das nicht alles erzählt wird und noch mehr offen bleibt. Bzw. hätte ich mir gewünscht, dass die vier Frauen in der Gegenwart eine größere Rolle spielen. Die Ermittler haben immer nur sehr kurz mit ihnen gesprochen und eigentlich nichts erfahren, was während der Zeit im Wald passiert ist. Das hat man größtenteils durch die Rückblenden erfahren. Ich hatte mir erwartet (oder gewünscht), dass das Buch größtenteils aus Unterhaltungen mit den Frauen besteht und sie nach und nach mehr Informationen preis geben oder sich in ihren eigenen Geschichten widersprechen. Dieses psychologische Element hätte mir wirklich gut gefallen!

Viele Leserinnen haben die unterschwellige Spannung in dem Buch gelobt. Diese hat sich bei mir leider nicht eingestellt. Richtig spannend war es für mich erst zum Schluss hin.
Trotzdem war das Buch für mich nie langweilig. Besonders der lockere Schreibstil haben mich immer zum Weiterlesen animiert. Außerdem werden viele kleine Nebengeschichten eingeführt, sodass man irgendwann sogar den Tankwart verdächtigt! Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

Die Auflösung hat mich dann leider etwas enttäuscht. Dadurch, dass es so viele Motive gab, hatte ich mir irgendwie was spektakuläreres erwartet.

Fazit:

"Ins Dunkel" hat mich wie der Vorgänger gut unterhalten. Leider hatte ich mir teilweise etwas anderes erwartet. Spannend war es für mich nur zum Ende hin. Für mich sind die Bücher von Jane Harper eher Krimis als Thriller. Was aber nicht negativ sein muss, denn trotz der Kritik habe ich die Bücher gerne gelesen. Sollte die Reihe fortgesetzt werden, werde ich auf jeden Fall den Nachfolger lesen!