Rezension

Hätten sie doch einfach nur Nessie gefunden

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1) -

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1)
von Barbara Iland-Olschewski

Bewertet mit 3 Sternen

„Sea Monsters“ ist ein kurzweiliges Inselabenteuer um zwei Kinder, die einen friedlichen Seedrachen aufwecken und ihn vor den ungläubigen und angsterfüllten Erwachsenen retten. Mehr Details zu Land und Leuten hätten der Geschichte gutgetan. 

Finn und Poppy entdecken an der Küste von Haimsend, einer kargen, jedoch bewohnten Insel, die sich laut Karte nördlich der Hebrideninsel Harris befindet, eine Gruppe von Seeungeheuern. Unter ihnen ist der zutrauliche Meeresdrache, den sie Big Ben nennen. 400 Jahre lang haben die schwimmenden Riesen geschlafen, jetzt tummeln sie sich wieder an der Inselküste. Eine miese Seeschlange gibt es auch, aber alles in allem sind die Seemonster friedliebende Gesellen, die von den Kindern vor einem aufgebrachten, bewaffneten Erwachsenen-Mob gerettet werden müssen. 

Das ziemlich hastig erzählte Abenteuer ist mit seinen 170 Seiten schnell weggelesen. Das vorsätzliche Einstreuen von Kilts, Dudelsäcken, Disteln und Shortbread erinnert den Leser von Zeit zu Zeit daran, dass die Insel schottisch ist. Ein größerer Detailreichtum in der Beschreibung von Land und Leuten hätte da bessere Dienste getan. 

Geradezu albern sind die begleitenden Meeresungeheuer wie der Löwenfisch und das Seepony, die es obendrein auch noch als Zeichnung gibt. Da wünscht man sich, die Kinder hätten einfach nur Nessie gefunden. 

Punktabzug gibt es auch für die Grammatikfehler. Jemanden etwas kosten erfordert den Akkusativ (Seite 152) und die Präposition „wegen“ wird mit dem Genitiv gebildet (Seite 112).